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Themenwelten Hamburg
Entlang des Stroms Elbe erstreckt sich im Kreis Pinneberg das Gebiet der Elbmarschen. Das flache Land am großen Fluss von der Nordsee nach Hamburg eignet sich wunderbar für Entdeckungstouren auf dem Fahrrad. Und es gibt einiges Sehenswerte, was darauf wartet, erkundet zu werden

Die Haseldorfer und Seestermüher Marsch haben im Kreis Pinneberg viel zu bieten

Für Ausflüge mit dem Fahrrad ist das flache Marschland entlang der Elbe zwischen Wedel und der Krückau bestens geeignet. Hier gibt es viel zu entdecken: von der Tierwelt über die Vegetation bis hin zu Kunst und Geschichte der flachen Landschaft Fotos: Klein (6)

Getrennt werden die beiden Gebiete Seestermüher Marsch im Norden und Haseldorfer Marsch im Süden die Pinnau, einen Nebenfluss der Elbe. Das verbindende Element ist die Klevendeicher Drehbrücke über die Pinnau. Sie verbindet die Haseldorfer Marsch beim Moorreger Ortsteil Klevendeich mit der Seestermüher Marsch bei der Gemeinde Neuendeich. Die Brücke wurde 1887 erbaut und steht als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz.

Sie ist die zweitälteste funktionsfähige Drehbrücke Deutschlands und laut der Liste der Drehbrücken die sechstälteste in Deutschland und sie ist immer noch in Betrieb.


Die Drehbrücke über die Pinnau im Moorreger Ortsteil Klevendeich ist ein Kulturdenkmal
Die Drehbrücke über die Pinnau im Moorreger Ortsteil Klevendeich ist ein Kulturdenkmal

In der Haseldorfer Marsch gehört Moorrege zu einer der Randgemeinden des Marschgebietetes. Besonderes Highlight ist das Naturfreibad Oberglinimde, das es bereits 1950 gab. Geöffnet ist es montags bis freitags von 15 bis 20 Uhr sowie sonnabends uns sonntags von 9 bis 20 Uhr. Aufgrund der Coronapandemie ist die Besucherzahl auf maximal 500 Besucher begrenzt. Der Eintritt ist frei. Es gelten die üblichen Hygieneund Abstandsregeln.

Einen Besuch lohnt auch das Heimatmuseum in der Klinkerstraße 82. Es ist jeden zweiten und vierten Sonntag im Monat von 14 bis 18 Uhr bei freiem Eintritt geöffnet. Während eines Rundgangs hat man die Möglichkeit, die mehreren hundert Exponate in den liebevoll gestalteten Räumen zu bewundern. Prunkstück des Museums ist das alte Bürgermeisterzimmer mit Mobiliar aus dem früheren Sitzungssaal und dem Schreibtisch, an dem von 1949 bis 2004 vier Gemeindeoberhäupter ihre Amtsgeschäfte führten. Gleich nebenan Ist das Moorreger Bienenmuseum, das momentan allerdings nur virtuell über die Internetseite des Uetersener Imerkvereins – imkerverein-uetersen.de – zu erreichen ist.

Vom Flugplatz Heist starten auch Rundflüge über die Marsch und die Elbe
Vom Flugplatz Heist starten auch Rundflüge über die Marsch und die Elbe

Eine weitere Randgemeinde der Marsch ist Heist. Einmalig im Marschbereich des Kreises Pinneberg ist der Flugplatz in Heist, der viele Besucher anzieht. Wer die Gemeinde Heist besucht kann einen Rundflug genießen und die Marsch sowie die Elbe aus der Vogelperspektive betrachten. Oder man betrachtet von der Terrasse des Tower-Restaurants das Treiben auf dem Flugfeld, beobachtet startende und landende Flugzeuge. Der Heistmer Wald und das etwa 150 Hektar große zusammenhängende Naturschutzgebiet Tävsmoor/Haselauer Moor sind besten für Spaziergänge geeignet.

