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DMSG Hamburg: Hilfe für Menschen mit Multipler Sklerose

Bei manchen Betroffenen nimmt die Multiple Sklerose einen schweren Verlauf Foto: Heike Günther

Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Landesverband Hamburg hat für Menschen mit einem schweren MS-Verlauf spezielle Beratungs- und Hilfsangebote. Wer schwer von Multipler Sklerose betroffen ist, hat meist große Probleme, den Alltag zu bewältigen. Starke Schmerzen, Spastiken und Lähmungen sowie fortschreitende kognitive Einschränkungen und vermindertes Sprach- und Sehvermögen hindern Betroffene vielfach daran, ein selbstbestimmtes Leben zu führen, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen oder sich ohne Hilfe zu versorgen und fortzubewegen. Denn Erkrankten fällt es oft sehr schwer, zu akzeptieren, dass sich ihr Gesundheitszustand stetig verschlechtert, immer weitere Symptome hinzukommen und zahlreiche Fähigkeiten verloren gehen. Manche sind zu einem unfreiwilligen vorzeitigen Ausstieg aus dem Berufsleben gezwungen. Möglicherweise entsteht ein Pflegebedarf oder er wird größer. Das sozialpädagogische Beratungsteam der DMSG Hamburg hilft, neuen Hürden zu begegnen, sie anzugehen und nach Möglichkeit zu überwinden.

Mobilität und Teilhabe

„Durch die MS bedeuten selbst kleine Wege, beispielsweise zum Arzt, zur Physiotherapie oder zu einer Freundin für mich einen enormen Kraftaufwand. Ich hatte immer weniger soziale Kontakte.“ So beschreibt eine schwer von Multipler Sklerose Betroffene ihr Leben. Um Termine wahrzunehmen oder einfach mal aus der Wohnung zu kommen, nutzt sie seit einiger Zeit regelmäßig den Fahrdienst der DMSG Hamburg. DMSG-Mitarbeiter Hartmut Dignas oder ein Bundesfreiwilliger kommt mit einem rollstuhlgerechten Auto zu ihr nach Hause und bringt sie zu ihren Zielen und wieder zurück. Die DMSG hat der Hamburgerin darüber hinaus eine Ehrenamtliche vermittelt, die sie regelmäßig besucht und mit ihr gemeinsam etwas unternimmt. Die Treffen sind für die Kranke „eine große Bereicherung“.

Mit der Ungewissheit leben

Zum Zeitpunkt der Diagnose „Multiple Sklerose“ ist nicht absehbar, ob die Erkrankung einen leichten oder schweren Verlauf nehmen wird. Mit dieser Ungewissheit umzugehen, gehört zu den größten Herausforderungen, denen sich MS-Patienten stellen müssen. Viele werden im Verlauf der Krankheit immer wieder damit konfrontiert, diese auch psychisch bewältigen zu müssen. Die Deutsche Multiple Sklerose Gesellschaft Landesverband Hamburg e. V. vertritt die Interessen von Menschen mit Multipler Sklerose in und um Hamburg. Egal, ob gering oder schwer betroffen, erhalten sie – und ihre Angehörigen – bei der DMSG unabhängige Beratung, Informationen und Hilfestellung rund um die chronische Erkrankung – in medizinischer, psychologischer, sozialer, beruflicher und rechtlicher Hinsicht. Ein Ärztlicher Beirat – sein Vorsitzender ist Prof. Dr. Christoph Heesen, Leiter der MS-Ambulanz am UKE – verhilft der DMSG Hamburg und ihren Mitgliedern zu neustem medizinischem Kenntnisstand. Die gemeinnützige Selbsthilfeorganisation arbeitet unabhängig. Der Landesverband Hamburg erhält keine öffentlichen Zuschüsse, er finanziert seine Tätigkeit ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und Spenden. csl

Weitere Infos: www.dmsg-hamburg.de, Tel. 422 44 33
 

MS: Krankheit mit 1000 Gesichtern

Multiple Sklerose (MS) ist eine entzündliche und bislang unheilbare Erkrankung des Zentralen Nervensystems, die das Gehirn und das Rückenmark erfasst. Die „Krankheit mit den 1000 Gesichtern“ bricht in den meisten Fällen im Alter zwischen 20 und 40 Jahren aus, wenn sich viele Menschen Gedanken über ihre berufliche und familiäre Zukunft machen, die dann für Erkrankte nicht mehr planbar erscheint. Bei der Diagnose MS bleiben noch viele Fragen unbeantwortet und Verlauf, Beschwerdebild und Therapieerfolg sind bei jedem so unterschiedlich, dass sich allgemeingültige Aussagen nur bedingt machen lassen. Diese Unsicherheit stellt eine besondere Belastung für die Betroffenen dar. In Deutschland leben laut Bundesversicherungsamt etwa 252.000 Menschen mit Multipler Sklerose.

Vormerken: Sporttag Inklusiv

Am 3. September ist es so weit: Dann findet auf der Jahnkampfbahn von 14 bis 18 Uhr der nächste Sporttag Inklusiv statt. Ein toller Event für alle, die kostenlos ihr Sportabzeichen machen wollen oder einfach nur Spaß an Bewegung haben. Veranstalter sind der Hamburger Sportbund (HSB), der Hamburger Leichtathletikverband (HLV) und der Behinderten- und Rehabilitations-Sportverband Hamburg (BRSH). Eingeladen sind Menschen jeglichen Alters mit und ohne Behinderung. Mit Unterstützung vieler Helfer*innen, darunter auch speziell geschulter Prüfer*innen, können sie sich in Sprint, Weitsprung, Schlagballwurf und auf der Langstrecke messen und ihr Sportabzeichen ablegen. Und beim Rolli-Parcours dürfen alle ihr Talent im Rollstuhlfahren testen. Auch für die Jüngsten gibt es spannende Bewegungsspiele. Am Ende locken eine Medaille sowie ein Foto vor der „Champion des Tages“-Wand.

Unverbindliche Anmeldung: sporttag@hamburgersportbund.de, weitere Infos: www.hamburger-sportbund.de

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