Wechselwirkungen bei Medikamenten
Wechselwirkungen bei Medikamenten können gesundheitliche Beeinträchtigungen nach sich ziehen. Dabei steigt die Wahrscheinlichkeit der unbeabsichtigten Nebenwirkungen mit der Anzahl der eingenommenen Medikamente, die oftmals von verschiedenen Fachärzten verschrieben werden. Gerade ältere Menschen sind besonders von den Risiken der Wechselwirkungen betroffen. Hilfe erhalten sie bei einer Medikationsanalyse in ihrer Apotheke. Hierzu ein Beispiel eines Patienten, der seit der Einnahme herzstärkender Medikamente – unter anderem eines Betablockers – unter niedrigem Blutdruck leidet. „Die medizinische Therapie liegt zunächst natürlich in der Hoheit des Arztes. Aber es kann trotzdem sehr sinnvoll sein, wenn der Apotheker eine Medikationsanalyse durchführt“, erklärt Apothekerin Dr. Ursula Sellerberg von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.
„Zunächst werden die Datenquellen identifiziert, zum Beispiel, indem der Patient alle Arzneimittel in die Apotheke mitbringt. Diese Gesamtmedikation inklusive Selbstmedikation wird dann vom Apothekenteam erfasst“, führt sie aus. „Im zweiten Schritt werden die arzneimittelbezogenen Probleme evaluiert und dokumentiert. Im oben genannten Beispiel könnte der sehr niedrige Blutdruck als arzneimittelbezogenes Problem identifiziert werden.“ Das Apotheker-Team wird daraufhin mögliche Lösungen erarbeiten und dem Patienten – bei verordneten Arzneimitteln dem behandelnden Arzt – Verbesserungen vorschlagen, zum Beispiel eine Dosisanpassung, erklärt Dr. Sellerberg. „Ziele jeder Medikationsanalyse sind eine effektivere Arzneimitteltherapie und weniger Arzneimittelrisiken.“ Die Medikationsanalyse müsse von dem Patienten selbst bezahlt werden, da sie über das Beratungsgespräch bei einer Arzneimittelabgabe deutlich hinausgehe, erläutert Sellerberg. Ihr Tipp: „Teilweise lassen sich durch eine zeitversetzte Einnahme Wechselwirkung umgehen. So können zum Beispiel Antazida zur Neutralisierung von Magensäure die Resorption von anderen Arzneimitteln beeinträchtigen und sollten deshalb erst zwei Stunden nach der Einnahme anderer Arzneimittel eingenommen werden.“
Seitdem ich verschiedene Medikamente für die Stärkung meines Herzens nehme, leide ich unter sehr niedrigem Blutdruck – mein Arzt hat mir aber gesagt, ich müsse damit leben. Kann mir mein Apotheker weiterhelfen?
Eine Medikationsanalyse ist die strukturierte Analyse der aktuellen Gesamtmedikation eines Patienten. Sie umfasst vier Hauptschritte: Zunächst werden die Datenquellen identifiziert, zum Beispiel, indem der Patient alle Arzneimittel in die Apotheke mitbringt. Diese Gesamtmedikation inklusive Selbstmedikation wird dann vom Apothekenteam erfasst. Im zweiten Schritt werden die manifesten und potentiellen arzneimittelbezogenen Probleme evaluiert und dokumentiert. Im oben genannten Beispiel könnte der sehr niedrige Blutdruck als arzneimittelbezogenes Problem identifiziert werden. Im folgenden Schritt wird die Apothekerin oder der Apotheker mögliche Lösungen erarbeiten. Im vierten und letztem Schritt werden dem Patienten bzw. bei verordneten Arzneimitteln dem behandelnden Arzt Verbesserungen vorgeschlagen, zum Beispiel eine Dosisanpassung. Ziele jeder Medikationsanalyse sind eine effektivere Arzneimitteltherapie und weniger Arzneimittelrisiken. Die Medikationsanalyse muss von dem Patienten selbst bezahlt werden, da sie über das Beratungsgespräch bei einer Arzneimittelabgabe deutlich hinausgeht. Teilweise lassen sich durch eine zeitversetzte Einnahme Wechselwirkung umgehen. So können zum Beispiel Antazida zur Neutralisierung von Magensäure die Resorption von anderen Arzneimitteln beeinträchtigen und sollten deshalb erst zwei Stunden nach der Einnahme anderer Arzneimittel eingenommen werden.
Viele Apotheken bieten eine Medikationsanalyse/-management als Dienstleistung an. Weil sie aber über das Beratungsgespräch bei einer Arzneimittelabgabe deutlich hinausgeht, muss sie auch gesondert bezahlt werden.
Wie können Apotheker/innen mich allgemein in Bezug auf Wechselwirkungen von Medikamenten unterstützen?
Apotheker und Apothekerinnen können Patienten individuell beraten. Teilweise lassen sich durch eine zeitversetzte Einnahme Wechselwirkungen umgehen. So können zum Beispiel Antazida zur Neutralisierung von Magensäure die Resorption von anderen Arzneimitteln beeinträchtigen und sollten deshalb erst zwei Stunden nach der Einnahme anderer Arzneimittel eingenommen werden.
Was taugen Wechselwirkungs-Checks im Internet?
Wir können die Qualität einzelner Angebote nicht bewerten. Allerdings entstehen natürlich allein dadurch, dass der Patient mit der Eingabe seiner Daten alleine gelassen wird, schon Fehlerquellen, die das Ergebnis beeinträchtigen können. Ein entscheidender Faktor ist außerdem, ob die Datenbank, auf die zurückgegriffen wird, auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft ist. Die Datenbank, auf die Apotheken mittels ihrer Software zugreifen, wird von einem 40-köpfigen Team von Pharmazeuten betreut und alle 14 Tage aktualisiert. Sonja Steiner