Annabell Behrmann
Thilo Leppin schlendert durch den Tunnel am Eingang des Rothenbaum-Stadions. Etwa einen Meter über seinem Kopf hängen die Zeichnungen der Turniersieger seit 1892 – von Yannick Noah, über Ivan Lendl bis hin zu Rafael Nadal. Leppin stoppt. „Schon als kleiner Junge habe ich die Spieler bewundert“, sagt der 73-Jährige. Er zeigt auf die Illustration von John Newcombe, der 1968 in Hamburg siegte. „Ich hatte das Glück, den Australier persönlich kennenzulernen. Ich war sogar mit ihm auf der Tour unterwegs.“ Dann wendet er seinen Blick ab. Und marschiert weiter.
Wenn sich Leppin auf der Tennisanlage im Restaurant des Clubs an der Alster verabredet, nimmt er gern einen Umweg über die Ahnengalerie. Kein Wunder: Der Bergedorfer hat die mehr als 120 Porträts selbst gezeichnet. Im Jahr 1991 hatte Leppin vom Deutschen Tennis Bund (DTB) den Auftrag erhalten, sich eine Idee für ein Denkmal am Rothenbaum einfallen zu lassen. „Erst dachte ich an eine Statue, ähnlich wie der Bronzefuß von Uwe Seeler am Volksparkstadion. Aber Zeichnungen liegen mir mehr.“
Innerhalb von sechs Monaten malte der Inhaber einer Werbeagentur sämtliche Gewinner der vergangenen 100 Jahre. „Es war mir wichtig, den Spielern Respekt zu erweisen und ihren Charakter in den Bildern wiederzugeben“, erläutert Leppin. Stolz ist er auf sein Werk. „Es ist mein Baby. Aber ich starre meine Kinder auch nicht jedes Mal ehrfurchtsvoll an, wenn ich sie sehe.“
Thilo Leppin schlendert durch den Tunnel am Eingang des Rothenbaum-Stadions. Etwa einen Meter über seinem Kopf hängen die Zeichnungen der Turniersieger seit 1892 – von Yannick Noah, über Ivan Lendl bis hin zu Rafael Nadal. Leppin stoppt. „Schon als kleiner Junge habe ich die Spieler bewundert“, sagt der 73-Jährige. Er zeigt auf die Illustration von John Newcombe, der 1968 in Hamburg siegte. „Ich hatte das Glück, den Australier persönlich kennenzulernen. Ich war sogar mit ihm auf der Tour unterwegs.“ Dann wendet er seinen Blick ab. Und marschiert weiter.
Wenn sich Leppin auf der Tennisanlage im Restaurant des Clubs an der Alster verabredet, nimmt er gern einen Umweg über die Ahnengalerie. Kein Wunder: Der Bergedorfer hat die mehr als 120 Porträts selbst gezeichnet. Im Jahr 1991 hatte Leppin vom Deutschen Tennis Bund (DTB) den Auftrag erhalten, sich eine Idee für ein Denkmal am Rothenbaum einfallen zu lassen. „Erst dachte ich an eine Statue, ähnlich wie der Bronzefuß von Uwe Seeler am Volksparkstadion. Aber Zeichnungen liegen mir mehr.“
Innerhalb von sechs Monaten malte der Inhaber einer Werbeagentur sämtliche Gewinner der vergangenen 100 Jahre. „Es war mir wichtig, den Spielern Respekt zu erweisen und ihren Charakter in den Bildern wiederzugeben“, erläutert Leppin. Stolz ist er auf sein Werk. „Es ist mein Baby. Aber ich starre meine Kinder auch nicht jedes Mal ehrfurchtsvoll an, wenn ich sie sehe.“