Die Gemeinde Holm hat etwas Besonderderes zu bieten: Eine Dünenlandschaft ohne Meer. Vor 100 Jahren prägten offene Sandflächen und Heiden das Bild der Holmer Sandberge, ehe Kiefernwälder nach und nach die Vorherrschaft übernahmen. Seit 2005 legte die Gemeinde Holm mehr als 15 Hektar Dünenfläche wieder frei. Drei ausgeschilderte Rundwanderwege führen Besucher durch diesen faszinierenden Landschaftsraum. Mehr über die Geschichte des Ortes erfahren die Besucher von Ostern bis Ende Oktober im Heimatmusuem Holm in der Hauptstraße 14. Es ist jeden Sonntag von 13 bis 16 Uhr geöffnet.

Den meisten ist Hetlingen an der Elbe in der Haseldorfer Marsch durch das Klärwerk des Abwasserzweckverbandes (azv) Südholstein ein Begriff. Eine Wasserlandschaft ganz besonderer Art haben NABU und azv Südholstein in Hetlingen eingerichtet. Dieser Wassererlebnisbereich liegt südlich des Klärwerks in einem stillen, idyllischen Gelände hinter dem alten Heuhafen. Vom Wanderparkplatz weist ein Hinweisschild den Weg. Auf Schautafeln wird Wissenswertes rund um das Thema Wasser vermittelt.

Haseldorf zeichnet sich durch das Schloss und den dazugehörigen Park aus. Aber auch im Elbmarschenhaus gibt es viel Wissenwertes zur Marsch zu entdecken. Die Ausstellung des Elbmarschenhauses ist jeden Sonntag von 10 bis 16 Uhr geöffnet.
   

Jens Küseler liest aus seine Buch „Bandreißer“ Foto: Küseler
Jens Küseler liest aus seine Buch „Bandreißer“ Foto: Küseler

Gemeinsam mit dem Heimatverband des Kreises Pinneberg und dem Kulturverein Haseldorf organisiert die Integrierte Station Unterelbe in der Bandreißerkate, Achtern Dörp 3, am Montag, 24. August, einen Abend rund um das historische Handwerk der Bandreißerei. Das Programm für den Abend: 18 und 20 Uhr jeweils Vorführung des historischen Bandreißerhandwerks in der Werkstatt der Bandreißerkate sowie 19 und 20.30 Uhr Lesungen aus dem Buch „Bandreißerei“ von und mit Jens Küseler. Sowohl Lesung als auch Vorführung des alten Handwerks finden zweimal statt, da nur eine beschränkte Anzahl Personen teilnehmen dürfen. Eine Anmeldung ist unbedingt erforderlich unter edelgard. heim@llur.landsh.de oder Telefon 04129/955 49 12. Der Eintrittspreis beträgt fünf Euro. 




 

    

Die Heilige Dreikönigskirche in Haselau wurdeim Jahr 1251 erstmals urkundlich erwähnten
Die Heilige Dreikönigskirche in Haselau wurdeim Jahr 1251 erstmals urkundlich erwähnten

In Haselau steht die Heilig-Dreikönigskirche. Sie ist bei weitem das älteste Gebäude im Ort und ihre Gründerzeit reicht ins beginnende 13. Jahrhundert zurück. 1251 wurde die Kirche erstmals urkundlich erwähnt. Im Turm hängt die älteste Glocke des Kreises Pinneberg, eine gotische Zuckerhutglocke. Doch der Ort hat noch mehr zu bieten. Für Pferdefreunde ist besonders die Hengststation zu erwähnen. Aber auch hier gibt es ein Heimatmuseum in der Haseldorfer Chaussee 50a. Von Mai bis Oktober ist es jeden ersten Sonntag im Monat von 14 bis 17 Uhr geöffnet.
   







