Stell Dir vor, Du lässt Dir Deine Garage aus Beton im großen Drucker erstellen. Ein Traum? Keineswegs. Das Norderstedter Unternehmen Aeditive arbeitet seit einem Jahr intensiv daran, mit einem dreidimensionalen Druckverfahren die Bauindustrie zu revolutionieren. „Dabei geht es uns längst nicht nur um kleine Bauteile, sondern um große Projekte bis hin zum Brückenbau“, sagt Alexander Türk. Er ist Mathematiker, hat sieben Jahre als Strategieberater gearbeitet und im Juni 2019 gemeinsam mit drei jungen Wissenschaftlern das Unternehmen gegründet.
Für die Technik sind drei Tüftler verantwortlich, die sich an der Technischen Universität Braunschweig kennengelernt und bereits dort an neuen Verfahren für Betonbau geforscht haben: Der Architekt Hendrik Lindemann gilt als 3D-Softwareguru. Der Bauingenieur und Betonexperte Niklas Nolte liefert die Rezepturen. Und der Maschinenbauer und Automatisierungsexperte Roman Gerbers ist unter anderem für die Steuerungstechnik zuständig. Den Gründervätern steht als kreativer Bastler und Lösungsfinder der Industriemechaniker Christian Luippold zur Seite.
Für die Technik sind drei Tüftler verantwortlich, die sich an der Technischen Universität Braunschweig kennengelernt und bereits dort an neuen Verfahren für Betonbau geforscht haben: Der Architekt Hendrik Lindemann gilt als 3D-Softwareguru. Der Bauingenieur und Betonexperte Niklas Nolte liefert die Rezepturen. Und der Maschinenbauer und Automatisierungsexperte Roman Gerbers ist unter anderem für die Steuerungstechnik zuständig. Den Gründervätern steht als kreativer Bastler und Lösungsfinder der Industriemechaniker Christian Luippold zur Seite.
„Die ersten Ideen für das neue Unternehmen haben wir schon 2018 am Küchentisch in Braunschweig entwickelt“, erzählt Chefstratege Türk. Einig waren sich die Männer, die neue Technik nicht im Rahmen der universitären Forschung weiterzuentwickeln, sondern in der realen Marktwirtschaft durchzusetzen.
Da sie für den geschätzt zwei Jahre langen Weg von der Theorie in die Praxis starke Finanzen benötigen, kommt das Wissen um den Wettbewerb, das Alexander Türk einbringt, genau richtig. Er begeistert seitdem Geldgeber:innen aus der Finanzbranche, in den Zukunftsmarkt zu investieren. „Mich hat die Technik sofort fasziniert“, sagt Alexander Türk. Das geht auch Entscheider:innen aus der Fertigteil-Bauindustrie so. „Wir arbeiten ganz eng mit einigen Unternehmen zusammen, die unsere Technik sofort einsetzen werden, wenn sie marktreif ist.“
Der Bedarf in der Branche ist riesengroß. Schon heute fehlen in der Bauindustrie Fachkräfte, die personalintensive Aufgaben wie das Verschalen und Betongießen auf den Baustellen erledigen.
Da sie für den geschätzt zwei Jahre langen Weg von der Theorie in die Praxis starke Finanzen benötigen, kommt das Wissen um den Wettbewerb, das Alexander Türk einbringt, genau richtig. Er begeistert seitdem Geldgeber:innen aus der Finanzbranche, in den Zukunftsmarkt zu investieren. „Mich hat die Technik sofort fasziniert“, sagt Alexander Türk. Das geht auch Entscheider:innen aus der Fertigteil-Bauindustrie so. „Wir arbeiten ganz eng mit einigen Unternehmen zusammen, die unsere Technik sofort einsetzen werden, wenn sie marktreif ist.“
Der Bedarf in der Branche ist riesengroß. Schon heute fehlen in der Bauindustrie Fachkräfte, die personalintensive Aufgaben wie das Verschalen und Betongießen auf den Baustellen erledigen.
