Knorpelschäden im Knie richtig behandeln, so Dr. Roland Sellckau von der ATOS Klinik Fleetinsel Hamburg
Ein anspruchsvolles Gelenk
Das Knie ist ein anspruchsvolles Gelenk“, sagt Gelenkspezialist Dr. Roland Sellckau. Besonders häufig treten Meniskus- und Knorpelschäden auf. Doch auch wenn das Knie komplex ist, ist es dem Mediziner, der in der Klinik Fleetinsel in Hamburg behandelt, wichtig zu betonen, dass eine Operation immer die letzte Option sein sollte, um die Schmerzen in den Griff zu bekommen.
„Die ausführliche klinische Untersuchung und Anamnese sind essenziell für eine erfolgreiche Therapie.“
Wie entsteht ein Knorpelschaden?
Knorpelschäden sind eine Verletzung oder Abnutzung des körpereigenen Knorpelgewebes. Sie werden in verschiedene Stufen bis hin zum Knorpelverlust eingeteilt. Knorpel befindet sich überall dort an Knochen, wo diese Gelenke bilden, um eine möglichst reibungslose Bewegung sicherzustellen. „Es gibt angeborene Faktoren für Knorpelschäden wie Fehlbildungen der Kniescheiben oder eine Fehlstellung wie beispielsweise O-Beine, aber auch andere Ursachen wie eine übermäßige Belastung, ein zu hohes Gewicht oder einen Unfall“, erklärt Gelenkexperte Sellckau. Der Behandlungsplan sei so individuell wie der Patient selbst, die ausführliche klinische Untersuchung und Anamnese daher essenziell für eine erfolgreiche Therapie.
Krankengymnastik und Bewegungstherapie
Ist die Ursache klar, gibt es aber eine große Bandbreite an Möglichkeiten, Knorpelschäden zu behandeln. „Das fängt schon damit an, dass man nicht immer gleich zum Skalpell greift“, so Sellckau. Ein erster Therapieansatz etwa sei ein Muskelaufbau durch Krankengymnastik oder eine gezielte Bewegungstherapie.
Injektionen gegen die Schmerzen
Eine weitere Option seien Injektionen von Kortison oder Hyaluron. Kortison sei als Entzündungshemmer in der Schmerztherapie bekannt und wohldosiert sowie lokal eingesetzt weit weniger schlecht als sein Ruf. Hyaluron werde als klassisches Gleitmittel für das Gelenk eingesetzt. 3 bis 12 Monate könne die Wirkung in etwa anhalten, bei langer Wirkung könne die Therapie gut wiederholt werden. „Eine Alternative ist zudem das autologe conditionierte Plasma (ACP). Dieses wird aus dem Blut des Patienten gewonnen, aufbereitet und diesem wieder injiziert und kann den Stoffwechsel des Gelenkraums positiv beeinflussen“, erklärt Dr. Sellckau.
Operation als letzter Ausweg
Manchmal führt kein Weg daran vorbei: Das Knie muss operiert werden. „Eine der möglichen Operationsmethoden ist die Mikrofrakturierung, bei der man kleine Öffnungen direkt in den Knorpelschaden stanzt. An diesen Stellen treten aus dem Knochenmark Stammzellen aus, die den Knorpelschaden ausfüllen und zu einem Ersatz-Knorpelgewebe werden können“, erklärt der Gelenkmediziner.
Bei einer Knorpelzelltransplantation werde in einer ersten Operation Knorpelgewebe entnommen, einige Wochen kultiviert und in einer zweiten Operation transplantiert. „Dass zwei Eingriffe notwendig sind, ist der gravierendste Nachteil“, urteilt Sellckau. „Relativ neu und interessant ist deshalb das Minced-Cartilage-Verfahren, bei dem wir Knorpelmasse entnehmen, an die Stelle verpflanzen, an der sie gebraucht wird, und dann mit einem Gewebekleber fixieren, der während der Operation aus dem Patientenblut angefertigt wird. All diese Schritte passieren in einer einzigen Operation.“
Für jeden Patienten muss die für ihn richtige, individuelle Therapie ausgewählt werden.
Dr. Roland Sellckau
ATOS Klinik Fleetinsel Hamburg
Admiralitätsstraße 3-4
20459 Hamburg
Tel.: (040) 37 671-876
Fax: (040) 37 671-873
www.atos-kliniken.com/de/hamburg
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