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Themenwelten Hamburg
Älter werden – aktiv bleiben

Gleichgewicht und Muskulatur trainieren

STURZPROPHYLAXE für Hochbetagte

Ursula Kowalski fängt beim Kraft-Balance-Training den Ball von Lisa Stelter. Das trainiert den Gleichgewichtssinn und dient der Sturzprophylaxe Foto: Umsorgt wohnen
Ursula Kowalski fängt beim Kraft-Balance-Training den Ball von Lisa Stelter. Das trainiert den Gleichgewichtssinn und dient der Sturzprophylaxe Foto: Umsorgt wohnen
HAMBURG Bei Senioren dauert es oft länger, um nach einer Krankheit wieder auf die Beine zu kommen. Die Muskulatur hat sich schnell zurückgebildet. Die Sturzgefahr steigt erheblich, man kann jedoch durch eine gezielte Sturzprophylaxe gegensteuern.

Zweimal in der Woche bietet Ergotherapeutin Lisa Stelter im Altenheim ein Kraft-Balance-Training mit Hanteln, Gewichtsmanschetten, Bällen, Thera-Bändern, Yoga-Matten und Schwungtüchern an. Die Bewohner bauen Muskeln auf und trainieren ihren Gleichgewichtssinn. Das Werfen und Fangen von Bällen ist dafür ein gutes Training. Genauso das Laufen über eine rote Linie auf einer Gummi-Matte. „Auf der Straße gibt es auch Unebenheiten. Mit diesem Training können Stürze und Brüche vermieden werden“, erklärt Lisa Stelter.
 
Die Angst überwinden

Die vergangenen zwei Jahre waren für Ursula Kowalski nicht einfach. An die Einzelheiten ihres Zusammenbruchs kann sie sich kaum noch erinnern. Nichts ging mehr. Nach einem Krankenhausaufenthalt und einer Reha saß die 85-Jährige im Rollstuhl, war auf Hilfe angewiesen und fand sich plötzlich im Altenheim wieder. Nach dem Umzug ging es jedoch gesundheitlich noch einmal langsam bergauf. Immer wieder wurde Ursula Kowalski von den Mitarbeitern motiviert, für jeden kleinen Fortschritt gab es ein großes Lob. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Heute kann die Bewohnerin selbstständig aufstehen und laufen, außerdem spricht sie wieder ganz normal. Bis auf leichte Probleme mit der Gangsicherheit und der Feinmotorik – etwa beim Schreiben – ist alles in Ordnung.

Nach einem Sturz sind die Menschen verunsichert, bei jeder Bewegung sitzt ihnen die Angst im Nacken. Ursula Kowalski bewegt sich inzwischen schon wieder weitgehend frei im Haus – ohne den Rollator zu benutzen. Außerdem kann sie freihändig die Bälle fangen. Sie traut sich wieder etwas zu. Jochen Mertens

Infektpraxen auf „stand by“

HAMBURG Die Kassenärztliche Vereinigung Hamburg (KVH) hat die Infektpraxen Ende vergangener Woche geschlossen. „Die niedrige Inanspruchnahme rechtfertigt eine solch aufwendige Struktur nicht mehr“, erklärte KVH-Vorsitzender Walter Plassmann, „wir gehen jetzt in eine Art ‚stand by‘ und können jederzeit die Struktur wieder hochfahren, wenn sich das Infektgeschehen erhöhen sollte.“ Die Betreuung der Patienten übernimmt der „Arztruf Hamburg“, die Telefonnummer mit den Elfen: 116 117. (wb)
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