Arne Bachmann
:: Seen, Felder, Dorfidylle? Der Kreis Stormarn war in den vergangenen 70 Jahren längst nicht nur ein Postkartenidyll. Die Polizei hatte es immer wieder auch mit großen Verbrechen, teilweise auch mit schrecklichen Mordfällen zu tun. hier eine Auswahl der Fälle, die vielen im Gedächtnis blieben.
Massengentest nach 25 Jahren. am morgen des 2. Juni 1985 finden Polizeibeamte in einem Rapsfeld zwischen Schlamersdorf und Sühlen den Leichnam der 15-Jährigen Silke B., zwölf Kilometer Luftlinie von ihrem Elternhaus entfernt. Die Schülerin wollte am Vorabend zur Party „Spektakel 85“ in der Schule Masurenweg in Bad Oldesloe fahren, angekommen ist sie nie. Der Mörder wird nicht gefunden. 25 Jahre vergehen, ehe im herbst 2010 die akte wieder hervorgeholt wird. Ermittler, die sich um ungelöste Fälle kümmern, untersuchen die Beweisstücke auf Dna-Spuren – ein Verfahren, das es 1985 noch nicht gab. Tatsächlich werden sie fündig, und ein Amtsrichter genehmigt den größten Massengentest Schleswig-Holsteins. Etwa 2200 Männer entsprechen dem damals angelegten Täterprofil. Mehr als 98 Prozent von ihnen können untersucht werden, doch der Täter ist nicht darunter. Der Fall Silke B. ist bis heute unvergessen – und ungelöst.
:: Seen, Felder, Dorfidylle? Der Kreis Stormarn war in den vergangenen 70 Jahren längst nicht nur ein Postkartenidyll. Die Polizei hatte es immer wieder auch mit großen Verbrechen, teilweise auch mit schrecklichen Mordfällen zu tun. hier eine Auswahl der Fälle, die vielen im Gedächtnis blieben.
Massengentest nach 25 Jahren. am morgen des 2. Juni 1985 finden Polizeibeamte in einem Rapsfeld zwischen Schlamersdorf und Sühlen den Leichnam der 15-Jährigen Silke B., zwölf Kilometer Luftlinie von ihrem Elternhaus entfernt. Die Schülerin wollte am Vorabend zur Party „Spektakel 85“ in der Schule Masurenweg in Bad Oldesloe fahren, angekommen ist sie nie. Der Mörder wird nicht gefunden. 25 Jahre vergehen, ehe im herbst 2010 die akte wieder hervorgeholt wird. Ermittler, die sich um ungelöste Fälle kümmern, untersuchen die Beweisstücke auf Dna-Spuren – ein Verfahren, das es 1985 noch nicht gab. Tatsächlich werden sie fündig, und ein Amtsrichter genehmigt den größten Massengentest Schleswig-Holsteins. Etwa 2200 Männer entsprechen dem damals angelegten Täterprofil. Mehr als 98 Prozent von ihnen können untersucht werden, doch der Täter ist nicht darunter. Der Fall Silke B. ist bis heute unvergessen – und ungelöst.
Feuerwehrmänner, die Feuer legten. Im Oktober 2013 beginnt im Raum Ahrensburg eine beispiellose Brandserie. Verletzt wird zwar niemand, aber innerhalb eines Jahres entsteht ein Schaden von rund 100.000 euro, weil immer wieder Strohballen und Strohlager brennen. Einem Landwirt und Opfer der Brandserie fallen bei den Löscharbeiten vier junge Feuerwehrmänner auf. Sie wirken aufgedreht und geben an, vor dem Brand in einem Schwimmbad gewesen zu sein – das hatte damals aber geschlossen. Mehrere Monate und Brände später wird der Fall aufgeklärt: Ein 22-Jähriger hatte aus Frust das erste Feuer gelegt. Er weihte drei Kameraden ein. Um sich bei den Löscharbeiten Hervorzutun, gaben sie weitere Brandstiftungen in Auftrag. Im Prozess werden sie zu Bewährungs- beziehungsweise Geldstrafen verurteilt. Die beiden Männer, die die Feuer im Auftrag legten, müssen ins Gefängnis.
