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Tennis in Hamburg

Modernisierung der Rothenbaum Anlage „Alexander Otto Stadion“

Der Sechser im Lotto für den DTB!

Die vier entscheidenden Personen des Rothenbaums: v.l. Alster Präsident Dr. Carsten Lütten, Alexander Otto, Innensenator Andy Grote und DTB Präsident Ulrich Klaus. Foto TR
Die vier entscheidenden Personen des Rothenbaums: v.l. Alster Präsident Dr. Carsten Lütten, Alexander Otto, Innensenator Andy Grote und DTB Präsident Ulrich Klaus. Foto TR
Lange Zeit war nicht klar, ob es nach dem „Rausschmiss“ von Michael Stich weiter Spitzentennis am Rothenbaum geben würde. Der DTB hielt sich monatelang bedeckt, und auch der „Neue“ bzw. die „neue“ Turnierdirektorin, Sandra Reichelt, kam mit Infos an die Öffentlichkeit nicht so richtig rüber.

Worum ging es eigentlich, dass nichts weiterging?

Zunächst stellte der Hausherr der Rothenbaum-Anlage, der Club an der Alster, noch unter seinem alten Vorsitzenden Bebauungs-Abrisspläne vor, die bei vielen, auch vielen Clubmitgliedern, Kopfschütteln verursachten. Hätten diese doch bedeutet, dass die Clubanlage für Jahre kein „richtiges“ Vereinsleben auf der zu erwartenden Großbaustelle mehr zugelassen hätte. Insgesamt wurde jedenfalls eine von Alster in Auftrag gegebene Expertise über die Zukunft der Anlage in Höhe von knapp Euro 250.000 buchstäblich verbraten bzw. in den Rothenbaum Sand gesetzt. Diese liegt zwar noch in der Schublade des Clubs, wird aber nach der jetzt endlich gelungenen Einigung der vier verantwortlichen Gremien, incl. des neuen Alsterpräsidenten Dr. Carsten Lütten, nur noch als Schmierpapier verwendet werden. Schade, mit der „Kohle“ hätte der Club einiges anstellen können.

Auch der DTB ließ sich Zeit mit einer Erklärung für den Standort Rothenbaum.

Und auch die vom Senat viel zitierte Sportstadt Hamburg sah anders aus. Keiner bekleckerte sich im letzten Dreivierteljahr mit zu viel Ruhm.

Alles steht auch nach dem Abstieg des HSV in die zweite Liga auf König Fußball. Sponsoren für „normale“ Sportarten zu finden, fast unmöglich. Dabei ist Hamburg von der Wirtschaftskraft, seinen Milliardären und Millionären weit vorn in Deutschland. Und nun?

„Dies ist ein großer Tag für das Tennis in Hamburg und Deutschland!“ Der dieses bei der Pressekonferenz in den Räumlichkeiten des Center Courts von sich gab, war DTB Präsident Ulrich Klaus. Was war passiert?

Ein großer Tag für das deutsche Tennis? Das war man gewöhnt bei sportlichen Erfolgen von Angelique Kerber und Alexander Zverev, aber im Funktionärsbereich?

Glück muss man aber manchmal haben. Und der DTB, die „Sportstadt Hamburg“, der Club an der Alster und ganz Tennis in Hamburg und Deutschland haben Glück oder Schwein oder wie man es bezeichnen will. Kommt da doch mit Alexander Otto jemand um die Ecke, der viel Geld hat, Tennis spielt und zudem eine Affinität zum Rothenbaum seit jungen Jahren hat. Und im Gegensatz zu vielen schwer zu überzeugenden Sponsoren ist er kein Sponsor, sondern ein Mäzen. Also jemand , der Geld gibt, privates Geld und dies noch nicht einmal zurückhaben möchte. Man, man, das war knapp.

Danke Alexander Otto.

Den Vorschlag eines Journalisten, das Stadion in „Alexander Otto Stadion“ umzubenennen, lehnte Otto dankend ab, meinte aber augenzwinkernd: „Eventuell kann man ja die Ballwand nach mir benennen.“

Die neue Turnierchefin der Hamburg Open, Sandra Reichel, freut sich über das Engagement von Alexander Otto und über ein neues Center Court Dach. Dies sieht nun langsam wirklich ramponiert aus. Foto Reichel Group
Die neue Turnierchefin der Hamburg Open, Sandra Reichel, freut sich über das Engagement von Alexander Otto und über ein neues Center Court Dach. Dies sieht nun langsam wirklich ramponiert aus. Foto Reichel Group
Andy Grote, Sportsenator der Hansestadt und ebenfalls nicht ganz unschuldig am neuen Aufschwung, fügte dann hinzu: „Wenn man alles das, was Alexander Otto in Hamburg unterstützt, nach ihm benennen würde, müsste man Hamburg in Alexander Otto Stadt umtaufen.“

Zur Klarstellung, die von Otto zur Verfügung gestellten 8 Millionen Euro fließen nicht direkt in das ATP Turnier, sondern in die Sanierung der Anlage (ist das nicht das Gleiche?), ganz voran in das marode Dach. Das tat bekanntlich bei den letzten German Open von Michael Stich keinen Pieps mehr bzw. konnte bei dem Unwetter am Turniersamstag nicht mehr geschlossen werden, geschweige danach wieder hätte geöffnet werden können, da das dazu passende Ersatzmodul erst Wochen später in der Stierkampfarena von Valencia aufgetrieben wurde. Immerhin!

Dr. Carsten Lütten, 1. Vorsitzender des Der Club an der Alster: „Wir möchten uns bei Herrn Alexander Otto für das äußerst großzügige Engagement und seinem Team für die professionelle Projektsteuerung herzlich bedanken. Dies ist für den Sport in Hamburg eine wichtige und wertvolle Unterstützung. Auch wir werden auf unserem Teil der Anlage Instandsetzungs-und Verschönerungsarbeiten in den nächsten Jahren durchführen, um unseren Beitrag zur Aufwertung der gesamten Anlage zu leisten.“

Der entscheidende Mann des Ganzen fand ganz einfache Worte für sein Engagement. Alexander Otto: „Als Tennisfan habe ich viele Spiele am Rothenbaum gesehen. Daher ist mir sehr daran gelegen, dass wir das in die Jahre gekommene Stadion gemeinsam fit für die Zukunft machen und das Turnier langfristig hier sichern. Dazu muss das Stadion für Besucher und Spieler attraktiver werden – sowohl im Komfort als auch im Design.“

Ganz zum Schluss bedankten sich Alexander Otto und auch Andy Grote bei Michael Stich. Otto: „Es ist schade, dass derjenige, der das Turnier nicht nur am Leben hielt, sondern auch kontinuierlich ausbaute, dies nicht mehr in seiner Eigenschaft als Turnierdirektor erleben darf. Auch an Michael Stich einen großen Dank.“

Dass bei Pressekonferenzen Beifall geklatscht wird, ist eher ungewöhnlich, an diesem Morgen aber passierte dies.

Leider ist es lt. Andy Grote nach wie vor nicht möglich, die Anlage über die zurzeit vom Bezirk genehmigten 23 Tage im Jahr zu nutzen. Das wäre an dem Tag aber auch zu viel des Guten gewesen.

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