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Dokumentarfilmer Thomas Behrend entdeckt Geheimnisse der Tierwelt

„Der Job macht süchtig“, so der ausgezeichnete Dokumentarfilmer Thomas Behrend aus Schnelsen

Über 100 Naturfilme hat Thomas Behrend bereits produziert

Von Angesicht zu Angesicht mit Mondfischen in Kalifornien, unterwegs im Dschungel von Madagaskar bei den Lemuren, auf Eisbären-Expedition in der Arktis und unter weißen Haien vor der Küste Südafrikas – das Leben von Thomas Behrend hört sich nicht nur spannend an, es ist es definitiv auch. Wenn der Dokumentarfilmer nicht gerade die Welt bereist, wohnt er in Schnelsen.

Würde es für den Job von Thomas Behrend eine Stellenausschreibung geben, die Liste an besonderen Anforderungen wäre lang: Abenteuerlust, Mut, Improvisationstalent, Geduld und technisches Verständnis gehören definitiv dazu. Die größte Herausforderung sieht er selbst in der Fähigkeit, Geschichten zu erkennen und diese filmisch umzusetzen. Mitbringen sollte man zudem eine Menge Begeisterung für diesen außergewöhnlichen Beruf, der laut Behrend „süchtig macht“.

„Schon als Kind war ich von den Meeresfilmen von Jacques-Yves Cousteau fasziniert und wollte das auch machen“. Die Umsetzung folgte dann zunächst mit einem Tauchkursus. Während des Maschinenbau-Studiums erlernte er dann autodidaktisch das Filmen und vertiefte sein Wissen beim Filmproduzenten Walter Sigl. 1991 gründete er mit „Blue Planet Film“ schließlich seine eigene Produktionsfirma.

Einen Namen hat sich Behrend seitdem vor allem mit Unterwasseraufnahmen gemacht. Aber auch an Land drehten er und sein Team aus Wissenschaftlern, Tauchern und Kameraleuten in den vergangenen 30 Jahren erfolgreich über 100 Naturdokumentationen und Reportagen auf der ganzen Welt. Für die NDR-Serie „Abenteuer Ozean“ stand er sogar vor der Kamera. Dass der Schnelsener kurz überlegen muss, wenn es um sein persönliches Highlight geht, verwundert bei den vielen Abenteuern wenig. „Die für uns unerwartete Geburt eines Pottwals während der Dreharbeiten im Mittelmeer war ein Gänsehautmoment“, erinnert sich der 57-Jährige: „Leider waren die eigentlich friedlichen Tiere von unserer Anwesenheit nur wenig begeistert.“ Brenzlig sei es auch am Nordpol gewesen, als sein Team im letzten Moment vor einem Eisbären fliehen konnte.

Für seine spannenden Einblicke in die Tierwelt wurde der Schnelsener mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit dem Heinz-Sielmann-Preis (2009) für „Eisbären können nicht weinen“ und der „Goldenen Palme“ (2004) für „Jäger am Kap der Stürme“. Viel wichtiger als die Ehrungen ist Behrend aber die Intention seiner Arbeit: „In Form einer guten emotionalen Tiergeschichte möchte ich die Menschen erreichen und ihnen verdeutlichen, dass sie nicht die einzigen bedeutenden Lebewesen auf der Welt sind und wie wichtig es ist, dass unsere Erde gesund bleibt.“ kh

Kontakt

Blue Planet Film, Thomas Behrend, home.blueplanetfilm.de

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