Anzeige
Themenwelten Hamburg

21.10.2017 / Nordheide

Stephan Roiss, der Hamburger Stadtschreiber

Mit Zetteln unterwegs

Der Österreicher Stephan Roiss gewann mit 16 Jahren seinen ersten Literaturpreis. Er lebt in Österreich und Berlin und wurde zum "Hamburger Gast" erwählt Fotos: Birgit Schücking
Der Österreicher Stephan Roiss gewann mit 16 Jahren seinen ersten Literaturpreis. Er lebt in Österreich und Berlin und wurde zum "Hamburger Gast" erwählt Fotos: Birgit Schücking
Er hat immer Zettel dabei, mal tut es auch die Rückseite einer Fahrkarte, Hauptsache beschreibbar: Stephan Roiss, 34, aktueller Stadtschreiber von Hamburg, genannt „Hamburger Gast“, darf über ein Stipendium mietfrei im Künstlerhaus Vorwerkstift im Hamburger Karoviertel wohnen und in drei Bezirken schreiben, was er will.

Seine mit großer Leichtigkeit erzählte Geschichte „Der große Hodini“ überzeugte die Jury, die unter 150 Autoren auszuwählen hatte, durch ihre über - raschend lockere, trotzdem anspruchsvolle und unsentimentale Herangehensweise an das Thema Krebs. Und jetzt arbeitet der Österreicher drei Monate lang, mit 1500 Euro monatlich finanziert in Bergedorf, in Hamburg auf dem Kiez und Harburg. „Ich habe thematisch keine Vorgaben, ich muss auch danach nichts abliefern, aber ich soll einen Blog füllen“, erzählt Roiss. In den kann sich jetzt jeder einwählen: www.hamburger-gast.de.

Dort schreibt der Autor, was ihm so begegnet, empfiehlt auch mal Hörspiele oder Lesungen anderer Autoren, die ihm am Herzen liegen; zeigt Fotos von einem Elbspaziergang, den Tanzenden Türmen oder Menschen, die er trifft, und, und, und … Schon mit sechs, sieben Jahren hatte Roiss die Lust und die Fantasie zu schreiben. Mit 14 Jahren war ihm dann klar: Das will ich beruflich machen. Mit 16, 17 traute er sich das auch in der Öffentlichkeit, gewann schon einige Literaturpreise.

In Hamburg ist er mittlerweile in seiner dritten Station angekommen: der KulturWerkstatt am Harburger Binnenhafen, wo ihn Interessierte besuchen können. Zweite Station nach dem Bergedorfer Schloss war das Foyer im Schmidt-Theater am Spielbudenplatz. Zwischendurch hielt er auch mal in einem Fischmarkt-Lokal eine Lesung. Zu solchen Veranstaltungen holt er dann Kollegen, die auch seine Texte lesen. So was nennt sich dann „Hamburger Gast und Gäste“. Und schon spielt Stephan Roiss mit dem Gedanken, einen Teil des Romans, an dem er schreibt, in Hamburg spielen zu lassen … Seine Abschiedslesung hält er am 29. Oktober um 18 Uhr im Bergedorfer Schloss. xzy

www.hamburger-gast.de

Weitere Artikel