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DR. SABINE KIEFER, Integrative Kinder-und Jugendpsychosomatik im Alstertal

Kleine Seelen – große Konflikte, so Dr. Sabine Kiefer von der Praxis für Integrative Kinder-und Jugendpsychosomatik im Alstertal

Dr. Sabine Kiefer, Fotos: Hendrik Lüders

Klagt ein Kind immer wieder über Übelkeit, Bauch- und Kopfschmerzen ohne körperlichen Befund, spricht man von einer psychosomatischen Störung. Auslöser können innere Spannungen oder äußere Belastungen sein. „Wenn für das Kind unlösbare innere Konflikte entstehen, die es weder mitteilen kann noch selbst zu lösen imstande ist, zeigt es Symptome“, erklärt Dr. Sabine Kiefer. In ihrer Praxis für Integrative Kinder- und Jugendpsychosomatik im Alstertal kümmert sich die ehemalige Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychosomatik des Altonaer Kinderkrankenhauses um Kinder und Jugendliche, deren seelisches Leid sich in körperlichen Beschwerden ausdrückt. „Ein Grund dafür sind in meiner Wahrnehmung der immer größer werdende Leistungsdruck in der Schule und altersentsprechende Stressfaktoren wie soziale Medien und viele leistungsorientierte Hobbies.“


„Gefühle sind nie falsch, die sind einfach da. Das müssen wir als Eltern ernstnehmen.“


Eine zusätzliche Belastung bedeute der Ausnahmezustand der Corona-Pandemie. „Kinder und Jugendliche berichten mir, wie wütend und traurig sie das Virus macht. Sie konnten nicht mehr in die Schule gehen, ihre Freunde weder dort noch in der Freizeit treffen, Sport in Gruppen nicht mehr ausüben. Sie mussten Hygieneregeln einhalten und konnten mit dem Mundschutz die Mimik ihres Gegenübers nicht lesen. Alles, was Freude gemacht, aber auch Halt gegeben hat, fiel weg.“ Vielen Kindern gehe es deshalb wirklich schlecht, und das könne sich auch langfristig auf ihre emotionale Entwicklung auswirken, befürchtet die Fachärztin für Kinder- und Jugendpsychiatrie und Psychotherapie: „Ängste und depressive Episoden nehmen zu.“
 

Die kindgerechte Ausstattung der Praxis erleichtert den Zugang zu den kleinsten Patientinnen und Patienten
Die kindgerechte Ausstattung der Praxis erleichtert den Zugang zu den kleinsten Patientinnen und Patienten

Viele Heranwachsende seien niedergestimmt, zögen sich zurück, seien lustlos, überfordert und könnten ihren Alltagsanforderungen nicht mehr nachkommen. „Aber auch Unkonzentriertheit in der Schule und der erste Liebeskummer können ihnen sehr zu schaffen machen. Umso wichtiger ist ein therapeutisches Angebot, in dem alle Gefühle wie Wut, Traurigkeit, Verunsicherung und Angst Raum haben, Gehör finden und ernstgenommen werden.“

Wenn digitale Medien zum Problem werden

Auch Angststörungen, Depressionen, Mobbing oder Mediensucht gehören zu den Schwerpunkten der Praxis. Um einen besseren Zugang zu der Welt der Heranwachsenden zu finden, hat Sabine Kiefer eine Lerntherapeutin, die sich mit Lernstörungen befasst, sowie zwei angehende Psychologinnen mit in die Praxis geholt. Diese kennen sich nicht nur mit Leistungs- und Persönlichkeitstestdiagnostik gut aus, sondern auch mit Instagram, TikTok und Computerspielen und fänden so schnell Zugang zu den Kindern. „Wir besprechen den Umgang mit Handy und PC zusammen mit den Eltern. Diese dürfen ihre Ängste platzieren und die Jugendlichen ihre Bedürfnisse. Gemeinsam suchen wir dann nach einer Lösung für den richtigen Umgang mit den Medien.“

Ihre jungen Patientinnen und Patienten würden normalerweise von den Kinderärzten geschickt, wenn ein Kind zum Beispiel immer wieder Kopfschmerzen hat und nicht zur Schule gehen kann, ohne dass die Ärzte eine organische Ursache dafür finden. „Bei kleineren Kindern sind oft Fütterstörungen oder anhaltendes Schreien der Anlass. Wenn Eltern merken, dass die bisher gegangenen Wege keine Besserung bringen, sollten sie gemeinsam mit dem Kinderarzt überlegen, ob nicht eine Vorstellung in einer unserer Spezialsprechstunden weiterhelfen könnte.“ Das Altersspektrum in ihrer Praxis reiche von 0 bis 21 Jahren. „Wir machen eine umfangreiche Diagnostik mit Eigen- und Fremdanamnese sowie Testverfahren und entwickeln ein sogenanntes Störungsmodell, auf dem die weitere Behandlung fußt.“ Oft stecke hinter körperlichen Beschwerden ein Konflikt, aber äußere Faktoren wie Corona, Stress in der Schule oder auf Instagram könnten den Konflikt auf die körperliche Ebene ausdehnen. „In der Psychotherapie arbeiten wir daran, den Konflikt bewusst zu machen. Gefühle sind nie falsch, sie sind einfach da. Und jeder hat das Recht auf eine eigene Wahrnehmung.“
 

Kleine Seelen – große Konflikte Image 2

Dr. Sabine Kiefer
Praxis für Integrative Kinder-und Jugendpsychosomatik im Alstertal

Saseler Chaussee 109
22393 Hamburg
Tel.: (040) 63311595
www.ikjp-alstertal.de

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