Als die smarte Technik laufen lernte
Der Begriff Smart Home beschreibt die Möglichkeit, tägliche Aufgaben wie die Beleuchtung, die Heizung oder die Rollläden automatisiert zu steuern. Was die meisten für eine vergleichsweise junge neue Erfindung halten dürften, hat eine jahrzehntelange Vorgeschichte.
Schon vor gut 45 Jahren kamen die ersten smarten Vorläufer auf den Markt: Zeitschaltuhren waren und sind eine beliebte Lösung, um elektrische Verbraucher im Haushalt ein- und auszuschalten.
Als noch keiner an die heutigen Systeme der Gebäudeautomation dachte, brachten die ersten Zeitschaltuhren bereits mehr Komfort in den Alltag. Dazu wurden sie zwischen der Steckdose und dem Stecker des jeweiligen Gerätes platziert. So schalteten sich beispielsweise Stehlampen, Fernseher, Kaffeemaschinen, Radios oder Aquarien zur Wunschzeit ein, ohne dass die Bewohner noch an etwas denken mussten.
Das ging bereits 1976, ganz ohne Smartphone, Apps und Co. Mit kleinen Steckdosen-Zeitschaltuhren wie dem „Theben-Timer“ ließen sich verschiedenste Verbraucher zuverlässig ein- und ausschalten. Wer in den Urlaub fuhr, programmierte ein paar Geräte im Haus mit unterschiedlichen Uhrzeiten und konnte so eine Art Anwesenheitssimulation – wie heute im Smart Home – kreieren. Das Haus wirkte von außen wie bewohnt und war so vor Einbrüchen geschützt.
Zeitschaltuhren bringen nicht nur einen deutlichen Komfortgewinn. Ein weiterer wichtiger Vorteil ist der geringere Energieverbrauch, besonders in diesen Zeiten, in denen die Energiepreise stark ansteigen. Da sich die angeschlossenen Geräte nicht mehr dauerhaft im stromfressenden Standby-Modus befinden, kann viel Energie eingespart werden.
Zeitschaltuhren haben auch heute noch ihre volle Berechtigung, daher hat das Familienunternehmen Theben zum 100-jährigen Bestehen eine Sonderedition des Klassikers aufgelegt.
Tatsächlich kommen immer neue Anwendungen hinzu: So bietet der Timer eine sichere Möglichkeit, Sprachassistenten im Kinderzimmer auszuschalten. Auch WLAN-Router oder Repeater lassen sich über Nacht sicher vom Netz nehmen, um Elektrosmog im Haushalt zu reduzieren. Und aktuell zur Weihnachtszeit: Der Einsatz zum Ein- und Ausschalten der Advents- und Weihnachtsbaumbeleuchtung ist unverzichtbar. djd/mra