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Themenwelten Hamburg
Älter werden – aktiv bleiben

Gesetzgeber entlastet Angehörige

KEIN ELTERNUNTERHALT bei Einkommen bis 100.000 Euro

Kinder mit einem Brutto-Einkommen bis zu 100.000 Euro müssen nicht für die Pflegekosten ihrer Eltern aufkommen Foto: Umsorgt wohnen
Kinder mit einem Brutto-Einkommen bis zu 100.000 Euro müssen nicht für die Pflegekosten ihrer Eltern aufkommen Foto: Umsorgt wohnen
HAMBURG Wenn Eltern pflegebedürftig werden und nicht genug Geld für die Pflege durch einen ambulanten Dienst oder im Pflegeheim vorhanden ist, springt das Sozialamt ein.

Bisher hat sich das Sozialamt nach einer Einkommensprüfung das Geld von den Kindern anteilig zurückgeholt. Seit Anfang des Jahres gibt es in diesen Fällen eine Verbesserung für die Angehörigen: Verdienen die Kinder weniger als 100.000 Euro brutto, müssen sie die Kosten nicht mehr erstatten.

Mit dem Angehörigen-Entlastungsgesetz wird die Situation für unterhaltsverpflichtete Eltern und Kinder von Hilfebedürftigen in der Sozialhilfe, aber auch in der Eingliederungshilfe und dem Sozialen Entschädigungsrecht verbessert. Diese Neuregelung bringt keine Vorteile für Ehepaare, von denen ein Partner pflegebedürftig ist und etwa im Pflegeheim lebt. (jm)
 

Für den Notfall richtig vorsorgen

Vordruck kostenlos beglaubigen lassen

Es ist beruhigend, sich auch im Notfall in guten Händen zu wissen Symbolfoto: GettyImages
Es ist beruhigend, sich auch im Notfall in guten Händen zu wissen Symbolfoto: GettyImages
HAMBURG Das Betreuungsrecht bietet die Möglichkeit der persönlichen Vorsorge. Jeder Bundesbürger kann bestimmen, von wem und wie er im Notfall versorgt werden möchte. „In der Vorsorgevollmacht kann eine Person genannt werden, die mein größtmögliches Vertrauen genießt“, erklärt Hermann Middendorf von der Betreuungsstelle Hamburg. Dieser Angehörige kann dann in meinem Sinne handeln, ohne dass das Betreuungsgericht eingeschaltet werden muss.

Vordrucke und Beglaubigungen

Die Betreuungsstelle Hamburg hält dafür einen Vordruck bereit, der alle Bereiche (Vermögenssorge, Gesundheitssorge und Aufenthaltsbestimmungsrecht) abdeckt. Diese klassische Vorsorgevollmacht ist von den Ärzte-, Notar- und Rechtsanwaltskammern sowie von der Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz entwickelt worden. Auszufüllen ist nur, wer dort im Fall der Fälle bevollmächtigt wird. Datum und Unterschrift des Vollmachtgebers – fertig. Allerdings werden von zahlreichen Banken die Vorsorgevollmachten nicht akzeptiert, parallel sollten daher Kontovollmachten erteilt werden. Falls im Ernstfall Grundstücke oder Immobilien verkauft werden müssen, sollte dieses Dokument öffentlich beglaubigt sein“, erklärt Middendorf. Diese Beglaubigung wird von der Betreuungsstelle Hamburg kostenlos angeboten.
 
Hermann Middendorf empfiehlt, die Betreuung für den Notfall rechtzeitig zu regeln Foto: Umsorgt wohnen 
Hermann Middendorf empfiehlt, die Betreuung für den Notfall rechtzeitig zu regeln Foto: Umsorgt wohnen 
Alleinstehende Senioren der Jahrgänge 1945 bis 1950 sind die typischen Beratungskunden von Hermann Middendorf. Oft genug haben sie erlebt, dass Nachbarn, Freunde oder Verwandte krankheitsbedingt plötzlich nicht mehr in der Lage waren, sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern – und es war nichts geregelt. Vorsorgevollmacht? Bankvollmacht? Fehlanzeige. Wer vermeiden will, dass in so einem Fall zunächst über das Betreuungsgericht eine gesetzliche Betreuung eingerichtet werden muss, sollte sich rechtzeitig informieren. (jm)

Betreuungsstelle Hamburg
T 428 636 070

Gemeinsam die Freizeit gestalten

FARMSEN-BERNE Die Seniorentreffs und -clubs gehören zu den vitalsten Orten der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Hamburg. Hier wird geklönt, gesungen, gemalt, gebastelt und gefeiert. Aktive Frauen und Männer organisieren Sportkurse und Ausflüge, lernen das Internet kennen und diskutieren über die Politik in Hamburg und der Welt. Wer die Gemeinschaften kennenlernen möchte, meldet sich an bei einem der Treffs. (wb)

Awo Seniorentreff Farmsen
Feldschmiede 15d, T 643 72 28

Strategie für Gehwege

HAMBURG Der Landes-Seniorenbeirat (LSB) setzt sich dafür ein, Gehwewge hindernisfrei und sicherer zu machen und mahnt an, neben den aktuell von den Parteien und dem Senat verfolgten Konzepten zur Mobilität z. B. per Rad auch eine Strategie zum Fußverkehr zu entwickeln. Zusammen mit den Bezirks-Seniorenbeiräten hat der LSB Eckpunkte für ein Gehwegkonzept erarbeit, das unter anderem die zügige Beseitigung von Stolperfallen und eine optimierte Beleuchtung vorsieht. Das diene insbesondere älteren und mobilitätseingeschränkten Mitbügern, heißt es in dem Papier. (wb)

Nähere Infos: lsb-hamburg.de

Umsorgt Wohnen: 12. Auflage

Grafik: designed by Freepik
Grafik: designed by Freepik
Der Altenheim-Ratgeber „Umsorgt wohnen“ ist in seiner druckfrischen 12. Auflage erhältlich. Das Buch bietet eine Orientierungshilfe, um sich mit dem Thema „Wohnen im Alter“ vertraut zu machen. Altenheime, Seniorenwohnungen, Residenzen, ambulante Pflegedienste, Tages- und Kurzzeitpflegeeinrichtungen werden mit Preisen und Leistungen vorgestellt. „Umsorgt wohnen in und um Hamburg – Altenheime, Seniorenwohnungen und Betreuung zu Hause“, 496 Seiten, 19,90 Euro. Das Buch ist beim Hamburger Wochenblatt, Pappelallee 28 erhältlich. Bestellung unter: www.umsorgtwohnen.de oder per Telefon: 600 898 40.
 
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