„Das Beet hier vor der Haltestelle ist nicht unbedingt unser Gebiet“, erzählt Miroslav Ratkovic von der Tereg Gebäudedienste GmbH und weist auf die insektenfreundliche Blühfläche, die Ehrenamtliche im vorigen Jahr an der U-Bahnstation Hagenbecks Tierpark angelegt haben. „Aber bei der Hitze im vergangenen Sommer sahen die Blumen so traurig aus, da haben wir sie gegossen.“

Die Hilfsbereitschaft von Ratkovic und seinem Mitarbeiter Mustafa Basyigit kam gut an bei den ehrenamtlichen Gärtner/-innen von der Zukunftswerkstatt Lokstedt (ZWL), BUND und anderen Initiativen. „Diese tollen Saubermänner sorgen im Stillen für unsere öffentliche Sauberkeit. Sie räumen die Kippen und den Dreck weg, den wir durch Gedankenlosigkeit und Rücksichtslosigkeit täglich produzieren“, lobt Christoph Müller von der ZWL, der von den Tereg-Mitarbeitern auch bei der Vorbereitung für die Blühfläche unterstützt wurde.

Es blüht und summt

Wo jahrzehntelang Robinien wucherten und dem 100 Quadratmeter großen Platz ein ungepflegtes Gesicht gegeben haben, wachsen nun insektenfreundliche Stauden wie der Gewöhnliche Natternkopf, Flockenblume und Wiesensalbei. Sandhügel und Totholz sollen Nisthilfen für Wildbienen bieten.

„In diesem Jahr werden wir natürlich wieder helfen!“, verspricht Miroslav Ratkovic. Er und seine 35 Mitarbeiter sorgen für die Sauberkeit rund um die U-Bahnstation Hagenbecks Tierpark, wo an Werktagen im Durchschnitt 17.800 Fahrgäste ein- und aussteigen. Ratkovic ist seit 30 Jahren für das Reinigungsunternehmen tätig, sein Mitarbeiter Mustafa Basyigit seit 27 Jahren.
 

Die Vermeidung von Müll ist zwar in aller Munde, die Tereg-Männer und -Frauen sammeln jedoch nach wie vor große Mengen Abfall, darunter viele Coffee-to-go-Becher und seit der Pandemie medizinische Masken. Der Motivation von Miroslav Ratkovic tut das aber keinen Abbruch: „Als Lokstedter passe ich natürlich gern auf, dass unser Stadtteil nicht verkommt“, bekräftigt der Reinigungsfachmann, der seit 1990 in Lokstedt lebt. mf