In einer kleinen zwölf Quadratmeter großen Küche in Schnelsen begann das Experiment: Josina Lammert und Studienfreundin Emily Thiemann saßen an einem Spätsommer-Lockdown-Abend zu Hause und suchten nach einer neuen Beschäftigung. „Wir haben beide durch die Pandemie unsere Gastronomie-Jobs verloren. Da wir sehr kreativ sind und immer Lust haben neue Dinge auszuprobieren, haben wir uns an Duftkerzen versucht,“ erklärt Lammert. So kamen sie und Thiemann zum Duftkerzen-Geschäft.

Spontane Idee

Vom Erfolg ihrer Idee überzeugt, bestellten die beiden, die sich an der AMD Akademie Mode & Design in Hamburg Rotherbaum kennengelernt haben, zunächst Materialien wie Wachs, Dochte, Gläser und verschiedene ätherische Duftöle. Dann ging es ans Experimentieren. Bei diversen Tests fanden sie heraus, „welche Wachsarten in Kombination mit welchen ätherischen Ölen besonders gut riechen und welche Mischverhältnisse für einen angenehmen Duft im Raum sorgen“, so die 22-Jährige.

Nach schweren Weihnachtsdüften wie Zimt, Vanillekipferl und Glühwein sollte ein frischer Wind wehen und so sei die Suche nach außergewöhnlichen Düften für die Sommertage losgegangen. Das Thema „Drinks“ sei ihnen dabei spontan in den Sinn gekommen, sagt die Studentin der Innenarchitektur. „Unser erster Gedanke: Sommer – Sonne –Drinks! Die angesagten Sommer-Getränke? Gin Tonic, Aperol Spritz und Lillet Wild Berry! So machten wir uns also an die Duft-Herstellung, beschäftigten uns mit den einzelnen Bestandteilen der Drinks und ihrer Zusammensetzung“, erinnert sie sich. Nach einigen Wochen waren die Duftkerzen, die nach Drinks duften, fertig. Logo und Label für die Verpackung haben sie ebenfalls selbst gestaltet.

„Zu Anfang verschenkten und verkauften wir unsere Goldstücke im Bekanntenkreis. Schon nach wenigen Tagen war unser Kerzenbestand gleich null und uns wurde klar, dass unsere Kerzen etwas taugen“ lächelt Lammert und freut sich auch nach über einem Jahr über ihre Idee und ihren Erfolg. cc