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Das WASSERSTOFFAUTO hat viel Potenzial

Das Fahrzeug der Zukunft? Helge Retzko vom TÜV NORD Wentorf über das Wasserstoffauto

Auch wenn wasserstoffbetriebene Fahrzeuge bisher eher selten auf den Straßen unterwegs sind, bietet der alternative Antrieb durchaus Zukunftspotenzial Foto: TÜV NORD / AdobeStock

WENTORF Obwohl per Wasserstoff betriebene Fahrzeuge noch eher selten auf den Straßen unterwegs sind, bietet der alternative Antrieb Potenzial für die Zukunft. Helge Retzko, Leiter der TÜV NORD-Station Wentorf, erklärt, wie diese Autos funktionieren und welche Vor- und Nachteile sie mit sich bringen.

Im Grunde handelt es sich bei einem Fahrzeug mit Wasserstoffantrieb um ein Elektroauto mit einer Brennstoffzelle. Mittels Elektrolyse innerhalb der Zelle wird im Wasserstoff (H²) gespeicherte Energie freigesetzt. Diese treibt den Elektromotor an. „Auf dem europäischen Markt gibt es bereits zwei Modelle asiatischer Automobilhersteller.

Die Kosten für einen Neuwagen liegen zurzeit zwischen 64.000 und 77.000 Euro, vergleichbar mit dem Preissegment luxuriöser batteriebetriebener Elektrofahrzeuge. Gebraucht bekommt man die Wasserstoff-Modelle jedoch bereits ab 26.000 Euro“, weiß Helge Retzko vom TÜV Wentorf. Teilweise unterstützt auch der Staat den Kauf eines Wasserstoffmodells mit zusätzlichen Förderungen.

Reichweite?

Im Vergleich zu batteriebetriebenen Wagen punkten Wasserstoffautos vor allem bei der Reichweite. Je nach Tankkapazität schaffen manche Modelle eine Strecke von mehr als 600 Kilometern, vergleichbar mit Benziner- und Dieselfahrzeugen. Wie bei Verbrennern geht die Betankung schnell und unkompliziert und ist preislich vergleichbar. Zurzeit gibt es in Deutschland knapp über 100 H²-Tankstellen und mobile Stationen, Tendenz steigend.

Nachhaltig?

Da der alternative Kraftstoff nicht einfach in der Natur zu finden ist, muss er mittels verschiedener Verfahren hergestellt werden. Diese benötigen einen hohen Energieaufwand und es werden oft fossile Brennstoffe verwendet. „Zurzeit wird der sogenannte graue Wasserstoff in Deutschland vorwiegend durch den Einsatz von Erdöl oder Kohle produziert. Dabei entweichen bis zu zehn Tonnen CO² pro einer Tonne Wasserstoff in die Atmosphäre. Das langfristige Ziel baut jedoch auf grünen Wasserstoff, der mithilfe von erneuerbaren Energien CO²-neutral hergestellt wird“, weiß der Wentorfer TÜV-Experte.

Fazit

Wie beim batteriebetriebenen Elektroauto gilt es auch bei Fahrzeugen mit Wasserstoffantrieb, das Für und Wider abzuwägen.

Wesentliche Vorteile sind unter anderem die hohe Reichweite, das schnelle Betanken und die Widerstandsfähigkeit gegen Kälte. „Hinzu kommt, dass Brennstoffzellen-Fahrzeuge keine Stickoxide, CO2 oder Feinstaub in die Umwelt ausstoßen und damit lokal emissionsfrei sind“, betont der Stationsleiter. Für eine Massennutzung als echte, nachhaltige Alternative muss jedoch noch das Problem der umweltbelastenden Herstellung gelöst werden.

Auch die Weiterentwicklung neuer Fahrzeugmodelle sowie der Ausbau des Tankstellennetzwerkes werden in der Zukunft eine wichtige Rolle spielen.


Biodiesel holt auf

Produktion im Inland läuft gut

STORMARN Beim Import von Kraftstoffen für Fahrzeuge ist die Abhängigkeit Deutschlands von Russland zwar nicht so hoch wie bei der Gasversorgung.

Dennoch ist es auch hier sinnvoll, Alternativen genauer unter die Lupe zu nehmen. Beim Diesel etwa schafft Biokraftstoff aus einheimischer Herstellung schon heute ein gutes Stück Unabhängigkeit.

Im Jahr 2021 betrugen die Dieselimporte aus Russland rund 4,3 Millionen Tonnen, die deutschen Produzenten stellten 3,4 Millionen Tonnen Biodiesel her – sicher und nachhaltig.

Ein weiterer Vorteil von Biodiesel ist, dass bei seiner Herstellung große Mengen Eiweißfuttermittel für Nutztiere sowie das in vielen Branchen unersetzliche Glycerin anfallen. (djd)

Viele weitere spannende Hintergrundinformationen zu dem Thema gibt es online unter www.biokraftstoffverband.de


Mehr Kapazität für Motorradreifen

Bridgestone will umgerechnet rund 12,4 Millionen Euro in sein japanisches Werk in Nasu investieren, um seine Lieferkapazitäten zu erweitern und das Geschäft mit Motorradreifen auszubauen. Die Produktion soll ab 2026 schrittweise um rund 90.000 Einheiten im Jahr erhöht werden. Das Werk Nasu ist das weltweit einzige von Bridgestone zur Fertigung von Motorradreifen. Sie tragen alle die Modellbezeichnung Battlax. Zuvor hatte das Unternehmen bereits die Ausweitung der Produktionskapazitäten von Pkw- und OTR-Reifen in fünf anderen japanischen Werken angekündigt. (aum)

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