Anzeige
Themenwelten Hamburg

21.10.2017 / Nordheide

Altes Dorf mit neuem Ortskern

Mit Ortsbürgermeisterin Heidemarie Micheel und Ratsmitglied und Kaufmann Ulf Schreiber auf den Spuren von Sprötzes Vergangenheit

Ortsbürgermeisterin Heidemarie Micheel und Ulf Schreiber treffen beim Rundgang durch Sprötze zufällig ihre frühere Grundschullehrerin Marianne Biermann (Mitte) – im Hintergrund der einstige Ortskern mit Schreibers altem Edeka-Markt Foto: Susanne Laudien
Ortsbürgermeisterin Heidemarie Micheel und Ulf Schreiber treffen beim Rundgang durch Sprötze zufällig ihre frühere Grundschullehrerin Marianne Biermann (Mitte) – im Hintergrund der einstige Ortskern mit Schreibers altem Edeka-Markt Foto: Susanne Laudien
Einen alten Baum verpflanzt man nicht, sagt ein altes Sprichwort. Doch wie verhält es sich mit einem kompletten Ortskern? In Sprötze wurde der Lebensmittelpunkt wortwörtlich um rund 500 Meter versetzt: Das neue Einkaufszentrum mit Edeka-Markt, Hofladen, Café, Döner-Restaurant, Volksbank, Spielplatz und E-Tankstelle bilden jetzt die neue Ortsmitte. Uli Schreiber (80) und seine Söhne Ulf (48) und Ingo (45) hatten die Idee zu dem neuen Einkaufszentrum auf ihrem nahegelegenen Grundstück, als ihr alter Edeka-Markt aus allen Nähten platzte. Die Schreibers sind seit Generationen eng mit Sprötze verbunden. Vater Uli betrieb hier bereits mit seiner Mutter einen Tante-Emma-Laden und Sohn Ulf kann sich noch gut an die gute alte Zeit erinnern, als er und seine drei Brüder als Kinder im eigenen Laden und auch im Stall von Bauer Eickhoff mithalfen. Ihre Idee war es daher auch, Eickhoffs Hofladen in das neue Einkaufszentrum zu integrieren.

Bei einem Rundgang durch Sprötze mit Ulf Schreiber und Ortsbürgermeisterin Heidemarie Micheel (beide CDU), die in Sprötze geboren sind, werden alte Erinnerungen wach: Am Sprötzer Bahnhof, an dem der Metronom auf seiner Strecke von Hamburg nach Bremen hält – und auch von Juli bis Oktober der Heide-Shuttle-Bus – erinnert ein hölzernes Kunstwerk der Sprötzer Künstlerin Silvia Itzen an den einstigen Zusammenschluss der vier Dörfer Drestedt, Kakenstorf, Trelde und Sprötze. Seit 1972 ist die ehemals selbstständige Gemeinde Sprötze ein Ortsteil der Stadt Buchholz. Die Sprötzer Bahnhofstraße war früher „die“ Einkaufstraße. Zwischen gepflegten Reetdachhäusern steht ein altes Fachwerkhaus mit der einstigen Backstube. „Hier haben wir als Kinder immer bei Tante Timmermann frisch gebackenes Brot und Butterkuchen bekommen“, erinnert sich Ulf Schreiber. Heute werden auf der Backstuben-Diele gesellige Feste gefeiert, etwa vom Sprötzer Museumsverein „Vierdörfer Dönz“, der die Geschichte Sprötzes mit Ausstellungen lebendig hält. Bei der Sprötzer Kreuzkirche entstehen derzeit eine größere Kita und ein Gemeindehaus, das Platz für alle Sprötzer Bürger bieten soll. „Wir haben hier einen tollen Zusammenhalt von Jung und Alt und auch unsere neue Ortsmitte mit dem Einkaufszentrum wird von allen gut angenommen“, erzählt die Ortsbürgermeisterin. Der kleine Rundgang durch den Ort endet auf der lauschigen Terrasse des Cafés des neuen Einkaufszentrums, von der man einen herrlichen Blick auf das Treiben im Ortskern hat. sl

Weitere Artikel