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Senioren in Hamburg

Körber-Stiftung Bergedorf: Erfolgreiche Startups 60plus

Mit dem „Zugabe-Preis“ zeichnet die Körber-Stiftung erfinderische Unternehmensgründer im fortgeschrittenen Berufs- und Lebensalter aus

Die 65-jährige Ute Büchmann überzeugte die Jury, die über den „Zugabe-Preis“ zu entscheiden hatte, mit ihrem Schulungskonzept zur Qualifikation von Senioren-Assistenten nach dem Plöner Modell. Foto: djd/Körber-Stiftung/Claudia Höhne
Die 65-jährige Ute Büchmann überzeugte die Jury, die über den „Zugabe-Preis“ zu entscheiden hatte, mit ihrem Schulungskonzept zur Qualifikation von Senioren-Assistenten nach dem Plöner Modell. Foto: djd/Körber-Stiftung/Claudia Höhne
Sie sind jung, innovativ und ihr Antrieb ist die digitale Technik. Dieses Bild von der Gründer- beziehungsweise Startup-Szene als coole, smarte Macher ist weit verbreitet. Doch es gibt auch eine ganz andere Sorte von Frauen und Männern, die unternehmerisch tätig werden und dabei Pioniergeist beweisen können. Und das sind Angehörige der Generation 60plus. Ihr Vorteil gegenüber den Jungen ist ihr Wissen und die Erfahrung, die sie mitbringen. Für solche reifen Jungunternehmer hat die Hamburger Körber-Stiftung im vergangenen Jahr den mit dreimal 60.000 Euro dotierten „Zugabe-Preis“ ins Leben gerufen. Das Motto der Initiatoren: „Die Welt zu verbessern ist in jedem Alter möglich.“

Erste Hauptpreisträgerin bildet Senioren-Assistenten aus

Ute Büchmann aus Kiel gehört zu den ersten Hauptpreisträgerinnen und „Weltverbesserern“. Die 65-Jährige überzeugte die Jury mit ihrem nachhaltigen Schulungskonzept zur Qualifikation von Senioren-Assistenten nach dem Plöner Modell. Elemente des Letzteren sind: Ausbildung in der Senioren-Assistenz in Kombination mit einem speziell zugeschnittenen Selbstständigkeitstraining, Einbindung der Senioren-Assistenten in ein bestehendes berufliches Netzwerk zur gegenseitigen Unterstützung sowie ihre Integration in ein Vermittlungsportal und last, not least: Weiterbildungstreffen.
 
Seit 2007 hat Büchmanns Unternehmen auf dieser Grundlage rund 1400 Frauen und Männer darauf vorbereitet, in selbstständiger professioneller Tätigkeit ältere Menschen durch den Alltag zu begleiten, sie zu aktivieren und vor Vereinsamung zu bewahren. „Wer in diesem Bereich arbeiten möchte, sollte gut zuhören können, sich in andere Menschen einfühlen können, positiv denken und Lebens- und Berufserfahrung haben“, sagte Ute Büchmann bei der Preisverleihung. Außerdem, so fügte sie hinzu, sollte man gebildet sein an Herz und Verstand, Geduld haben mit sich und anderen, Phantasie und Kreativität mitbringen und ein Gespür dafür haben, was alte Menschen brauchen.

Mit ihrer Geschäftsidee hat Ute Büchmann nicht nur eine Antwort auf die großen sozialen und gesellschaftlichen Herausforderungen gegeben, die mit dem demografischen Wandel verbunden sind, sondern es auch möglich gemacht, dass lebenserfahrene Menschen in eine eigenständige, sinnvolle Berufstätigkeit kommen. Hier bietet sich eine hervorragende Alternative zu einer abhängigen Beschäftigung, die mit zunehmendem Lebensalter sowieso immer schwerer zu finden ist.

Wertvolles Potenzial nutzen

„Der Zugabe-Preis ist in seiner Idee und Ausrichtung ganz generell eine großartige Würdigung für alle, die auch und gerade im fortgeschrittenen Alter noch einmal den Antrieb spüren, ganz bewusst und wohlüberlegt durchzustarten“, findet die Hauptpreisträgerin von 2019. Auf deren Potenzial und Tatkraft sollte unsere Gesellschaft ihrer Meinung nach auf keinen Fall verzichten.

Ute Büchmanns künftige Senioren-Assistenten und Senioren-Assistentinnen werden an sechs Seminarorten in Deutschland ausgebildet, weitere Informationen dazu unter www.senioren-assistentin.de. Mehr zum „Zugabe-Preis“ der Körber-Stiftung unter www.zugabe-preis.de.
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