05.09.2017 / Auster
Mit und ohne Schulabschluss durchstarten
Alle Bewerber haben aufgrund der guten Wirtschaftslage auf dem Ausbildungsmarkt viele Chancen
BIRTE SCHMIDT
Seit Jahren sinkt die Zahl der Schulabsolventen mit erstem Schulabschluss, während die Menge derjenigen mit Abitur, die eine duale Berufsausbildung machen wollen, steigt. Welche Zukunftschancen haben Jugendliche mit einem Hauptschulabschluss da überhaupt noch?
„Auf dem Ausbildungsmarkt sieht es zurzeit grundsätzlich gut aus“, sagt Klaus Weber, Leiter des Arbeitsbereichs Übergänge in Ausbildung und Beruf, Berufsorientierung; Berufsorientierungsprogramm beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). „Denn aufgrund der aktuellen Entwicklung haben immer mehr Branchen Schwierigkeiten, geeignete Nachwuchskräfte zu finden, und suchen händeringend nach Auszubildenden.”
Rechtlich gesehen, das schiebt er vorweg, gebe es ohnehin für keinen Ausbildungsberuf einen vorgeschriebenen Schulabschluss. So habe jeder theoretisch die Möglichkeit, jeden Beruf zu erlernen, den er möchte. In der Praxis allerdings ist das nicht immer der Fall, denn manch eine Ausbildung ist von der Komplexität und ihren Anforderungen her so schwierig, dass viele Unternehmen von ihren Bewerbern einen Realschulabschluss oder sogar das Abitur erwarten. „Und es gibt Berufe, in denen sich einfach sehr viele Studienberechtigte bewerben, und da ist die Konkurrenz dann für Jugendliche mit dem ersten Schulabschluss besonders hart“, sagt Weber.
Ein Makel aber, betont Fin Mohaupt, sei ein Hauptschulabschluss nicht, im Gegenteil: „Er kann mehr wert sein als ein schlechter Realschulabschluss.“ Insgesamt, so der Leiter der Aus- und Weiterbildungsberatung in der Handelskammer Hamburg, sei die Bereitschaft, Hauptschüler einzustellen, größer geworden. „Das funktioniert vor allem über eine Einstiegsqualifizierung. Im Praktikum kann der junge Mensch beweisen, dass er besser ist, als es seine Noten aussagen.“
Aber in welchen Branchen kommen Jugendliche mit Hauptschulabschluss unter? Klaus Weber sagt: „Fast 44 Prozent der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss machen eine Ausbildung im Handwerk.“ Und auch in der Landwirtschaft ist der Anteil derjenigen mit erstem Schulabschluss mit einem Drittel hoch. Im Bereich Hauswirtschaft haben sogar 55 Prozent der Azubis einen Hauptschulabschluss. „Ganz anders sieht es bei den freien Berufen aus, das in des nur 15 Prozent“,sagt Weber.„Und im öffentlichen Dienst sind es gar nur vier Prozent.“
Besonders viele Hauptschulabsolventen entschieden sich laut Weber für Berufe wie Dachdecker, Maurer, Koch und Zimmerer. Zudem gibt es viele unbesetzte Ausbildungsplätze bei Fachverkäufern im Lebensmittelhandwerk, bei Gebäudereinigern, Fleischern, Bäckern und Köchen. Wichtig sei, das betonen beide Experten,sich gut zu informieren: „Wenn ein Jugendlicher seine Ausbildung vorzeitig abbricht, dann geht das nicht selten mit falschen Vorstellungen vom Arbeitsplatz einher“, sagt Weber. Die jungen Leute bekämen von manchen Berufen ein falsches Bild vermittelt. „Wenn man sich die Daily Soaps anschaut, dann haben viele einen gastronomischen Betrieb und sind immer gut gelaunt. Dann gibt es Kochsendungen, in denen das Personal immer einen sauberen Kittel trägt und das Geschirr immer gespült ist. “Dass es aber in der Küche heiß und laut sei und man häufig bis spät in die Abendstunden arbeite, werde dort nicht vermittelt.
