1984, als er seinen Zivildienst in einer Pflegeeinrichtung für Menschen mit Behinderung machte, hatte Yvo Escales eine bahnbrechende Idee. Bahnbrechend deshalb, weil sie ihm zum einen die Grundlage für ein erfolgreiches Unternehmen lieferte und darüber hinaus das Leben vieler Menschen zu verbessern versprach. Die überwiegend schwerbehinderten und an den Rollstuhl gebundenen Menschen, die Yvo Escales damals betreute, hatten praktisch keine Chance, einen Urlaub außerhalb der eigenen vier Wände oder der Pflegeeinrichtung zu verbringen. Ja, sie konnten sich noch nicht einmal über Möglichkeiten schlau machen. Also gründete Yvo Escales einen Fachverlag und brachte den Reiseratgeber „Handicap-Reisen“ heraus.
    

Der liegt mittlerweile in der 31. Ausgabe vor. Rollstuhlfahrer, aber auch Senioren mit Gehbehinderung und andere Menschen mit einem Handicap finden darin wertvolle Informationen über rollstuhlgerechte Hotels, Ein starkes Team: Firmengründer Yvo Escales mit seiner Tochter Catharina Escales und seinem Sohn Pascal Escales (von links) Foto: Escales Pensionen, Bauernhöfe und Ferienhäuser in Deutschland. Bei den auf 320 Seiten und mit 800 Fotos bis ins kleinste Detail beschriebenen Unterkünften sind die Eingänge und Zimmer stufenlos und die Badezimmer rollstuhlgerecht und mit befahrbaren Duschen, Haltegriffen am WC sowie weiteren Hilfsmitteln ausgestattet.

Manche Quartiere haben sogar höhenverstellbare Betten, einen Pflegedienst oder einen Swimmingpool mit Einstiegshilfen. „In fast allen landschaftlich attraktiven Gegenden gibt es geeignete Ferienunterkünfte für behinderte Menschen und ihre Angehörige. Das Angebot reicht vom Bauernhof im Schwarzwald über Integrationshotels in Bayern und rollstuhlgerechte Ferienwohnungen an der Mosel bis zur Apartmentanlage an der Nord- und Ostsee“, berichtet Yvo Escales.

Der Ratgeber stellt aber auch ausgewählte Hotels im europäischen Ausland vor, zum Beispiel in Italien, Österreich, der Schweiz, auf Mallorca und auf Teneriffa. Es zeigt sich: Nicht nur für Einzelreisende oder Familien, auch für kleine und große Gruppen, die beispielsweise mit mehreren Rollstuhlfahrern und Menschen mit anderen Behinderungen unterwegs sind, gibt es Ferieneinrichtungen, die sich auf Urlauber mit Handicap spezialisiert haben. Darunter auch Integrationshotels oder Ferienanlagen von gemeinnützigen Trägern, die vollständig barrierefrei sind. Eine Liste von Reiseveranstaltern, die sich auf die besondere Zielgruppe spezialisiert haben, vervollständigt das Verzeichnis.

Der Ratgeber „Handicapped-Reisen“ kostet 22 Euro inkl. Versand und ist erhältlich im Buchhandel oder direkt bei der Escales GmbH, Tel. 26 10 03 60, Mail an info@escales.de

2019 übernahm Pascal Escales das Ruder

Seit dem letzten Jahr führt Yvos Sohn, Pascal Escales, das Familienunternehmen, das mittlerweile von drei auf sechs Mitarbeiter – die Hälfte ist schwerbehindert – angewachsen ist. Pascal Escales zeichnet auch für den lesenswerten Rollstuhl-Kurier zuständig, der viermal im Jahr über rechtliche und technische Entwicklungen, medizinische Neuerungen, Hilfsangebote und andere Themen aus der Gesundheitsvorsorge informiert. „Wir geben mit Reportagen und Porträts aus allen Bereichen des Alltags Anregungen, wie das eigene Leben bereichert und gestaltet werden kann. Und wir motivieren durch ausführliche Reiseberichte dazu, sich selbst auf den Weg zu machen“, erklärt Pascal Escales. „Dabei verstehen wir uns auch als Interessenvertreter unserer Zielgruppe und erstreben mit den Mitteln kritischer journalistischer Arbeit einen höheren Anteil am gesellschaftlichen Diskurs für unsere Leser.“ Der Umfang des Rollstuhl-Kuriers beträgt jedes Mal mindestens 84 Seiten.

Mehr Infos: www.rollstuhl-kurier.de