Schüler ersticht Lehrerin. Sie galt als hart, aber gerecht, er als eigentlich guter Schüler. Doch von seiner Deutschlehrerin Isolde F. fühlte sich der damals 18- jährige Alex O. schikaniert und sah wegen einer schlechten Note seine berufliche Zukunft gefährdet. „Ich bringe sie um“, soll er in der Ahrensburger Heimgarten-Realschule noch zu Mitschülern gesagt haben. An einem Sonntagabend im Januar 2005 besuchen Alex O. und sein zwei Jahre älterer Bruder die Lehrerin in ihrer Wohnung im Syltring. Dort wird Isolde F. am nächsten Morgen von zwei Nachbarinnen gefunden; in ihrer Blutlache, überdeckt mit Jacken. Die Brüder werden wegen Mordes zu mehr als acht Jahren haft verurteilt.
29. Oktober 1949 – mit diesen Themen startete die erste Ausgabe
:: Blick zurück in das Ahrensburg des Jahres 1949. Viele menschen leben in Armut, Alteingesessene und Neubürger aus anderen Teilen des besiegten Deutschen reiches müssen sich unter beengten Verhältnissen miteinander arrangieren. Eine Zeit der Entbehrungen – aber auch des Aufbruchs. Unsere heutige Welt nimmt Gestalt an, im April wird die Nato gegründet, im Mai die Bundesrepublik Deutschland. Und in Stormarn? Dort gründet der Verleger Edgar Lamp’l die Ahrensburger Zeitung (AZ), am 29. Oktober 1949 erscheint die erste Ausgabe. 15 Pfennig kostet ein Exemplar, die AZ erscheint einmal in der Woche.
Ahrensburgs Bürgermeisterin Erika Keck wünscht in der Erstausgabe einen „Guten Start und eine erfreuliche Entwicklung“. Ein großes Thema: Die Entscheidung, dass Bad Oldesloe Kreisstadt sein soll. „Das ist nicht nur für Ahrensburg, sondern den ganzen Süden des Kreises eine Enttäuschung“, kommentiert die AZ.
Ahrensburgs Bürgermeisterin Erika Keck wünscht in der Erstausgabe einen „Guten Start und eine erfreuliche Entwicklung“. Ein großes Thema: Die Entscheidung, dass Bad Oldesloe Kreisstadt sein soll. „Das ist nicht nur für Ahrensburg, sondern den ganzen Süden des Kreises eine Enttäuschung“, kommentiert die AZ.
In Delingsdorf, so heißt es in einem anderen Bericht, soll eine neue Siedlung gebaut werden, „um die Wohnraumnot zumindest etwas zu lindern“. Und dem „Postsekretär Arnold Kuckuck und seiner Gattin Henriette“, einem Paar aus Ostpreußen, wird zur goldenen Hochzeit gratuliert.
Die AZ nahm tatsächlich eine erfreuliche Entwicklung. Ingrid Westphal-Lamp’l, die Tochter des Gründers, leitete die Lokalredaktion jahrzehntelang. 1970 wurde die AZ Teil des Hamburger Abendblattes. Wenn Sie bei unserem Tag der offenen Tür einmal in unserem Archiv stöbern und einen Blick auf die erste AZ oder andere ältere Ausgaben werfen möchten, sind Sie herzlich dazu eingeladen. Übrigens: alle Ausgaben des Hamburger Abendblattes seit 1948 finden Sie online auf www.abendblatt.de. cg
Die AZ nahm tatsächlich eine erfreuliche Entwicklung. Ingrid Westphal-Lamp’l, die Tochter des Gründers, leitete die Lokalredaktion jahrzehntelang. 1970 wurde die AZ Teil des Hamburger Abendblattes. Wenn Sie bei unserem Tag der offenen Tür einmal in unserem Archiv stöbern und einen Blick auf die erste AZ oder andere ältere Ausgaben werfen möchten, sind Sie herzlich dazu eingeladen. Übrigens: alle Ausgaben des Hamburger Abendblattes seit 1948 finden Sie online auf www.abendblatt.de. cg