Besonders wichtig sei deshalb, eine Ausbildung zu finden, die wirklich zu einem passt. Denn wer sie durchzieht und besser als mit einer Drei im Abschlusszeugnis bestehe, wird belohnt: „Dann bekommt man automatisch den Realschulabschluss“, weiß Ausbildungsexperte Mohaupt.
Schon während der Ausbildung gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, sich weiterzuqualifizieren: „Man kann beispielsweise Computerzertifikate erwerben oder einen Sprachkursus an der Berufsschule machen“, sagt Karl Weber vom BIBB. „Außerdem ist es für Lehrlinge in Handwerksberufen möglich, zusätzlich Kenntnisse in Betriebswirtschaft zu erlangen und schon während der Ausbildung einen Teil der Meisterprüfung zu absolvieren.“ Sogar die Fachhochschulreife können die Jugendlichen bereits während der Ausbildung nachholen.
Seit Jahren sinkt die Zahl der Schulabsolventen mit erstem Schulabschluss, während die Menge derjenigen mit Abitur, die eine duale Berufsausbildung machen wollen, steigt. Welche Zukunftschancen haben Jugendliche mit einem Hauptschulabschluss da überhaupt noch?
„Auf dem Ausbildungsmarkt sieht es zurzeit grundsätzlich gut aus“, sagt Klaus Weber, Leiter des Arbeitsbereichs Übergänge in Ausbildung und Beruf, Berufsorientierung; Berufsorientierungsprogramm beim Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB). „Denn aufgrund der aktuellen Entwicklung haben immer mehr Branchen Schwierigkeiten, geeignete Nachwuchskräfte zu finden, und suchen händeringend nach Auszubildenden.”
Rechtlich gesehen, das schiebt er vorweg, gebe es ohnehin für keinen Ausbildungsberuf einen vorgeschriebenen Schulabschluss. So habe jeder theoretisch die Möglichkeit, jeden Beruf zu erlernen, den er möchte. In der Praxis allerdings ist das nicht immer der Fall, denn manch eine Ausbildung ist von der Komplexität und ihren Anforderungen her so schwierig, dass viele Unternehmen von ihren Bewerbern einen Realschulabschluss oder sogar das Abitur erwarten. „Und es gibt Berufe, in denen sich einfach sehr viele Studienberechtigte bewerben, und da ist die Konkurrenz dann für Jugendliche mit dem ersten Schulabschluss besonders hart“, sagt Weber.
Ein Makel aber, betont Fin Mohaupt, sei ein Hauptschulabschluss nicht, im Gegenteil: „Er kann mehr wert sein als ein schlechter Realschulabschluss.“ Insgesamt, so der Leiter der Aus- und Weiterbildungsberatung in der Handelskammer Hamburg, sei die Bereitschaft, Hauptschüler einzustellen, größer geworden. „Das funktioniert vor allem über eine Einstiegsqualifizierung. Im Praktikum kann der junge Mensch beweisen, dass er besser ist, als es seine Noten aussagen.“
Aber in welchen Branchen kommen Jugendliche mit Hauptschulabschluss unter? Klaus Weber sagt: „Fast 44 Prozent der Jugendlichen mit Hauptschulabschluss machen eine Ausbildung im Handwerk.“ Und auch in der Landwirtschaft ist der Anteil derjenigen mit erstem Schulabschluss mit einem Drittel hoch. Im Bereich Hauswirtschaft haben sogar 55 Prozent der Azubis einen Hauptschulabschluss. „Ganz anders sieht es bei den freien Berufen aus, das in des nur 15 Prozent“,sagt Weber.„Und im öffentlichen Dienst sind es gar nur vier Prozent.“
Besonders viele Hauptschulabsolventen entschieden sich laut Weber für Berufe wie Dachdecker, Maurer, Koch und Zimmerer. Zudem gibt es viele unbesetzte Ausbildungsplätze bei Fachverkäufern im Lebensmittelhandwerk, bei Gebäudereinigern, Fleischern, Bäckern und Köchen. Wichtig sei, das betonen beide Experten,sich gut zu informieren: „Wenn ein Jugendlicher seine Ausbildung vorzeitig abbricht, dann geht das nicht selten mit falschen Vorstellungen vom Arbeitsplatz einher“, sagt Weber. Die jungen Leute bekämen von manchen Berufen ein falsches Bild vermittelt. „Wenn man sich die Daily Soaps anschaut, dann haben viele einen gastronomischen Betrieb und sind immer gut gelaunt. Dann gibt es Kochsendungen, in denen das Personal immer einen sauberen Kittel trägt und das Geschirr immer gespült ist. “Dass es aber in der Küche heiß und laut sei und man häufig bis spät in die Abendstunden arbeite, werde dort nicht vermittelt.
