Rheuma kann auch die Lunge angreifen, so Dr. Eva C. Schwaneck von der Asklepios Klinik Altona
Auch wenn die meisten Menschen beim Thema Rheuma vor allem an schmerzhafte Gelenkentzündungen denken, gibt es doch eine ganze Reihe von Rheumaleiden, die auch die Lunge in Mitleidenschaft ziehen können. „Meist führen diese Erkrankungen zu einer Verhärtung der Lunge, der sogenannten Lungenfibrose“, erklärt Dr. Eva Schwaneck, Rheumatologin der Asklepios Klinik Altona. „Es gibt aber auch Krankheiten wie die sehr seltene Granulomatose mit Polyangiitis, früher Morbus Wegener genannt, die eine Bildung kleiner Gewebeknötchen in der Lunge und Lungenblutungen verursachen kann.“ Auch die rheumatoide Arthritis, das klassische Gelenkrheuma, greife mitunter die Lunge an. „Es gibt sogar Patienten, die kaum Gelenkbeschwerden, dafür aber große Probleme mit ihrer Lunge haben.“ Und nicht zuletzt könnten auch sogenannte Kollagenosen wie der Systemische Lupus erythematodes oder die Systemische Sklerose die Lunge attackieren.
„Es gibt Patienten, die kaum Gelenkbeschwerden, dafür aber große Probleme mit ihrer Lunge haben.“
Verdickte Wände behindern den Gasaustausch
Die Betroffenen leiden zum Beispiel unter Reizhusten, Luftnot, Leistungsabfall. „Mit dem Stethoskop hört man ein Knistern in der Lunge, vor allem im unteren Bereich.“ Um die Aufnahme von Sauerstoff ins Blut und die Abgabe von Kohlendioxid zu ermöglichen, sind die Wände der Lungenbläschen extrem dünn. „Durch die Entzündung verdicken sich diese Wände und bei chronischer Entzündung bildet sich noch zusätzliches Gewebematerial“, erklärt Schwaneck. „Das kann zur Fibrose führen, einer Wandverdickung, die den Gasaustasch in den Lungenbläschen behindert.“
Lungenbeteiligung muss aggressiv behandelt werden
Wenn eine Autoimmunerkrankung die Lunge angreift, sei meist eine aggressivere Therapie erforderlich, als wenn nur Gelenke betroffen sind, sagt die Rheumatologin. „Das erfordert eine richtige Chemotherapie. Es gibt zwar auch ein neues Medikament, das direkt gegen die Fibrose wirkt und das wir bei manchen dieser Erkrankungen einsetzen können, Wunder darf man sich davon aber nicht versprechen.“
Wird eine Fibrose diagnostiziert, muss immer geklärt werden, ob es sich um eine alleinstehende Erkrankung handelt oder ob sie auf dem Boden einer Autoimmunerkrankung entstanden ist. Während im ersten Fall Pneumologen die Behandlung durchführen, sei bei einer Autoimmunerkrankung eine rheumatologische Therapie sinnvoll, empfiehlt Schwaneck. „Wir haben mehr Möglichkeiten, die Lunge durch Beeinflussung des Immunsystems zu schützen.“
Dr. Eva C. Schwaneck
Rheumatologie und klinische Immunologie
Asklepios Klinik Altona
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