Ohrwerk Hörgeräteakustiker in Hamburg: Experten raten zum jährlichen Hörtest
Rund um das 50. Lebensjahr fängt es an, dass wir bestimmte Frequenzen nicht mehr so gut wahrnehmen können. Diese Entwicklung setzt sich im weiteren Verlauf unseres Lebens fort. Doch kaum jemand ist in der Lage, sie an sich selbst zu registrieren. Unser Gehirn ist ein Meister im Kompensieren fehlender Sinneseindrücke.
Der Hörverlust kommt schleichend
So merken Betroffene oft als Letzte, dass ihr Hörvermögen abnimmt. Es sind bestimmte Situationen, in denen ihnen zuerst bewusst wird, dasses sie mehr Anstrengung als in jüngeren Jahren kostet, andere zu verstehen. Das kann das gemeinsame Kaffeetrinken sein, bei dem alle durcheinanderreden, oder der Fernsehabend, wenn im TV-Film Dialoge von Musik begleitet werden.
Studien zufolge beschleunigt ein Hörverlust bei älteren Menschen den Abbau der geistigen Leistungsfähigkeit, weil wegen der Unterfunktion weniger Reize auf das Gehirn einwirken. Zum einen liegt das daran, dass tatsächlich weniger akustische Signale das Hörzentrum erreichen, und zum anderen ziehen sich die Betroffenen aus der Gesellschaft zurück. Beides hat zur Folge, dass das Gehirn laufend unterfordert wird und abbaut. Mit dem sozialen Rückzug steigt zudem das Risiko, an einer Depression zu erkranken.
Experten empfehlen daher, ab dem 50. Lebensjahr ein Mal im Jahr einen Hörtest zu machen. Das Erstellen eines Audiogramms dauert nur eine Viertelstunde. Das Ergebnis erhält man gleich nach dem Test. Steht am Ende der Rat, sich ein Hörgerät zuzulegen, darf man entspannt bleiben: Mini-Hörgeräte, die im Ohr verschwinden, sind heute der Standard.
In jedem Fall sollte man eine beginnende Hörschwäche behandeln lassen – schon um weiteren gesundheitlichen Folgen vorzubeugen.
Tipp: Vom 21. bis zum 25. Februar führen die Ohrwerk-Fachgeschäfte im Raum Hamburg kostenlose Hörtests durch. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, aber zu empfehlen, wenn Wartezeiten vermieden werden sollen. Weitere Infos unter ohrwerk-hoergeraete.de
Hörminderung erhöht Tinnitus-Risiko
Für ältere Menschen sei es besonders wichtig, Hörprobleme aktiv anzugehen, um psychischen Belastungen und einer negativen Beeinflussung ihrer Lebensqualität etwa in Form von Hörgeräuschen vorzubeugen, so erklärt die Direktorin des Tinnituszentrums der Charité – Universitätsmedizin Berlin, Prof. Dr. Birgit Mazurek. Anderenfalls drohten weitreichende Folgen. „Haarzellen und neuronale Strukturen im Innenohr können degenerieren, bei manchen Menschen wird die zentrale Verarbeitung von Informationen im Gehirn langsamer. Man spricht von einer Minderung der fluiden Intelligenz“, erläutert die HNO-Ärztin. Wie sie weiter ausführt, seien die körperlichen Folgen einer unbehandelten Schwerhörigkeit mittlerweile gut erforscht: „In einer prospektiven Multicenterstudie wurden 2190 ältere Personen mit Hörverlust über ein Jahr lang untersucht. Das Ergebnis: Je größer der Hörverlust, desto geringer die physische Fitness. Bei Schwerhörigen war das Risiko zu stürzen 31 Prozent höher als bei den besser Hörenden“, so Mazurek.
Betroffene litten außerdem unter psychischen Belastungen, oft befördert durch stressbedingte Hörgeräusche: „Tinnitus kann sowohl alleine als auch in Kombination mit schlechtem Hören zu Angst und Depressionen führen“, erläutert die Klinikprofessorin. Um die Begleiterkrankungen einer Schwerhörigkeit zu vermeiden, sei eine frühzeitige HNO-ärztliche Versorgung ratsam. Der positive Effekt einer Hörgeräteversorgung sei wissenschaftlich belegt: „In einer gerontologischen Kohortenstudie mit älteren Hörbeeinträchtigten wurden Stimmungsänderungen und kognitive Funktionen untersucht. Ergebnis: Bei allen Teilnehmenden hatten sich durch das Tragen von Hörgeräten sowohl die psychosozialen und partizipativ-kommunikativen als auch die kognitiven Funktionen verbessert“, so Mazurek.