Besonders wichtig sei deshalb, eine Ausbildung zu finden, die wirklich zu einem passt. Denn wer sie durchzieht und besser als mit einer Drei im Abschlusszeugnis bestehe, wird belohnt: „Dann bekommt man automatisch den Realschulabschluss“, weiß Ausbildungsexperte Mohaupt.
Schon während der Ausbildung gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, sich weiterzuqualifizieren: „Man kann beispielsweise Computerzertifikate erwerben oder einen Sprachkursus an der Berufsschule machen“, sagt Karl Weber vom BIBB. „Außerdem ist es für Lehrlinge in Handwerksberufen möglich, zusätzlich Kenntnisse in Betriebswirtschaft zu erlangen und schon während der Ausbildung einen Teil der Meisterprüfung zu absolvieren.“ Sogar die Fachhochschulreife können die Jugendlichen bereits während der Ausbildung nachholen.
Info
Jugendliche, die während ihrer Ausbildung bereits Zusatzqualifikationen wie Computerzertifikate oder Sprachkenntnisse erwerben möchten, finden online verschiedene Angebote unter www.bibb.de/ausbildungsplus
Ohne Schulabschluss ist es auch möglich, einen Ausbildungsberuf zu erlernen. Viele Betriebe bieten dafür Orientierungspraktika an, die Agentur für Arbeit unterstützt bei der Vermittlung und verweist bei privaten Problemen an Beratungsstellen. Gemeinsam wird ein Weg in die Ausbildung erarbeitet. Kostenfreie Gesprächstermine bei der Agentur für Arbeit können unter der Telefonnummer 0800/455 55 00 vereinbart werden.
www.bibb.de/ausbildungsplusOhne Schulabschluss ist es auch möglich, einen Ausbildungsberuf zu erlernen. Viele Betriebe bieten dafür Orientierungspraktika an, die Agentur für Arbeit unterstützt bei der Vermittlung und verweist bei privaten Problemen an Beratungsstellen. Gemeinsam wird ein Weg in die Ausbildung erarbeitet. Kostenfreie Gesprächstermine bei der Agentur für Arbeit können unter der Telefonnummer 0800/455 55 00 vereinbart werden.
BIRTE SCHMIDT
Eine Ausbildung finden? Schön und gut – aber was, wenn es bisher noch nicht mit dem Schulabschluss geklappt hat? Habe ich dann überhaupt eine Chance, einen Ausbildungsplatz zu ergattern?
Eine rechtliche Vorgabe, welchen Schulabschluss man für eine bestimmte Ausbildung benötigt, gibt es nicht, dennoch erwarten viele Betriebe mindestens den ersten Schulabschluss. Kein Wunder, schließlich haben die Firmen die berechtigte Sorge, dass der Lehrling trotz erfolgreicher Arbeit im Betrieb an den Prüfungen in der Berufsschule scheitern könnte.
Doch es gibt Hoffnung: „Im Hamburger Handwerk hatten 4,6 Prozent der Azubis, die 2016 angefangen haben, keinen Schulabschluss. Das entspricht 106 Auszubildenden“, sagt Oliver Thieß, Leiter der Bildungspolitik bei der Handwerkskammer Hamburg. Eine gute Nachricht für alle, die keinen Schulabschluss haben: Sie haben grundsätzlich die Möglichkeit, eine Ausbildung zu beginnen.
