Dass man als Pastor auch mal im Talar Inliner fahren kann, dass Wein viel lustiger als Jura ist und dass humorvolle Menschen über unhaltbare Zustände lachen, sind nur einige Erkenntnisse aus einem Jahr „Endstation Schnelsen – Bitte einsteigen“ – dem Podcast des Freizeitzentrums Schnelsen (FZS).

Kopfhörer auf, das Gesicht vors Mikro, noch schnell ein Blick auf die Unterlagen, ein letztes Mal räuspern und los geht es: Wenn Tina Kirchberger am Mischpult das Zeichen für den Beginn der Aufnahme gibt, herrscht für wenige Augenblicke absolute Stille, bevor Corinna Chateaubourg die Hörer/-innen begrüßt. Die Journalistin ist seit der ersten Stunde Moderatorin des Podcasts, deren Folgen etwa ein- bis zweimal pro Monat im Untergeschoss des Freizeitzentrums produziert werden.

Mit dabei sind die FZS-Geschäftsführerin Martina Polle, die Bundesfreiwillige Kristina Degn sowie dieses Mal als Gast Rukiye Cankiran. Die Schnelsener Autorin und Übersetzerin berichtet über das Thema Zwangsheiraten in unserer Gesellschaft, beantwortet Fragen und kommt mit den Akteurinnen ins Gespräch.

Gute Unterhaltung

Nicht alle Themen haben so einen ernsten Hintergrund. „Bei unserem neuen Pastor Alexander Bieniasz gab es zum Beispiel viel zu lachen“, greift Martina Polle ein Beispiel heraus: In besonderer Erinnerung seien unter anderem auch die Podcasts mit den Chormitgliedern von "The Young ClassX“ und dem charmanten Weinexperten Axel Taris. Die Folge mit Schauspieler Maximilian Mundt wurde bislang am häufigsten angehört.

„Uns war klar, dass im Stadtteil viel passiert. Dennoch sind wir immer wieder erstaunt, wie viele spannende Themen Schnelsen doch zu bieten hat“, meint Corinna Chateaubourg. „Wir haben hier viele Menschen mit tollen Ideen. Mit diesem etwas anderen Format haben wir die Möglichkeit, sie den Schnelsener/-innen auch vorzustellen“, ergänzt Polle.

Aber auch wichtige stadtteilspezifische Themen beschäftigen: Aktuell sei das die Aufwertung des Stadtteilzentrums mithilfe von RISE-Fördermitteln, bei der es mit Sicherheit nicht bei einer Folge bleiben werde. An ein Aufhören denkt momentan niemand. Aktuell ist man auf der Suche nach Sponsoren, um die weitere Finanzierung, die im ersten Jahr durch bezirkliche Sondermittel abgedeckt wurde, sicherzustellen. An spannenden Themen und kreativen Ideen mangelt es ohnehin nicht… kh