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Das Alter genießen

Überalterung in Deutschland: Chancen und Gefahren

Die heutige ältere Generation hat im Vergleich zu ihren Altersgenossen vor 30 Jahren im Schnitt fünf gesunde Lebensjahre hinzugewonnen und fühlt sich zwölf Jahre jünger Foto: pixabay
Die heutige ältere Generation hat im Vergleich zu ihren Altersgenossen vor 30 Jahren im Schnitt fünf gesunde Lebensjahre hinzugewonnen und fühlt sich zwölf Jahre jünger Foto: pixabay
Mehr als 20 Prozent der Menschen in Deutschland sind älter als 65 Jahre. Damit gehört die Bundesrepublik zu den „super-aged“ Nationen, gemeinsam mit Japan, Griechenland und Italien. Was bedeutet das? Steuert hierzulande jeder Fünfte auf Krankheit und Senilität zu? Oder bieten die vielen Älteren auch eine Chance?

„DIE Senioren gibt es nicht“, sagt Erhard Hackler, Vorstand der Seniorenliga. „In keiner Altersgruppe gibt es so große Unterschiede wie bei den Älteren. Es wird Zeit, die Bedürfnisse und Fähigkeiten von Menschen weniger an ihrem biologischen Alter festzumachen als an ihrer individuellen Situation.“

Dass hier einiges im Argen liegt, zeigt sich zum Beispiel am Arbeitsmarkt: „Es ist nicht zu verstehen, dass in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels auch gut ausgebildete ältere Arbeitnehmer – und das sind bereits Mitte 50-Jährige – oftmals Schwierigkeiten haben, sich am Arbeitsmarkt noch einmal neu zu orientieren oder gar „ausgemustert“ werden“, kritisiert Hackler.

Zweifellos bringt der natürliche Alterungsprozess Veränderungen mit sich, die zu gesundheitlichen Einschränkungen und nachlassender Mobilität führen. So sind die über 60-Jährigen die Hauptabnehmer von Arzneimitteln, weit mehr als die Hälfte der über 65-Jährigen nimmt täglich mehrere Medikamente ein. Dennoch: Die heutige ältere Generation hat im Vergleich zu ihren Altersgenossen vor 30 Jahren im Schnitt fünf gesunde Lebensjahre hinzugewonnen und fühlt sich zwölf Jahre jünger. Ein heute 65-Jähriger hat hierzulande durchschnittlich noch rund 21 Lebensjahre vor sich.

Vier von zehn Senioren sind nicht pflegebedürftig

Zwar gibt es immer mehr Pflegebedürftige, weil die alten Menschen zahlreicher werden. Doch 39 Prozent der Altersgruppe der 60- bis 85-Jährigen sind nicht pflegebedürftig.

„Aus wirtschaftlicher Sicht sind Senioren eine der interessantesten, vor allem aber die kaufkräftigste Kundengruppe. Die Hälfte der Menschen 65plus verfügt über ein Nettovermögen von 55.000 Euro. 69 Prozent der 65- bis 69-Jährigen fahren ein eigenes Auto, die meisten Neuwagen werden an diese Altersgruppe verkauft. 55 Prozent der Menschen über 65 haben Wohneigentum.

Altersarmut wächst, Grundsicherung hilft

Im Gegensatz dazu reicht bei immer mehr Senioren in Deutschland die Rente nicht aus; durchschnittlich drei Prozent der über 65-Jährigen nehmen Grundsicherung in Anspruch. Unter diesem Aspekt ist die steigende Zahl der berufstätigen 65- bis 74-Jährigen nicht unbedingt eine gute Nachricht – viele müssen schlichtweg dazuverdienen.

„Es fehlt an innovativen Konzepten und Produkten, die dem Älterwerden mit seinen Phasen und individuellen Facetten gerecht werden“, sagt Hackler. Eine bessere Kommunikation zwischen Jung und Alt könnte dazu beitragen – von der Familie über die Politik und Gesellschaft bis in die Unternehmen hinein. (mra)
www.deutsche-seniorenliga.de

Im Alter steigt die Sorge vor Alzheimer

Mit zunehmendem Alter steigt die Sorge, an Alzheimer zu erkranken. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag der gemeinnützigen Alzheimer Forschung Initiative. Von den über 70-Jährigen fürchten insgesamt 61 Prozent eine solche Erkrankung. In der Gesamtbevölkerung sind es noch 40 Prozent, bei den unter 30-Jährigen lediglich 14 Prozent.

Während sich Männer (33 Prozent) weniger Sorgen über eine Alzheimer-Erkrankung machen, liegt dieser Wert bei Frauen (47 Prozent) deutlich höher. Die Angst vor der Alzheimer-Krankheit ist bei Personen, die einen alzheimerkranken Angehörigen haben, mit 58 Prozent viel stärker ausgeprägt als in der Gesamtbevölkerung.

Die Alzheimer-Krankheit ist eine unheilbare Störung des Gehirns. Durch das Absterben von Gehirnzellen werden Erkrankte zunehmend vergesslich, verwirrt und orientierungslos. Mit deutschlandweit rund 1,2 Millionen Patienten ist Alzheimer eine Volkskrankheit und die häufigste Form der Demenz. Jedes Jahr werden etwa 200.000 Menschen mit der Erkrankung diagnostiziert. (ots/mra)

Barrierefrei wohnen

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Das Ergebnis der Studie der Deutschen Leibrenten AG

Die Mehrheit der Immobilieneigentümer über 65 Jahren verfügt nicht über ein barrierefreies Eigenheim. Im Falle körperlicher Einschränkungen müssten die Senioren demnach ihre vertraute Umgebung verlassen oder größere Umbauten vornehmen. Das zeigt eine Studie der Deutschen Leibrenten AG.

Die meisten Senioren wohnen hierzulande in älteren Häusern, bei deren Bau vor 30, 40 oder 50 Jahren an Barrierefreiheit nicht gedacht wurde. Entsprechend hoch wären die Kosten für Umbauten, um Haus oder Wohnung trotz körperlicher Einschränkungen bewohnbar zu halten. Ein barrierefreies Bad, rollstuhlgerechte Türen und Schwellen, ein Treppenlift, . . . – schon die unbedingt notwendigen Maßnahmen summieren sich schnell zu Baukosten im mittleren fünfstelligen Bereich.

Zwei Drittel der älteren Immobilieneigentümer könnten solche Beträge jedoch nicht stemmen. Hinzu kommt: Wer mit körperlichen Einschränkungen lebt, braucht ohnehin mehr Geld für Unterstützung durch Pflegepersonal. Die finanziellen Ressourcen für den barrierefreien Umbau werden damit noch knapper.

Rentner sollten ihre Zukunft planen. Das Modell der Immobilien-Leibrente wird in Deutschland immer beliebter, denn damit können Menschen ab dem 70. Lebensjahr das in ihrer Immobilie gebundene Vermögen selbst nutzen. Die Senioren bleiben Zuhause wohnen und bekommen lebenslang zusätzliche Einnahmen über eine Immobilien-Leibrente. (ots/mra)

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