Anzeige
Themenwelten Hamburg
Top Arbeitgeber

Fit für die Zukunft?

Die Metropolregion Hamburg bietet viel Lebensqualität und ist wirtschaftlich stark, muss sich aber anstrengen, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben

Die Metropolregion Hamburg: 2017 sind die Landeshauptstadt Schwerin und der Altkreis Parchim hinzugekommen, Foto: metropolregion.hamburg.de, veröffentlicht unter der Lizenz CC BY 3.0 DE
Die Metropolregion Hamburg: 2017 sind die Landeshauptstadt Schwerin und der Altkreis Parchim hinzugekommen, Foto: metropolregion.hamburg.de, veröffentlicht unter der Lizenz CC BY 3.0 DE
Vier Länder, 20 Kreise, Landkreise und kreisfreie Städte, 1.000 Orte. Das ist die Metropolregion Hamburg, ein Gebiet mit hoher Lebensqualität, in der 5,3 Millionen Menschen zu Hause sind. Ein äußerst wettbewerbsfähiges Areal, das sich durch eine ausgezeichnete Infrastruktur und eine auf Wachstumskurs befindliche Wirtschaft auszeichnet. Gut 196 Milliarden Euro beträgt das jährliche Bruttoinlandsprodukt der Metropolregion, in der jedes Jahr rund 10.000 Unternehmen hinzukommen. Entweder durch Neugründung oder einen Umzug in die Region.

Dennoch ist nicht zwangsläufig alles Gold, was glänzt. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Handelskammer Hamburg ein Standpunktepapier veröffentlicht, das sich der Entwicklung der Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregion Hamburg im Vergleich zu den Metropolregionen Berlin, Stuttgart, Frankfurt, München, Köln/Bonn und Düsseldorf widmete. Die Ergebnisse wurden mit einer identischen Studie aus dem Jahr 2000 verglichen. Fazit: Zwar gehe es der Metropolregion Hamburg nicht schlecht, aber es gebe im Verhältnis zur Konkurrenz auch keinen Grund, sich die Welt schön zu reden. Unter dem Strich sei festzuhalten, dass sich die Mehrzahl der Fit für die Zukunft? Die Metropolregion Hamburg bietet viel Lebensqualität und ist wirtschaftlich stark, muss sich aber anstrengen, um auch zukünftig wettbewerbsfähig zu bleiben betrachteten Standortfaktoren – unter anderem waren dies Bevölkerungsdichte, Produktivität und Kaufkraft sowie Anzahl der im Dax 30 gelisteten Unternehmen – in den letzten 15 Jahren im Vergleich zu den anderen Regionen nicht verbessert habe.

Entwicklung des Hamburger Hafens bedeutsam für die ganze Region

Wichtigster Arbeitgeber in der Metropolregion: Im Hamburger Hafen arbeiten 156.000 Menschen, Foto: HHM/Michael Lindner
Wichtigster Arbeitgeber in der Metropolregion: Im Hamburger Hafen arbeiten 156.000 Menschen, Foto: HHM/Michael Lindner
Wer die Wirtschaft und Wettbewerbsfähigkeit der Metropolregion sichern und stärken will, kommt am Hamburger Hafen nicht vorbei. Mit mehr als 156.000 Beschäftigten ist Deutschlands größter Universalhafen der wichtigste Arbeitgeber in der Metropolregion und mit einer Bruttowertschöpfung von 21,8 Milliarden Euro zudem von großer Bedeutung für die gesamte deutsche Volkswirtschaft. Im Mai dieses Jahres hat das Handelskammer-Plenum ein umfassendes Eckpunktepapier (www.hk24.de/hamburgerhafen) zu den Erfolgsfaktoren für die Entwicklung des Hafens verabschiedet. Die Kammer fordert darin unter anderem geeignete Maßnahmen für mehr lokale Wertschöpfung, eine anforderungsgerechte digitale Infrastruktur sowie eine weitere Verbesserung der Personalausstattung beim Hamburger Zoll. Insgesamt enthält das Papier dreizehn Forderungen zur Sicherstellung der Zukunftsfähigkeit des Universalhafens Hamburg. „Wenn es Hamburg gelingt, seinen Stadthafen im globalen Wettbewerb zu behaupten, weitere Innovationen zu fördern, Emissionen zu reduzieren und die Chancen der digitalen Transformation aktiv zu nutzen, wird dies Strahlkraft weit über die Grenzen Hamburgs entwickeln“, sagt Willem van der Schalk, Vorsitzender des Ausschusses für Hafen und Schifffahrt. „Wir müssen die besondere Lage des Hamburger Hafens tief im Binnenland als Wettbewerbsvorteil nutzen, die lokale Wertschöpfung steigern und den Anteil lokaler Ladung, der aus der Metropolregion kommt oder hier weiterverarbeitet wird weiter stärken“, sagt Handelskammer-Präses Tobias Bergmann. Laut Hamburg Hafen Marketing, der Marketingorganisation des Hamburger Hafens, hängt die Ausschöpfung der Wachstumspotenziale wesentlich von der bevorstehen den Fahrrinnenanpassung der Elbe und der Digitalisierung ab. Bereits heute würden die Unternehmen der Hafenwirtschaft mit der Entwicklung von digitalen Geschäftsmodellen den notwendigen Wandel vorantreiben. Für das Jahr 2018 rechnet die Marketingorganisation, die auf eine zügige Umsetzung laufender und anstehender Infrastrukturmaßnahmen sowie auf verbesserte Rahmenbedingungen setzt, mit einer stabilen Entwicklung des Seegüterumschlags in Hamburg.

OECD: Organisation for Economic Co-operation and Development Entstanden 1961 aus der Vorläufer-Organisation OEEC. Derzeit gehören der OECD neben vielen europäischen Staaten unter anderem auch Neuseeland, Chile, Korea und die USA an.

Deutschlandpremiere: OECD analysiert eine Metropolregion

Mit Blick auf die gesamte Metropolregion dürfte es Mitte 2019 spannend werden. Dann nämlich liegen die Ergebnisse einer Untersuchung der Region („Territorial Review) durch die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vor. Sie analysiert 1,5 Jahre lang, wie die Metropolregion Hamburg im internationalen Vergleich in der Wettbewerbs- und Innovationsfähigkeit aufgestellt ist. Dabei wird auch – vor allem vor dem Hintergrund der Ansiedlung von Fachkräften, Unternehmen und Forschung, die Attraktivität als Arbeits- und Lebensraum untersucht.

Mit bereits über 25 durchgeführten „Territorial Reviews“ kann die OECD auf einen umfassenden Erfahrungsschatz bei der weltweiten Analyse von Regionen zurückgreifen. Sie ist das wichtigste internationale Forum für den Erfahrungsaustausch über Regionalpolitik und genießt weltweit eine hohe Akzeptanz, da sie als staatlich unabhängige Organisation zur Neutralität verpflichtet ist. Sie kann nicht beauftragt werden, sondern bietet den Mitgliedsstaaten ihre Expertise an. Die Metropolregion Hamburg ist die erste deutsche Region, die sich dieser Untersuchung stellt. mh
www.hk24.de/hamburgerhafen
Die Metropolregion im Überblick

Fläche: 28.500 Quadratkilometer
Bevölkerung: 5,3 Millionen
Bruttoinlandsprodukt: 196 Milliarden Euro

(2015, letzte offizielle Ermittlung)
Weitere Artikel