Leicht aber ist der Weg in das Berufsleben ohne ersten Schulabschluss nicht. „Eine Möglichkeit für die jungen Menschen, an die Ausbildungsplätze zu kommen, ist ein Praktikum“, sagt Thieß. Dort könnten die Jugendlichen zeigen, dass sie Lust auf eine Ausbildung haben und eine Bereicherung für den Betrieb darstellen.
Robert Beier, Berufsberater U 25 bei der Jugendberufsagentur in Bergedorf, kennt diese Fälle und sagt: „Unabhängig davon, wie verzwickt die Lage ist: Der Weg sollte für Jugendliche, die keinen Abschluss haben, immer zu uns führen.“ In einem individuellen Beratungsgespräch klären Beier und seine Kollegen, die in Hamburg an verschiedenen Standorten sitzen, zunächst einmal, welche beruflichen Ziele der Jugendliche habe.
Denn Wege, so erklärt der Berufsberater, gibt es viele: „Zunächst haben Jugendliche an den Stadtteilschulen in drei Schritten die Möglichkeit, ihren ersten Abschluss zu machen: nach dem neunten Schuljahr, nach dem zehnten und dann noch einmal in einem elften Jahr.“ Sollte das nicht klappen oder die schulischen Angebote für den jungen Erwachsenen aus anderen Gründen nicht mehr infrage kommen, gibt es die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss über eine Abendschule zu erwerben.
„Außerdem eröffnen wir den nicht mehr Schulpflichtigen mit unseren Berufsvorbereitungsmaßnahmen die Möglichkeit, sich praktisch zu orientieren und zugleich den Schulabschluss zu machen“, so Beier. Auf diesem Weg holten Teilnehmer das theoretische Wissen und die Prüfungen nach und kämen zugleich mit einer Auswahl an Ausbildungsberufen in Kontakt. „In diesem Rahmen finden auch Orientierungspraktika statt“, sagt Beier. „Und damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit,dass sich an das Praktikum eine Ausbildung in dem Betrieb anschließt.“
Die Berufsberatung innerhalb der Jugendberufsagentur übernimmt die Aufgabe der Orientierung, Vermittlung und Förderung. Dabei sei der Erwerb des ersten Schulabschlusses für die Vermittlung einer Ausbildung nicht in jedem Fall zwingend notwendig.„ Es gibt geförderte Ausbildungen, die von der Arbeitsagentur und der Stadt Hamburg angeboten werden und über uns als Jugendberufsagentur vermittelt werden.“
Für diese sei der Schulabschluss allein nicht ausschlaggebend, wohl aber der Beweis, dass man das passende Leistungsniveau für eine Ausbildung erbringt. Und das bedeutet konkret: „Wir haben die Möglichkeiten, mit einem Test den schulischen Leistungsstand unabhängig von den erreichten Noten im Zeugnis zu ermitteln“, sagt Beier. Wer den Test besteht, hat Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Und im Anschluss an die erfolgreich absolvierte Ausbildung würden die Jugendlichen später automatisch ihren Schulabschluss bekommen.
Manche Unternehmen, das weiß Oliver Thieß von der Handwerkskammer, würden übrigens gezielt Jugendliche mit ungünstigeren Voraussetzungen einstellen. „Einige Mitarbeiter dort sind auch auf Umwegen in den Beruf gestartet und verstehen es nun als ihre Aufgabe, den Jugendlichen eine Chance zu geben.“ Eine Chance, die viele Bewerber ergreifen: Sie können sich in den drei Lehrjahren beweisen – und andere von ihrem Potenzial und ihren Leistungen überzeugen.
Eine Ausbildung finden? Schön und gut – aber was, wenn es bisher noch nicht mit dem Schulabschluss geklappt hat? Habe ich dann überhaupt eine Chance, einen Ausbildungsplatz zu ergattern?
Eine rechtliche Vorgabe, welchen Schulabschluss man für eine bestimmte Ausbildung benötigt, gibt es nicht, dennoch erwarten viele Betriebe mindestens den ersten Schulabschluss. Kein Wunder, schließlich haben die Firmen die berechtigte Sorge, dass der Lehrling trotz erfolgreicher Arbeit im Betrieb an den Prüfungen in der Berufsschule scheitern könnte.
