KIRCHWERDER Das Erntedankfest in Kirchwerder gehört seit vielen Jahren zur festen Tradition der Vier- und Marschlande. Es bietet örtlichen Vereinen und Gruppen die Möglichkeit, sich vor einem breiten Publikum zu präsentieren und bringt jede Menge Farbe in den Herbst.

Neben einem bunten Festprogramm mit Kultur und Musik, steht beim Erntedankfest der imposante Erntedankumzug im Mittelpunkt. Der aus verschiedensten Festwagen bestehende Umzug ist mit den Jahren zu einem der größten Erntedankumzüge in Deutschland gereift: Wenn Vereine und Gruppen der Vier- und Marschlande mit prächtig geschmückten Wagen durch die Straßen von Kirchwerder und vorbei an geschmückten Gärten ziehen, dann lockt dieses farbenfrohe Spektakel stets Tausende Zuschauer an die Straßen.

Gut 70 Gruppen

Nach zwei Jahren Pause kann es am Sonntag, 2. Oktober, endlich wieder losgehen: Gut 70 Gruppen und Vereine haben sich für den Umzug angemeldet und damit annähernd so viele, wie vor der Pandemie. „Es ist großartig, dass der Umzug wieder so angenommen wird. Wir sind voller Vorfreude“, sagt Marlis Clausen, Vorsitzende vom Förderverein Erntedankfest, der den Umzug zum zehnten Mal ausrichtet.

Zuvor hatten die Vierländer Trachtengruppe und die Kirchwerder Landfrauen bereits 33 Umzüge auf die Beine gestellt. Auch ausländische Gäste sind wieder dabei: Neben einem Blasorchester aus dem französischen Mondelange gehen auch die altbekannten und beliebten Niederländer „De Losser Böggelrieders en Daansers“ an den Start. Die Gruppe wird wieder in traditioneller Kleidung auf ihren prächtigen Hochrädern Teil des Umzugs sein. Sie sollen bereits am Sonnabend, 1. Oktober, in der Bergedorfer City präsent sein und so „ein wenig Erntedankfest in die Stadt bringen“, sagt Marlis Clausen.

Mehr als 70.000 Besucher waren 2019 dabei, als sich der große Erntedankumzug auf den Weg durch die Kulturlandschaft machte. Diese steht für eine Jahrhunderte alte Entwicklung, die sich an historischen und vielfach denkmalgeschützten Bauernhäusern, prächtigen Kirchen und einer bewahrten Tradition zeigt. Bis heute prägt sie das ländliche Leben in der Metropole Hamburg. Der Erntedank-Sonntag beginnt um 10.30 Uhr mit einem Gottesdienst in der St. Severini Kirche in Kirchwerder.

Während des Gottesdienstes wird das Zeremoniell der Inthronisierung der Erntekönigin und der Ernteprinzessinnen mit dem Segen und des Pastors gehalten. Im Beisein zahlreicher Gastköniginnen werden die bisherigen Majestäten mit großem Dank verabschiedet. Um 13.30 Uhr startet der prächtige Erntedankumzug, der von der Kirche am Kirchenheerweg zum Festplatz am Zollenspieker Hauptdeich führen wird. Dort werden gegen 15.15 Uhr die Eröffnungsreden gehalten. Der Förderverein Erntedankfest lädt danach zum großen Bühnenprogramm auf dem Festplatz und in das offene Festzelt ein. Es wird am Sonntag kein Eintritt genommen. Durch den Kauf von Erntedankbuttons (2 Euro pro Stück) kann das Erntedankfest finanziell unterstützt werden.

Viel Engagement

Für die Bewohner der Vier- und Marschlande und die zigtausenden Besucher ist das Erntedankfest in jedem Jahr ein großes Ereignis, das nur durch den unermüdlichen Einsatz der vielen aktiven Vereine, der Freiwilligen Feuerwehren sowie der Polizei und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) möglich ist.

Ganz besondere Anerkennung verdienen die zahlreichen Personen, die sich mit großem Engagement und viel Gemeinschaftsgefühl für diese festliche Tradition einsetzen. LENA DIEKMANN