Selbstbestimmt leben auch im Alter
HAMBURG-NORD Sie helfen weiter mit Rat und Tat – und zwar kostenfrei. Auch während Corona standen sie Senioren bei. Seit Mai 2019 arbeiten drei Lotsinnen bei QplusAlter, einem Modellprojekt der Ev. Stiftung Alsterdorf.
Alena Neven, Jacqueline Johanns und Petra Rau begleiten ältere Menschen im Bezirk Hamburg-Nord, wenn sie Unterstützung brauchen, Handicaps meistern und ihren Alltag bewältigen wollen. Sie loten Hilfen aus: Was können Familie, Nachbarn oder Netzwerke vor Ort für sie tun? Ermöglichen ambulante Dienste oder technische Hilfsmittel ein gutes Leben zu Hause?
„Während Corona mussten wir viel Neues ausprobieren“, sagt Alena Neven. Sie kamen weiter zu Hausbesuchen oder zu Gesprächen im Freien. Manche Frage ließ sich auch telefonisch klären. „Vieles lief nur online, und da war Netzwerkarbeit gefragt.“ Etwa bei der Teilhabe von Senioren im Internet und beim Verleih von Tablets und Smartphones. „Sogar Hochbetagte lernten schnell beim Chat mit den Enkeln“, lacht Jacqueline Johanns. „Doch viele Ältere haben keinen Zugang ins Internet“, betont Petra Rau. „Ob das Treppensteigen schwerfällt, oder der Alltag nach dem Krankenhaus: Individuelle Hilfe ist gefragt.“ Auch besorgte Nachbarn oder Freunde rufen bei den Lotsinnen an. Wer plötzlich eher vergesslich wird, Probleme beim Sehen hat oder überfordert ist mit dem Schriftverkehr: Die Beratung zur passenden persönlichen Unterstützung zu Hause schließt eine wichtige Lücke.
„Das leistet bislang keine andere Beratungsstelle“, betont Steffen Sauthoff, fachlicher Leiter von QplusAlter. Noch bis Ende 2021 läuft die Erprobungsphase des Modellprojekts. „Wir registrierten bereits großes Interesse bei Pflegekassen und der Gesundheitsbehörde.“ Waltraud Haas
Kontakt:
T 507 733 54
lotsinnen@qplusalter.net