Doch es gibt Hoffnung: „Im Hamburger Handwerk hatten 4,6 Prozent der Azubis, die 2016 angefangen haben, keinen Schulabschluss. Das entspricht 106 Auszubildenden“, sagt Oliver Thieß, Leiter der Bildungspolitik bei der Handwerkskammer Hamburg. Eine gute Nachricht für alle, die keinen Schulabschluss haben: Sie haben grundsätzlich die Möglichkeit, eine Ausbildung zu beginnen.
Leicht aber ist der Weg in das Berufsleben ohne ersten Schulabschluss nicht. „Eine Möglichkeit für die jungen Menschen, an die Ausbildungsplätze zu kommen, ist ein Praktikum“, sagt Thieß. Dort könnten die Jugendlichen zeigen, dass sie Lust auf eine Ausbildung haben und eine Bereicherung für den Betrieb darstellen.
Robert Beier, Berufsberater U 25 bei der Jugendberufsagentur in Bergedorf, kennt diese Fälle und sagt: „Unabhängig davon, wie verzwickt die Lage ist: Der Weg sollte für Jugendliche, die keinen Abschluss haben, immer zu uns führen.“ In einem individuellen Beratungsgespräch klären Beier und seine Kollegen, die in Hamburg an verschiedenen Standorten sitzen, zunächst einmal, welche beruflichen Ziele der Jugendliche habe.
Denn Wege, so erklärt der Berufsberater, gibt es viele: „Zunächst haben Jugendliche an den Stadtteilschulen in drei Schritten die Möglichkeit, ihren ersten Abschluss zu machen: nach dem neunten Schuljahr, nach dem zehnten und dann noch einmal in einem elften Jahr.“ Sollte das nicht klappen oder die schulischen Angebote für den jungen Erwachsenen aus anderen Gründen nicht mehr infrage kommen, gibt es die Möglichkeit, den Hauptschulabschluss über eine Abendschule zu erwerben.
„Außerdem eröffnen wir den nicht mehr Schulpflichtigen mit unseren Berufsvorbereitungsmaßnahmen die Möglichkeit, sich praktisch zu orientieren und zugleich den Schulabschluss zu machen“, so Beier. Auf diesem Weg holten Teilnehmer das theoretische Wissen und die Prüfungen nach und kämen zugleich mit einer Auswahl an Ausbildungsberufen in Kontakt. „In diesem Rahmen finden auch Orientierungspraktika statt“, sagt Beier. „Und damit steigt auch die Wahrscheinlichkeit,dass sich an das Praktikum eine Ausbildung in dem Betrieb anschließt.“
Die Berufsberatung innerhalb der Jugendberufsagentur übernimmt die Aufgabe der Orientierung, Vermittlung und Förderung. Dabei sei der Erwerb des ersten Schulabschlusses für die Vermittlung einer Ausbildung nicht in jedem Fall zwingend notwendig.„ Es gibt geförderte Ausbildungen, die von der Arbeitsagentur und der Stadt Hamburg angeboten werden und über uns als Jugendberufsagentur vermittelt werden.“
Für diese sei der Schulabschluss allein nicht ausschlaggebend, wohl aber der Beweis, dass man das passende Leistungsniveau für eine Ausbildung erbringt. Und das bedeutet konkret: „Wir haben die Möglichkeiten, mit einem Test den schulischen Leistungsstand unabhängig von den erreichten Noten im Zeugnis zu ermitteln“, sagt Beier. Wer den Test besteht, hat Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Und im Anschluss an die erfolgreich absolvierte Ausbildung würden die Jugendlichen später automatisch ihren Schulabschluss bekommen.
Manche Unternehmen, das weiß Oliver Thieß von der Handwerkskammer, würden übrigens gezielt Jugendliche mit ungünstigeren Voraussetzungen einstellen. „Einige Mitarbeiter dort sind auch auf Umwegen in den Beruf gestartet und verstehen es nun als ihre Aufgabe, den Jugendlichen eine Chance zu geben.“ Eine Chance, die viele Bewerber ergreifen: Sie können sich in den drei Lehrjahren beweisen – und andere von ihrem Potenzial und ihren Leistungen überzeugen.
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