Wer ein individuelles Heizungssystem nutzt, kann Angebote vergleichen und seinen Energielieferanten frei wählen. Wer dagegen Kunde eines zentralen Wärmenetzes wie etwa einer Nah- und Fernwärmeversorgung, hat diese Option meist nicht. Hier sind die Verbraucher über zehn oder mehr Jahre durch einen Vertrag an einen Anbieter gebunden und haben kaum eine Wechselmöglichkeit. „Verbraucher sollten sich deshalb vor einer Entscheidung für ein zentrales Wärmesystem unbedingt vom Heizungs-Fachhandwerker beraten und die Vorteile alternativer Heizungstechnik-Lösungen erklären lassen“, rät Andreas Müller vom Zentralverband Sanitär Heizung Klima (ZVSHK). Auf diese Weise könne man bei der Wärmeerzeugung langfristig Geld sparen und flexibel und unabhängig bleiben. Die Heizungsspezialisten kennen die individuellen Gebäudestrukturen vor Ort und wissen, wie man die regional unterschiedlich vorhandenen Energieträger optimal nutzen kann.
Die im Herbst 2016 veröffentlichte Studie „Dezentrale vs. zentrale Wärmeversorgung im deutschen Wärmemarkt“ bestätigt Müllers Skepsis gegenüber zentralen Lösungen. Der Studie zufolge kann es zwar Fälle geben, in denen Nah- und Fernwärme zum Beispiel aus ökologischer Sicht sinnvoll sind, doch eine Massentauglichkeit ließe sich dadurch nicht ableiten. Denn in vielen Fällen, so die Studie, lägen diese Bedingungen nicht vor oder es sei die für einen wirtschaftlichen Betrieb erforderliche Wärmeabnahmedichte nicht vorhanden. „Nah- und Fernwärme sind keine Königslösung, das bestätigt die Studie“, so Andreas Müller. Dennoch gibt es Zwangsvorgaben in zahlreichen Bebauungsplänen, Brennstoffverordnungen, Satzungen, Luftreinhalteplänen sowie in Grundstücksverträgen, die teilweise durch übergeordnetes Recht legitimiert sind. „Bei langen Vertragslaufzeiten kann es dann zu überraschenden Effekten kommen, wenn die Wärmekosten vergleichsweise überdurchschnittlich steigen oder man eine Immobilie verkaufen will oder sie geerbt hat“, warnt Johannes Kaindlstorfer von der Allianz Freie Wärme. Dieser gehören Initiativen, Unternehmen und Verbände aus den Bereichen Heizen und Wärme an. mh
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www.freie-waerme.deDie im Herbst 2016 veröffentlichte Studie „Dezentrale vs. zentrale Wärmeversorgung im deutschen Wärmemarkt“ bestätigt Müllers Skepsis gegenüber zentralen Lösungen. Der Studie zufolge kann es zwar Fälle geben, in denen Nah- und Fernwärme zum Beispiel aus ökologischer Sicht sinnvoll sind, doch eine Massentauglichkeit ließe sich dadurch nicht ableiten. Denn in vielen Fällen, so die Studie, lägen diese Bedingungen nicht vor oder es sei die für einen wirtschaftlichen Betrieb erforderliche Wärmeabnahmedichte nicht vorhanden. „Nah- und Fernwärme sind keine Königslösung, das bestätigt die Studie“, so Andreas Müller. Dennoch gibt es Zwangsvorgaben in zahlreichen Bebauungsplänen, Brennstoffverordnungen, Satzungen, Luftreinhalteplänen sowie in Grundstücksverträgen, die teilweise durch übergeordnetes Recht legitimiert sind. „Bei langen Vertragslaufzeiten kann es dann zu überraschenden Effekten kommen, wenn die Wärmekosten vergleichsweise überdurchschnittlich steigen oder man eine Immobilie verkaufen will oder sie geerbt hat“, warnt Johannes Kaindlstorfer von der Allianz Freie Wärme. Dieser gehören Initiativen, Unternehmen und Verbände aus den Bereichen Heizen und Wärme an. mh
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Primärenergetische Vorteile
„In den meisten untersuchten Fällen weist die individuelle, dezentrale Wärmeversorgung gegenüber der zentralen Wärmeversorgung wegen des tendenziell geringeren Energieverbrauchs primärenergetische Vorteile aus“, erläutert Prof. Dr.-Ing. Bert Oschatz vom Institut für Technische Gebäudeausrüstung (ITG) Dresden die Ergebnisse der von ihm mitveröffentlichten Studie „Dezentrale vs. zentrale Wärmeversorgung im deutschen Wärmemarkt“. Dies treffe vor allem auf Wohngebiete mit sanierten Gebäuden und Neubaugebiete zu. „Eine Sanierung mit dezentralen Heizungssystemen bietet in allen untersuchten Gebäudevarianten und Versorgungsgebieten wirtschaftliche Vorteile gegenüber einer Sanierung mit zentralen, wärmenetzgebundenen Versorgungssystemen“, so Oschatz. Die Forschungsarbeit wurde im September 2016 veröffentlicht. Erstellt haben sie Wissenschaftler vom ITG Dresden und vom Fachgebiet Immobilienwirtschaft und Baubetriebswirtschaftslehre der TU Darmstadt.
Wasserleitungen in Altbauten regelmäßig überprüfen
Altbauten haben ihren ganz eigenen Charme, entsprechen gebäudetechnisch meist jedoch nicht den modernen Anforderungen. Dies betrifft auch die Wasserleitungen. Denn vielfach haben sich die Anforderungen an die Gebäudenutzung seit ihrer Erbauung in der Zwischenzeit mehrfach geändert. Die Folge: Das Leitungssystem ist über- oder unterdimensioniert, meist schlecht isoliert, eventuell sind einzelne Leitungsteile nicht mehr in Betrieb und nur unzureichend zurückgebaut. Werden Wohnräume und damit auch Wasserleitungen nur selten oder gar nicht genutzt, so kann das für die Trinkwasserhygiene gravierende Folgen haben.
Schon die Römer wussten: Wasser muss fließen. Sogenanntes Stagnationswasser und zu kaltes Warm- oder zu warmes Kaltwasser bieten ideale Wachstumsbedingungen für Bakterien. Die Gefährdung steigt bei mangelnder Wartung oder falsch eingestellten Temperaturen von Warmwasser und Zirkulation. Fachbetriebe des Sanitär, Heizungs- und Klimahandwerks checken die Installation, schlagen Tipps zur Vermeidung von Gefährdungspotenzialen vor und erhöhen damit die Sicherheit.
Schon die Römer wussten: Wasser muss fließen. Sogenanntes Stagnationswasser und zu kaltes Warm- oder zu warmes Kaltwasser bieten ideale Wachstumsbedingungen für Bakterien. Die Gefährdung steigt bei mangelnder Wartung oder falsch eingestellten Temperaturen von Warmwasser und Zirkulation. Fachbetriebe des Sanitär, Heizungs- und Klimahandwerks checken die Installation, schlagen Tipps zur Vermeidung von Gefährdungspotenzialen vor und erhöhen damit die Sicherheit.