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Themenwelten Hamburg
Die rechtzeitige Suche lohnt sich

Ein gutes Altenheim finden

Einrichtungsleiterin Sabine Riediger (l.) hat einen Kleingarten gepachtet. Im Herbst wird Kürbis geerntet, die Bewohner kochen daraus eine leckere Suppe Foto: Umsorgt wohnen

HAMBURG Bei der Suche nach einem Altenheim ist eine Vorstellung davon hilfreich, was gute Pflege überhaupt ausmacht. Altenpfleger, Auszubildende, Betreuungskräfte, Ärzte, Therapeuten, Hospizmitarbeiter und Palliativmediziner üben mit Kreativität und Herzblut ihren Beruf aus. Das Team ist den Neuankömmlingen zunächst beim Einleben behilflich. Manchmal erzählen Bewohner wehmütig, dass sie ihre Wohnung aufgeben mussten. Die Altenpflegehelferin oder der Seelsorger hören zu, ohne die Situation schönreden zu müssen. Sie sind „Blitzableiter“, wenn etwa den Kindern die Schuld für den Umzug ins Heim gegeben wird. Diese Gespräche bieten die Chance, die neue Lebenssituation für sich persönlich zu sortieren und den Kopf für einen Neuanfang freizubekommen.

In den ersten Wochen wird in Absprache mit den Ärzten geprüft, ob Medikamente – insbesondere Psychopharmaka gegen Angstzustände, Schlaf- und Schmerzmittel – schrittweise abgesetzt werden können. Die Familie ist oft überrascht, dass der Angehörige plötzlich wieder am Leben teilnimmt und beim Singen, Tischdecken oder Kraft-Balance-Training mitmacht. Große Erfolge erleben alle Beteiligten, wenn Demenzkranke, die zu Hause noch nachts aktiv waren oder häufig weggelaufen sind, durch den geregelten Tagesablauf in ihrer Wohngruppe wieder mehr zur Ruhe kommen.

Viele Einrichtungen bieten ein individuelles Angebot: So haben sich im Umgang mit altersverwirrten Bewohnern Hunde, Katzen und Kaninchen als gute „Hilfstherapeuten“ bewährt, weil sie Sicherheit und Vertrauen geben. Andere Häuser setzen auf die Naturmedizin – etwa um bei einer Bewohnerin mit Arthritis in den Händen durch Kneippsche Bäder eine Linderung der Schmerzen zu erreichen. Über diese Qualitäten können die nötigen Informationen rechtzeitig vor einem Umzug zusammengetragen werden. Auch Freunde, Nachbarn oder Arbeitskollegen wissen oft über im Altenheim lebende Angehörige zu berichten – sie können am besten beurteilen, wie gut vor Ort gepflegt wird. Außerdem sollte die Kurzzeit- und Verhinderungspflege im Altenheim genutzt werden, zum Beispiel nach einem Krankenhausaufenthalt oder wenn der sonst pflegende Angehörige einmal Urlaub machen möchte. Auch bei dieser Gelegenheit erfährt die Familie etwas über die Qualität der Pflege und Betreuung im Altenheim. (jm)


PFLEGEKOMPASS

Foto: Mertens
Foto: Mertens

„Der Pflegekompass“ ist ein Leitfaden für die Pflege und Betreuung zu Hause, hilft bei der Suche nach einer Seniorenwohnung oder einem Platz im Altenheim und bietet viele Tipps für einen rundum organisierten Lebensabend. Leser werden durch Checklisten dabei unterstützt, eine passende Seniorenwohnanlage zu finden. „Der Pflegekompass“ hat 320 Seiten und kostet 19,90 Euro. Das Buch ist erhältlich beim Hamburger Wochenblatt, Pappelallee 28. Bestellung unter www.derPflegekompass.de oder unter der Telefonnummer 554 472 752 (zuzüglich Versandkosten).

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