Sie ist mit jährlich fast 400.000 Operationen einer der häufigsten chirurgischen Eingriffe in Deutschland: eine Hüft- oder Knieoperation. Für viele Betroffene ist diese Operation aber bislang mit großen Einschränkungen verbunden. Ein modernes chirurgisches Verfahren – genannt Fast-Track – verspricht nun auch bei uns kürzere Klinikaufenthalte und eine schnellere Genesung. Aber stimmt es tatsächlich, dass man mit einem neuen Hüft- oder Kniegelenk das operierte Bein gleich nach der Operation belasten kann?
Gilt das für alle Patienten? Ist schneller auch besser? „Bei dem Fast-Track-Verfahren können Patienten bereits am Tag der Operation aufstehen, haben geringere Schmerzen und liegen kürzer im Krankenhaus“, fasst es Prof. Dr. Thorsten Gehrke zusammen. Der Ärztliche Direktor der Helios Endo-Klinik Hamburg schätzt, dass rund 80 Prozent der Patienten von dem Verfahren profitieren können. Dieses Konzept gibt es schon seit mehr als 25 Jahren in vielen Ländern und wird als „Rapid Recovery“, also verbesserte Wiederherstellung des Patienten nach einer Operation, bezeichnet.
Gilt das für alle Patienten? Ist schneller auch besser? „Bei dem Fast-Track-Verfahren können Patienten bereits am Tag der Operation aufstehen, haben geringere Schmerzen und liegen kürzer im Krankenhaus“, fasst es Prof. Dr. Thorsten Gehrke zusammen. Der Ärztliche Direktor der Helios Endo-Klinik Hamburg schätzt, dass rund 80 Prozent der Patienten von dem Verfahren profitieren können. Dieses Konzept gibt es schon seit mehr als 25 Jahren in vielen Ländern und wird als „Rapid Recovery“, also verbesserte Wiederherstellung des Patienten nach einer Operation, bezeichnet.
„Beim Fast-Track-Verfahren können Patienten bereits am Tag der Operation aufstehen.“„Der rein mechanistische Gedanke greift oft zu kurz – der Mensch ist komplizierter.“
„Eine Optimierung der Endoprothesenoperationen wird zukünftig nicht mehr allein durch die Entwicklung neuartiger Prothesenmodelle erzielt werden können“, sagt Dr. Heiko Spank, Chefarzt der Klinik für Spezielle Orthopädische Chirurgie und Unfallchirurgie im Vivantes Auguste-Viktoria-Klinikum in Berlin.
„Vielmehr können wir die Verbesserung der Behandlung nur durch Vorsorge vor der Operation, über Änderungen in den Operationstechniken bis hin zur Nachbehandlung erreichen.“ „Rapid Recovery“ führt dazu, dass der Patient bedeutend schneller selbstständig ist. Er kann sich selber anziehen, aus dem Bett steigen und sowohl der Toilettengang als auch das Treppensteigen sind für ihn schneller möglich. Er ist also deutlich früher als heute in der Lage, seine alltäglichen Aktivitäten wieder aufzunehmen. „Bereits am Aufnahmetag gibt es Patientenschulungen“, erklärt Prof. Dr. Gehrke.
„Unsere Patienten lernen etwa das Laufen mit den Gehstützen – so gehen sie bereits gut vorbereitet in ihre Operation und kommen danach besser aus dem Bett und mit den Gehstützen zurecht.“ Auf die Verwendung von Kathetern wird weitgehend verzichtet. Störende Blasenkatheter oder Drainageschläuche werden möglichst nicht verwendet. „Sehr wichtig ist zudem ein effektives Schmerzmanagement, denn je weniger Schmerz ein Patient spürt, umso leichter fällt es ihm, das Bewegungsprogramm nach der Operation zu absolvieren“, so Prof. Dr. Gehrke.
Bereits am Tag der Operation erfolgt die erste Mobilisation. Nur einen Tag später finden die ersten täglichen krankengymnastischen Übungen statt. Wenn die Heilung gut verläuft und keine Komplikationen auftreten, können Patienten bereits ab dem fünften Tag nach der Operation nach Hause oder direkt in die Rehabilitation entlassen werden. „Wir müssen aber immer genau schauen, für welche Patienten dieses Konzept passt. Es hängt immer vom Einzelfall ab: Wie alt ist ein Patient und hat er beispielsweise Begleiterkrankungen?“, meint Dr. Spank. Peter Claußen
Bereits am Tag der Operation erfolgt die erste Mobilisation. Nur einen Tag später finden die ersten täglichen krankengymnastischen Übungen statt. Wenn die Heilung gut verläuft und keine Komplikationen auftreten, können Patienten bereits ab dem fünften Tag nach der Operation nach Hause oder direkt in die Rehabilitation entlassen werden. „Wir müssen aber immer genau schauen, für welche Patienten dieses Konzept passt. Es hängt immer vom Einzelfall ab: Wie alt ist ein Patient und hat er beispielsweise Begleiterkrankungen?“, meint Dr. Spank. Peter Claußen