„Wir werden mit unserer Technologie nicht nur das Personalproblem lösen, sondern auch für nachhaltigere Lösungen sorgen“, verspricht Alexander Türk. Der künftige Arbeitsprozess erfolgt völlig schalungsfrei, sodass Mengen an Holz nicht mehr benötigt werden. Außerdem können Bauteile ohne Mehrkosten optimiert werden, sodass auch die Menge an Beton, die für ein Bauwerk benötigt wird, erheblich gesenkt werden kann.
Wichtig sind in diesem Prozess exakte Rezepturen. Denn so kann die Bauindustrie regionale Mineralien verarbeiten. Das vermeidet CO2-intensive Transporte. Damit alles am richtigen Ort in der richtigen Menge ankommt, wird mit den kommenden Kund:innen zusammen getestet. Das gemeinsame Ziel ist hoch gesteckt: Die Produktivität um das Fünffache erhöhen und dabei die Qualität der Leistung ebenfalls deutlich verbessern. mra
www.50jahrenorderstedt.de
Wichtig sind in diesem Prozess exakte Rezepturen. Denn so kann die Bauindustrie regionale Mineralien verarbeiten. Das vermeidet CO2-intensive Transporte. Damit alles am richtigen Ort in der richtigen Menge ankommt, wird mit den kommenden Kund:innen zusammen getestet. Das gemeinsame Ziel ist hoch gesteckt: Die Produktivität um das Fünffache erhöhen und dabei die Qualität der Leistung ebenfalls deutlich verbessern. mra
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Beschäftigte und Produkte
Sechs Mitarbeiter entwickeln auf einer Fläche von 900 Quadratmetern Lösungen, um Fertigbauteile im dreidimensionalen Druck zu produzieren. Die Firma ist im Juni 2019 gegründet worden und will mit ihren Anlagen 2021 an den Markt gehen.
Ausbildung
Die vier Gründer beschäftigen einen Werkstudenten, der seine Master-Arbeit im Unternehmen schreibt. Ab September soll ein:e Student:in der Betriebswirtschaft oder Technik ein Praktikum beginnen.
Kontakt
Aeditive GmbH
Oststraße 58
22844 Norderstedt
www.aeditive.de
Sechs Mitarbeiter entwickeln auf einer Fläche von 900 Quadratmetern Lösungen, um Fertigbauteile im dreidimensionalen Druck zu produzieren. Die Firma ist im Juni 2019 gegründet worden und will mit ihren Anlagen 2021 an den Markt gehen.
Ausbildung
Die vier Gründer beschäftigen einen Werkstudenten, der seine Master-Arbeit im Unternehmen schreibt. Ab September soll ein:e Student:in der Betriebswirtschaft oder Technik ein Praktikum beginnen.
Kontakt
Aeditive GmbH
Oststraße 58
22844 Norderstedt
www.aeditive.de
Aus der Firmengeschichte
2015 beginnen drei Doktoranden an der Technischen Universität Braunschweig, Hendrik Lindemann, Niklas Nolte und Roman Gerbers, die Technologie für einen 3D-Drucker für die Bauindustrie zu entwickeln. Im Mai 2019 schließen sie ihre Forschungsarbeiten ab und gründen wenig später mit dem Strategieberater Alexander Türk das Unternehmen Aeditive.
Der Firmenname ist ein Kunstwort und wird abgeleitet von „Additive Fertigung“ und „Aedificium“, lateinisch für Bauwerk. Die Firmengründer setzen sich zum Ziel: „Mit unseren robotischen 3D-Drucklösungen digitalisieren wir die Bauindustrie. Wir schaffen höhere Produktivität und Nachhaltigkeit beim Bauen, damit Menschen wohnen können, das Klima geschont wird und die Arbeitsumgebung im Betonbau sicherer und sauberer wird.“
Im März dieses Jahres wurde die erste Demonstrationsanlage des Concrete Aeditors in Betrieb genommen. Im vierten Quartal 2020 sollen Prototypbauteile auf der Demonstrationsanlage gemeinsam mit Pilotkund:innen produziert werden. Für 2021 ist vorgesehen, die erste Anlage in einem Fertigteilwerk zu installieren.
