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50 Jahre Norderstedt

microdrop aus Norderstedt dosiert jede Lösung

Firma entwickelt Analysesysteme für Medizin und andere Technik

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Derzeit wird in vielen Laboren unter Hochdruck an Viren geforscht. Dabei sind exakte Mess-, Dosier- und Testtechniken die Grundvoraussetzung für gute Ergebnisse. In Kleinstmengen wird analysiert, um Erreger und Viren ausfindig zu machen, um im besten Fall diese erfolgreich zu bekämpfen. Wohl kaum jemand weiß, dass dabei auch Technik aus Norderstedt im Einsatz ist.

microdrop Technologies heißt die kleine Medizintechnik-Schmiede, die Geräte und Computerprogramme für die lebenswichtigen Untersuchungen und Forschungen liefert. „Da wir immer Vertraulichkeitsvereinbarungen mit unseren Auftraggeber:innen unterschreiben, können wir nur wenig über Projekte berichten“, sagt Wilhelm Meyer. Der Diplom-Physiker führt das Unternehmen seit 15 Jahren gemeinsam mit Dr. Georg Hochwimmer.

Wer die Liste der Referenzen auf der Internetseite des Unternehmens liest, findet die Großen aus der Pharmabranche wie Bayer und Beiersdorf, Forschungseinrichtungen wie das Fraunhofer Institut, aber auch den Druck- und Medienspezialisten Samsung, die Batteriehersteller Varta und Osram und die Deutsche Luft- und Raumfahrtindustrie.
 
Wilhelm Meyer führt seit 2005 das Unternehmen, das sich mit Dosier- und Analysesystemen einen Namen auf dem Weltmarkt macht hat. Fotos: Microdrop
Wilhelm Meyer führt seit 2005 das Unternehmen, das sich mit Dosier- und Analysesystemen einen Namen auf dem Weltmarkt macht hat. Fotos: Microdrop
„Unsere Arbeit basiert einfach ausgedrückt auf dem Tintenstrahldruckerprinzip“, erläutert Wilhelm Meyer. Kleinstmengen müssen so dosiert werden, dass sie beispielsweise bei der Produktion von Uhren minimal Öl, im Flugzeugbau Kleinstmengen von Schmiere an einen Bolzen oder bei einem Chip einen wohl dosierten Tropfen Klebstoff jeweils an die richtige Stelle lenken.

Präzise Dosierungen sind immens wichtig. Gibt es eine Grenze für diese Dosiergenauigkeit? „Die kleinsten Tropfen liegen heute bei 20 Mikrometern. „Der Wunsch ist natürlich, diese Limits noch weiter zu senken“, sagt Wilhelm Meyer. Die Ressourcen in den produzierenden und forschenden Unternehmen zu schonen, ist dabei der eine Auftrag, der andere ist, trotz sparsamer Dosierung der Flüssigkeit die Aufgabe zuverlässig zu erfüllen.

Die Mitarbeiter:innen von microdrop Technologies sind weltweit unterwegs. Denn die Anlagen werden den Wünschen der Kund:innen angepasst und installiert. Gegebenenfalls müssen die Beschäftigten, die künftig mit den Geräten arbeiten, auch dafür geschult werden.
 
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„Wir bauen die Anlagen bei uns im Hause so auf, dass sie die speziellen Anforderungen ohne weitere Umbauten erfüllen“, erzählt Diplom-Physiker Meyer. Die meisten Anlagenteile werden von regionalen Partner:innen zugeliefert. Die Düsen sind eine Eigenfertigung.

„Es ist interessant, immer wieder neue Dosiersysteme zu entwickeln, die Aufgaben in der Forschung und Industrie erledigen“, berichtet Meyer. In Norderstedt wird auch regelmäßig getestet, ob die Anlage und der zu verarbeitende Stoff harmonieren. Auch die Reinigung der Pipetten und Co. muss sauber funktionieren – damit im Ernstfall das zu untersuchende Virus im Labor exakt bestimmt werden kann. mra

www.50jahrenorderstedt.de
 

Beschäftigte und Produkte

15 Mitarbeiter:innen sind auf etwa 900 Quadratmeter Fläche damit beschäftigt, Geräte, Software und Dienstleistungen für moderne Mikrodosier- und Tintenstrahldruckanwendungen zu entwickeln.

Ausbildungsplätze

Microdrop bildet nicht aus, bietet dafür Student:innen an, ihre Masterarbeit über Probleme und Lösungen im Bereich des Biotech-Unternehmens zu schreiben.

Kontakt
microdrop Technologies GmbH
Tycho-Brahe-Kehre 1
22844 Norderstedt
www.microdrop.de

Aus der Firmengeschichte

Michael Döring hat die Firma microdrop 1990 gegründet. Von Beginn an geht es darum, technische Dosierungen zu verfeinern. Das junge Unternehmen gehört zu den Start-ups für die Biotechnologie-Offensive in Norddeutschland. Döring gliedert mit seinem Unternehmen einen Teil der Arbeiten aus, die im Philips-Forschungslabor in Hamburg entwickelt worden sind.

1994 stößt Wilhelm Meyer zur Firma und kümmert sich speziell darum, Systeme für die Dosierung wässriger und biologischer Lösungen zu entwickeln. Als Döring 2005 in den Ruhestand geht, übernimmt Wilhelm Meyer die Firma, löst sie auf und gründet gemeinsam mit dem zweiten Gesellschafter Dr. Georg Hochwimmer die microdrop Technologies GmbH neu.

Zu den stärksten Eigenentwicklungen gehören Pipetten, die im Piko- bis Nanoliterbereich Flüssigkeiten dosieren. Sie gehören bis heute zu den am häufigsten nachgefragten Produkten des Unternehmens. microdrop ist heute nicht nur wichtig bei der Produktion von Einzelkomponenten, sondern ganzer Systeme.

Der erste Firmensitz am Mühlenweg wird schnell zu klein. „Die von uns angemieteten Gewerberäume waren zu eng für uns und unseren Bedürfnissen bei der Arbeit nicht angepasst“, berichtet Meyer.

Gemeinsam mit der Entwicklungsgesellschaft Norderstedt (EGNO) wird ein neuer Standort gesucht. An der Tycho-Brahe-Kehre kann neu gebaut werden. Die Räume werden auf die geplanten Arbeiten im Unternehmen ausgerichtet und können 2016 bezogen werden. Die Werkstätten sind groß und hell. Schutzräume für spezielle Arbeiten sind eingerichtet. Der Vertrieb ist von der Produktion getrennt.

„Wir haben am neuen Standort eine hervorragende Anbindung an das Verkehrsnetz“, erzählt Wilhelm Meyer. Über die Autobahn lassen sich die Dosieranlagen schnell verteilen. Der Flughafen ist ebenfalls in der Nähe. Die Bahnlinie der AKN hält fast vor der Haustür, sodass auch nicht motorisierte Mitarbeiter:innen ihren Arbeitsplatz gut erreichen können – das ist auch wichtig, um Nachwuchskräfte an die Firma zu binden.
 
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50 Jahre Norderstedt – 50 Unternehmen. Jeden Montag stellt die EGNO, Entwicklungsgesellschaft Norderstedt, in Zusammenarbeit mit den städtischen Gesellschaften ein Norderstedter Unternehmen vor. Alle Berichte unter: www.egno.de/50
  

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