Es geht auch ohne Torf
Unzählige Balkonkästen, Töpfe und Kübel warten darauf, in der Gartensaison mit Blumen aller Art bepflanzt zu werden. Was aber nur wenige Hobbygärtnerinnen und -gärtner wissen: Sie können dabei auch einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, indem sie bei der Wahl der Pflanzerde genauer hinsehen und auf torfhaltige Produkte verzichten.
Torf ist in Tausenden von Jahren aus abgestorbenen Pflanzen in Mooren entstanden und gilt als effektiver Kohlenstoffspeicher. Legt man Moore trocken, baut den Torf ab und nutzt ihn als Blumenerde, wird nach und nach klimaschädliches Kohlendioxid freigesetzt. Die neue Bundesregierung will deshalb einen Ausstiegsplan für Torfabbau und -verwendung beschließen und Torf-Alternativen entwickeln.
Auch die torffreien Produkte weisen Kohlendioxid-Emissionen auf. Aber die Pflanzen, aus denen sie gewonnen wurden, wachsen wieder nach und binden erneut CO2.
Im heimischen Garten fällt der Umstieg auf torffreie Blumenerden denkbar einfach. Sie sind in Gartenfachmärkten, Baumärkten und in Gärtnereien erhältlich. In torffreien Erden sind meist nachwachsende Rohstoffe aus heimischen Quellen wie Kompost, Rindenhumus oder Holzfasern als Ersatz enthalten. Dafür wird kein Baum gefällt, stattdessen verwenden die Erdenhersteller die Resthölzer, die in Sägewerken ohnehin anfallen. Für Töpfe und Blumenkästen gibt es sehr gute Erden, auch Spezialerden beispielsweise für Hochbeete, die zum Teil bessere Eigenschaften haben als Torf. Das Angebot reicht von Universalerden bis zu Substraten für Spezialanwendungen für die Anzucht von Kräutern, Gemüse, Blumen oder Hecken- und Strauchpflanzen.
Wichtig ist es, beim Kauf auf die genaue Kennzeichnung zu achten: Nur Produkte, die mit dem Aufdruck „torffrei“ oder „ohne Torf“ gekennzeichnet sind, werden ihrem Namen gerecht. Ist die Kennzeichnung nicht eindeutig, hilft ein Blick auf die Inhaltsstoffe. Unter www.torffrei.info findet man eine Marktübersicht zu torffreien Erden. mra/djd