Der per Robotik gesteuerte Concrete Aeditor produziert heute Betonteile mit Maximalmaßen von elf mal vier mal vier Metern auf einer Stahlpalette. Bewehrung und Einbauteile werden automatisiert in die Bauteile integriert. „Die Oberflächengüten und Materialeigenschaften entsprechen gängigen Anforderungen. Wir müssen selbstverständlich normgerecht herstellen“, sagt Alexander Türk.
Auch der Faktor Zeit auf der Baustelle wird erheblich kleiner: Bauteile können unmittelbar nach dem Herstellungsprozess entnommen werden. Die 3-D-Betondrucker sollen später in Containern auf den Baustellen die benötigten Teile für Brücken, Gebäude und andere Bauwerke produzieren. Türk: „So können wir jede Aufgabe bedarfsgerecht erfüllen und sind dank der Modulbauweise mobil.“
Logistisch fühlen sich die Jung-Unternehmer in Norderstedt gut aufgestellt. Arbeitskräfte werden im Talente-Pool Hamburgs gut gefunden. Die Nähe zu Autobahn und Airport erleichtert das Zusammenspiel mit Lieferant:innen und Kund:innen.
Der Firmenname ist ein Kunstwort und wird abgeleitet von „Additive Fertigung“ und „Aedificium“, lateinisch für Bauwerk. Die Firmengründer setzen sich zum Ziel: „Mit unseren robotischen 3D-Drucklösungen digitalisieren wir die Bauindustrie. Wir schaffen höhere Produktivität und Nachhaltigkeit beim Bauen, damit Menschen wohnen können, das Klima geschont wird und die Arbeitsumgebung im Betonbau sicherer und sauberer wird.“
Im März dieses Jahres wurde die erste Demonstrationsanlage des Concrete Aeditors in Betrieb genommen. Im vierten Quartal 2020 sollen Prototypbauteile auf der Demonstrationsanlage gemeinsam mit Pilotkund:innen produziert werden. Für 2021 ist vorgesehen, die erste Anlage in einem Fertigteilwerk zu installieren.
Der per Robotik gesteuerte Concrete Aeditor produziert heute Betonteile mit Maximalmaßen von elf mal vier mal vier Metern auf einer Stahlpalette. Bewehrung und Einbauteile werden automatisiert in die Bauteile integriert. „Die Oberflächengüten und Materialeigenschaften entsprechen gängigen Anforderungen. Wir müssen selbstverständlich normgerecht herstellen“, sagt Alexander Türk.
Auch der Faktor Zeit auf der Baustelle wird erheblich kleiner: Bauteile können unmittelbar nach dem Herstellungsprozess entnommen werden. Die 3-D-Betondrucker sollen später in Containern auf den Baustellen die benötigten Teile für Brücken, Gebäude und andere Bauwerke produzieren. Türk: „So können wir jede Aufgabe bedarfsgerecht erfüllen und sind dank der Modulbauweise mobil.“
Logistisch fühlen sich die Jung-Unternehmer in Norderstedt gut aufgestellt. Arbeitskräfte werden im Talente-Pool Hamburgs gut gefunden. Die Nähe zu Autobahn und Airport erleichtert das Zusammenspiel mit Lieferant:innen und Kund:innen.
50 Jahre Norderstedt – 50 Unternehmen. Jeden Montag stellt die EGNO, Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, in Zusammenarbeit mit den städtischen Gesellschaften ein Norderstedter Unternehmen vor. Alle Berichte unter: www.egno.de/50