07.11.2017 / Mein Urlaub - Wintersport
Abfahrt trotz Handicap
Skifahren klappt auch mit Behinderung: Dank verschiedenster Hilfsmittel ist Wintersport für fast jeden möglich.
Von Jule Zentek
Gerda Pamler war nach einem Unfall auf den Rollstuhl angewiesen. Danach wurde sie Spitzensportlerin. Die 59-jährige Münchnerin ist Weltmeisterin und Paralympic-Siegerin im Monoskifahren, einer Skivariante für Rollstuhlfahrer. Sie sagt: „Stehend, sitzend oder in Begleitung ist das Skifahren für so gut wie jeden trotz Behinderung möglich.“ Welche Skivariante für welchen Sportler geeignet ist, hängt aber immer von der Art des Handicaps ab. Eine Übersicht:
Der Monoski
Es handelt sich hierbei um einen Carvingski mit gefedertem Rahmen, auf dem eine Sitzschale angebracht ist. Der Fahrer hält das Gleichgewicht durch zwei kurze Skistöcke. Neben einer guten Oberkörperkoordination sind dafür die Rumpfstabilität sowie die Beweglichkeit der Arme und Hände wichtig. Der Monoski ist somit für Personen mit Mobilitätseinschränkungen wie Amputationen und Querschnittslähmung bis etwa TH5, also einer Lähmung ab etwa der Brust abwärts, geeignet.
Krückenlaufen
Skikrücken funktionieren wie Skistöcke, nur ist am Ende eine Art Mini-Ski angebracht. Der Fahrer steht damit ganz normal auf zwei Skiern. Das funktioniert, wenn freies Gehen, kurzzeitiger einbeiniger Stand, freies Treppensteigen und Aufstehen aus dem Seitsitz möglich sind. Personen mit Amputationen, gesundheitlich geschwächtem Körper oder spastischer Lähmung können so Ski fahren. „Viele spastisch Gelähmte können sogar besser Ski fahren als laufen“, sagt Orthopäde Hartmut Stinus, Arzt der deutschen Behinderten-Ski-Nationalmannschaft.
Bi-Ski
Der Bi-Ski ist ein Sitz mit zwei Skiern, in dem der Fahrer fest angeschnallt wird. Eine zweite Person wird zum Begleiter und kann den Bi-Ski wie einen Rollstuhl über die Piste lenken. Die Voraussetzung: Der behinderte Mitfahrer muss angewinkelt sitzen können. Dadurch können sogar Personen mit den schwersten körperlichen und geistigen Behinderungen Skifahren.
Guide für Sehbehinderte
Der Guide lenkt den sehbehinderten Skifahrer durch Zurufe die Abfahrt hinunter. „Der Fahrer muss seiner Begleitperson dabei wirklich vertrauen“, so Stinus. Daher sollte man vorher gemeinsam einen Kurs besuchen, um eine Führungsmethode zu erarbeiten.
Info Skikurse für Menschen mit Behinderung findet man zum Beispiel unter www.monoskikurs.de. Beim Deutschen Skiverband, Deutschen Skilehrerverband und bayerischen Behindertensportverband gibt es weitere Angebote.
www.monoskikurs.deGerda Pamler war nach einem Unfall auf den Rollstuhl angewiesen. Danach wurde sie Spitzensportlerin. Die 59-jährige Münchnerin ist Weltmeisterin und Paralympic-Siegerin im Monoskifahren, einer Skivariante für Rollstuhlfahrer. Sie sagt: „Stehend, sitzend oder in Begleitung ist das Skifahren für so gut wie jeden trotz Behinderung möglich.“ Welche Skivariante für welchen Sportler geeignet ist, hängt aber immer von der Art des Handicaps ab. Eine Übersicht:
Der Monoski
Es handelt sich hierbei um einen Carvingski mit gefedertem Rahmen, auf dem eine Sitzschale angebracht ist. Der Fahrer hält das Gleichgewicht durch zwei kurze Skistöcke. Neben einer guten Oberkörperkoordination sind dafür die Rumpfstabilität sowie die Beweglichkeit der Arme und Hände wichtig. Der Monoski ist somit für Personen mit Mobilitätseinschränkungen wie Amputationen und Querschnittslähmung bis etwa TH5, also einer Lähmung ab etwa der Brust abwärts, geeignet.
Krückenlaufen
Skikrücken funktionieren wie Skistöcke, nur ist am Ende eine Art Mini-Ski angebracht. Der Fahrer steht damit ganz normal auf zwei Skiern. Das funktioniert, wenn freies Gehen, kurzzeitiger einbeiniger Stand, freies Treppensteigen und Aufstehen aus dem Seitsitz möglich sind. Personen mit Amputationen, gesundheitlich geschwächtem Körper oder spastischer Lähmung können so Ski fahren. „Viele spastisch Gelähmte können sogar besser Ski fahren als laufen“, sagt Orthopäde Hartmut Stinus, Arzt der deutschen Behinderten-Ski-Nationalmannschaft.
Bi-Ski
Der Bi-Ski ist ein Sitz mit zwei Skiern, in dem der Fahrer fest angeschnallt wird. Eine zweite Person wird zum Begleiter und kann den Bi-Ski wie einen Rollstuhl über die Piste lenken. Die Voraussetzung: Der behinderte Mitfahrer muss angewinkelt sitzen können. Dadurch können sogar Personen mit den schwersten körperlichen und geistigen Behinderungen Skifahren.
Guide für Sehbehinderte
Der Guide lenkt den sehbehinderten Skifahrer durch Zurufe die Abfahrt hinunter. „Der Fahrer muss seiner Begleitperson dabei wirklich vertrauen“, so Stinus. Daher sollte man vorher gemeinsam einen Kurs besuchen, um eine Führungsmethode zu erarbeiten.
Info Skikurse für Menschen mit Behinderung findet man zum Beispiel unter www.monoskikurs.de. Beim Deutschen Skiverband, Deutschen Skilehrerverband und bayerischen Behindertensportverband gibt es weitere Angebote.
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