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Der Verein NiKo kämpft für nachhaltiges Wohnen und Erholen

Wir bohren dicke Bretter, so NiKo-Vorstand Lars Herfurth aus Niendorf

Engagiert: NiKo-Vorstand Lars Herfurth Fotos: mf

Lars Herfurth blickt zufrieden von der Kollaubrücke auf die Grünfläche zwischen Niendorfer Straße und Langenhorst, auf der viele Spaziergänger mit ihren Hunden spielen. Wäre hier der B-Plan Niendorf 86 umgesetzt worden, hätte die grüne Wiese einem Recyclinghof weichen müssen.

Daran, dass es nicht so weit gekommen ist, trägt auch der Verein Niendorf Kollau – nachhaltig Wohnen und Erholen (NiKo), dessen Vorsitzender Lars Herfurth ist, einen beträchtlichen Anteil. Gegen die Planung ist der rund 40 Mitglieder starke Verein nicht nur mit juristischer Unterstützung vorgegangen, sondern auch mit viel Kreativität: So entstand in Zusammenarbeit mit Studenten der Hafen City Universität die Idee für einen naturnahen Solarpark auf der geplanten Recyclinghof-Fläche. „Wir bohren bewusst dicke Bretter und sind kein Event-Verein, der jedes Wochenende Party macht“, erklärt Architekt Herfurth, der seit 22 Jahren in Niendorf wohnt.
 

NiKo gründete sich 2006 aus rund 15 Vereinen zum Bau von Lärmschutzwänden entlang der Güterumgehungsbahn. Auf der Agenda ganz oben steht der Schutz vor Lärmemission, außerdem der Erhalt und Ausbau des Naherholungsgebiets im Bereich Kollauwanderweg, der Hochwasserschutz im Einzugsbereich der Kollau sowie die Erhaltung und die Optimierung der landschaftlichen Eigenart. Erfolgreich eingebracht hat sich der Verein auch in das Lärmforum Eimsbüttel 2009. Zufrieden sind die Mitglieder mit der Gestaltung des Kollauwanderweges: „Das ist ziemlich durchgestylt und gut geworden! Jetzt ist es sinnvoll, die Achse von Eppendorf bis ins Gehege aufzuwerten.“ 

Über Bezirksgrenzen hinaus wirken

Überhaupt sollte die Perspektive sich weiten: „Wir wollen aus der Enge der Bezirksgrenzen heraus und übergreifende Bezüge entwickeln“, erklärt Herfurth, dem ein Natur-Kultur-Pfad von Hagenbecks Tierpark über Langenhorst bis zum Künstlerhaus Sootbörn vorschwebt. Aktuell bearbeitet der Verein das Thema Biodiversität mit den Forschenden des Klimaprojektes Lokstedt: „Wir wollen uns nicht auf die Schulter klopfen, aber zeigen, was mit Nachbarschaftsarbeit alles möglich ist!“ mf

Weitere Informationen finden Sie auf www.niko-ev.de

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