Leppin ist Vater zweier Töchter und eines Sohnes. Seit 33 Jahren wohnt der Künstler mit seiner Frau Brigitta in Bergedorf. Im heimischen Arbeitszimmer zeichnet er die Konterfeis auf einem A4-Block. Er benutzt verschiedene Bleistifte, manchmal auch Feder und Tinte. Vor ihm liegen mehrere Fotos als Vorlage. Dann scannt er das fertige Bild ein. Anschließend wird es auf Folie gedruckt, auf einer Platte aufgespannt und in der Galerie aufgehängt. Leppin sagt: „Für die Zeichnung benötige ich zwei bis drei Tage. Ich lasse mir gern Zeit.“
Während des Turniers steht der Zeichner hin und wieder in den Katakomben und beobachtet die Reaktionen der Besucher auf seine Illustrationen. „Ich sehe, ob jemand ein Foto macht oder sich über die Bilder unterhält“, sagt er. Ein Spieler habe sich noch nie bei ihm bedankt. Aber der Slowake Martin Klizan, Champion des Jahres 2016, erwähnte sein Kunstwerk in der Siegesrede: „Ich wollte unbedingt neben meinem großen Vorbild Miroslav Mecir (Anm. d. Red.: Sieger von 1985) stehen.“ Damals saß Thilo Leppin auf dem Centre-Court. „Das hat mich sehr berührt.“
In diesem Jahr wünscht sich der Hobbyspieler vom TTK Sachsenwald einen neuen Sieger. Nur dann darf Leppin die nächste Zeichnung anfertigen. Ansonsten fügt der Veranstalter lediglich eine weitere Jahreszahl hinzu. „Ich würde gern einmal Alexander Zverev malen“, sagt Leppin. Doch schon jetzt steht fest: Dieser Wunsch geht in diesem Jahr nicht in Erfüllung; Zverev fehlt.
Vor allem die zunehmende Abstinenz der Weltspitze ist ein Grund, warum Leppin sich um die Veranstaltung sorgt. „Früher habe ich mir Gedanken gemacht, wer meine Arbeit fortführt, wenn ich nicht mehr lebe. Mittlerweile sorge ich mich mehr um den Fortbestand des Turniers.“ Beim Siegerporträt von Roger Federer hat seine Tochter Alwina mitgearbeitet. Leppin schaut es sich gern an, wenn er durch den Tunnel der Legendentafel schlendert.
Während des Turniers steht der Zeichner hin und wieder in den Katakomben und beobachtet die Reaktionen der Besucher auf seine Illustrationen. „Ich sehe, ob jemand ein Foto macht oder sich über die Bilder unterhält“, sagt er. Ein Spieler habe sich noch nie bei ihm bedankt. Aber der Slowake Martin Klizan, Champion des Jahres 2016, erwähnte sein Kunstwerk in der Siegesrede: „Ich wollte unbedingt neben meinem großen Vorbild Miroslav Mecir (Anm. d. Red.: Sieger von 1985) stehen.“ Damals saß Thilo Leppin auf dem Centre-Court. „Das hat mich sehr berührt.“
In diesem Jahr wünscht sich der Hobbyspieler vom TTK Sachsenwald einen neuen Sieger. Nur dann darf Leppin die nächste Zeichnung anfertigen. Ansonsten fügt der Veranstalter lediglich eine weitere Jahreszahl hinzu. „Ich würde gern einmal Alexander Zverev malen“, sagt Leppin. Doch schon jetzt steht fest: Dieser Wunsch geht in diesem Jahr nicht in Erfüllung; Zverev fehlt.
Vor allem die zunehmende Abstinenz der Weltspitze ist ein Grund, warum Leppin sich um die Veranstaltung sorgt. „Früher habe ich mir Gedanken gemacht, wer meine Arbeit fortführt, wenn ich nicht mehr lebe. Mittlerweile sorge ich mich mehr um den Fortbestand des Turniers.“ Beim Siegerporträt von Roger Federer hat seine Tochter Alwina mitgearbeitet. Leppin schaut es sich gern an, wenn er durch den Tunnel der Legendentafel schlendert.