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Ärztemagazin

Morsche Knochen im Alter

Wenn das Becken einfach so bricht

Morsche Knochen im Alter Image 1
Leiden ältere Menschen plötzlich und ohne erkennbare Ursache wie einen Sturz unter ständigen Kreuzschmerzen, ist nicht selten eine Verletzung dafür verantwortlich, die leicht übersehen wird – mit oft dramatischen Folgen für die Betroffenen: die sogenannte Insuffizienzfraktur des Beckens. „Im Alter kann die Stabilität des Beckens durch eine Osteoporose so geschwächt sein, dass das Becken durch das eigene Körpergewicht bricht“, erklärt Prof. Dr. Lars Gerhard Großterlinden, Chefarzt der Unfall- und Wiederherstellungschirurgie in der Asklepios Klinik Altona. Doch diese Diagnose sei nicht leicht zu stellen, so Großterlinden: „Die Patienten äußern nur Schmerzen, berichten aber von keinem Sturz und auch auf dem Röntgenbild ist nichts zu sehen.“ Selbst die Computertomografie helfe oft nicht weiter, weil der morsche Knochen so porös und schwach sei, dass die Kontraste nicht ausreichten, um den Bruch zu erkennen. „Bei alten Patienten, die unter Kreuzschmerzen leiden, die oft beim Gehen in die Beine ausstrahlen, muss man weiterforschen, zum Beispiel mit einer Kernspintomografie.“

„Wir als Wiederherstellungschirurgen versuchen, den Bruch so einzurichten und zu stabilisieren, dass er heilen kann.“

Prof. Dr. Lars Gerhard Grossterlinden, Asklepios Klinik Altona

Doch häufig würden die Patienten stattdessen mit Schmerzmitteln nach Hause geschickt, in der Hoffnung, die Beschwerden würden sich wieder bessern. Doch die Schmerzen bleiben, und so suchen die Patienten Arzt um Arzt auf, bis schließlich die richtige Diagnose gestellt wird. Doch dann sei es oft zu spät, kritisiert Großterlinden: „Im Verlauf deformiert sich das Becken, die Wirbelsäule bricht durch den Beckenring hindurch und das macht die operative Versorgung sehr schwierig.

Zur exakten Operationsplanung und auch während des Eingriffs setzt Prof. Großterlinden auf modernste 3DVirtualisierungstechnik
Zur exakten Operationsplanung und auch während des Eingriffs setzt Prof. Großterlinden auf modernste 3DVirtualisierungstechnik
Wird die Insuffizienzfraktur rechtzeitig erkannt, könnten eine gezielte Behandlung der Osteoporose, Physiotherapie und Reha oft schon viel bewirken, erklärt der Chirurg. Helfen diese Maßnahmen nicht, lasse sich ein noch nicht verschobener Bruch in einem kleinen Eingriff so mit Schrauben stabilisieren, dass er wieder heilen kann. Reicht das nicht aus, werde eine sogenannte lumbopelvine Fixierung durchgeführt, um die Wirbelsäule am Beckenring zu befestigen, so Großterlinden: „Auch das ist ein minimalinvasiver, relativ risikoarmer Eingriff.“ Aufwändig werde es dagegen, wenn der Bruch zu lange übersehen wurde und sich bereits verschoben hat. Dann hätten die Patienten nicht nur ein viel höheres Operationsrisiko, sondern oft auch weitere Probleme in der Folge. „Wir sehen das leider viel zu oft“, klagt der unter anderem auf Alterstraumatologie spezialisierte Chefarzt: „Das ist sehr schade, weil man diese schweren Verläufe durch rechtzeitige Diagnose doch verhindern könnte.“

Prof. Dr. Lars Gerhard Großterlinden
Zentrum für Orthopädie, Unfall- und Wirbelsäulenchirurgie

Morsche Knochen im Alter Image 3
Asklepios Klinik Altona
Paul-Ehrlich-Straße 1
22763 Hamburg
Tel.: (040)18 18-81 16 22
Fax: (040)18 18-81 49 08
www.asklepios.com/hamburg/altona/experten/orthopaedie
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