    

Neuendeichs Bürgermeister Reinhard Pliquet freut sich über den kulturhistorischen Wanderweg
Neuendeichs Bürgermeister Reinhard Pliquet freut sich über den kulturhistorischen Wanderweg

Neuendeich in der Seestermüher Marsch kann mit einer Besonderheit für seine Besucher aufwarten. Das ist der kulturhistorische Wanderweg durch den Ort und die Marsch, der zu Fuß oder mit dem Fahrrad erkundet werden kann. Beginn und Ende des Wanderweges sind am Dörpshus, Schadendorf 8. Parkmöglichkeiten sind dort vorhanden. Der Wanderweg besteht aus zwei Rundtouren: Eine für Radfahrer (Dauer etwa 90 Minuten) und eine für Fußgänger (etwa 45 Minuten). Zehn Infotafeln (fünf auf der kurzen Tour) an den jeweiligen Stationen erläutern die landschaftlichen, naturkundlichen und historischen Besonderheiten wie zum Beispiel die Entstehung der Landschaft, die Bauweise, die Pferdezucht und das Natura-2000-Gebiet. Außerdem wird ein Teil der Geschichte dieses mehr als 700 Jahre alten Dorfes erklärt. In Neuendeich werden außerdem alte Bauernhöfe als „redende Häuser“ bezeichnet, die meist auf dem Balken über der Tür zur Tenne eine Inschrift tragen, die auf die Geschichte und die einstigen Besitzer des Gebäudes hindeuten. Die kunstvollen Hausinschriften erzählen von den Menschen und Ereignissen der damaligen Zeit.  
   

„Hol över!“ Das ist der Ruf, mit dem man den Fährmann bittet, einen mit der Fähre Kronsnest überzusetzen
„Hol över!“ Das ist der Ruf, mit dem man den Fährmann bittet, einen mit der Fähre Kronsnest überzusetzen

In Seester gibt es zum Beispiel die St.-Johannes-Kirche mit ihrem Barockaltar, der als einer der schönsten Holsteins gilt. Er wurde 1631 – mitten im Dreißigjährigen Krieg – von Bauern der Kirche gestiftet. Aber noch eine einzigartige Attraktion hat der Ort zu bieten, und die ist das absolute Highlight auf einer Fahrradtour: die Fähre Kronsnest. Sie ist die kleinste Fähre Deutschlands und bringt Fußgänger und Fahrradfahrer im Handbetrieb über die Krückau von Seester nach Neuendorf. Der Fährkahn wurde nach historischem Vorbild aus Eichenholz gebaut. Dabei mussten die heute geltenden Sicherheitsvorschriften berücksichtigt werden. Zu Ihrer Sicherheit befinden sich Rettungskissen, Verbandskasten, Notriemen sowie ein Anker an Bord. Wie es die sechstälteste in Deutschland und sie ist immer noch in Betrieb. In der Haseldorfer Marsch gehört Moorrege zu einer der Randgemeinden des Marschgebietetes. Besonderes Highlight ist das Naturfreibad Oberglinim „Land der Fähren“ seit Jahrhunderten üblich ist, geschieht das Übersetzen nach alter Seemannsart durch sogenanntes „Wriggen“ mit einem „Riemen“. Hier heißt es für den Fährmann, nicht nur diese Technik zu beherrschen, er muss auch die Strömungsverhältnisse ganz genau kennen. Dieses Wissen und Können muss der Fährmann vor einer amtlichen Prüfungskommission unter Beweis stellen. Er erhält dafür den Führerschein für Personenbeförderung.

Erstmalig 1983 kam inder Gemeinde Seestermühe die Idee auf, die Bauruine des alten Göpelschauers zu erhalten und dort nach der Instandsetzung des Gebäudes ein Dorfmuseum für alte haus- und landwirtschaftliche Geräte einzurichten. Seit 1994 ist das Dorfmuseum vom 1. Mai bis 30. September an Sonn- und Feiertagen jeweils von 14 bis 17 Uhr für jedermann geöffnet. kuk
   

  

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