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Elbtower in der HafenCity: Baubeginn rückt näher

Anfang 2021 soll mit dem Bau des 244 Meter hohen Hochhauses in der HafenCity begonnen werden

Der höchste Punkt der Hansestadt wird einen grandiosen Blick über die Metropole bieten. Foto: Hosoya Schaefer/Chipperfield
Der höchste Punkt der Hansestadt wird einen grandiosen Blick über die Metropole bieten. Foto: Hosoya Schaefer/Chipperfield
Das spektakulärste Bauprojekt in Hamburg ist die HafenCity ohnehin. Seit 2001 entstehen auf dem 157 Hektar großen Areal an der Elbe neue Quartiere, die die Innenstadt bis an die Elbe um 40 Prozent wachsen lassen. Rund 3.000 Wohnungen wurden bisher gebaut, 750 Unternehmen haben sich dort angesiedelt. Seit der weltweit beachteten Eröffnung der Elbphilharmonie 2017 wächst der Stadtteil weiter gen Osten. Und dort kommt erneut Großes auf Hamburg zu: der Elbtower. So wie es derzeit aussieht, wird der Bauherr SIGNA Prime Selection Anfang 2021 mit dem Bau des 244 Meter hohen Giganten an den Elbbrücken beginnen. Fertig werden soll er Mitte 2025.

111 Meter in die Tiefe: Spektakuläre Prüfungen des Untergrunds

Nachdem man alle grundlegenden Entscheidungen rund um den Tower bereits im Frühjahr 2018 getroffen hatte, war es lange ruhig um den hanseatischen Wolkenkratzer. Spannend wurde es dann wieder im Spätsommer dieses Jahres, als die Firma Bauer Spezialtiefbau im Auftrag des Bauherrn mit eigens für diesen Zweck hergestellten Testpfählen die Belastbarkeit des Bodens prüfte. Eine knifflige Sache: Da der Baugrund an der Elbe wenig tragfähig ist, muss die Bauwerkslast in tieferliegende, tragfähige Bodenschichten abgeleitet werden. Nur so kann eine Langzeitsetzung des Gebäudes, also das langsame Absinken in den sich verdichtenden Untergrund verhindert werden.
  
Deshalb stellte Bauer Spezialtiefbau Probepfähle aus Beton her, die bis in Tiefen von 111,4 Metern reichten – und das in Bohrlöchern mit einem stattlichen Durchmesser von jeweils 1,85 Metern. Damit sind die Elbtower-Pfähle die längsten Bohrgestänge, die jemals in Deutschland eingesetzt wurden. Ziel war es, das Verhalten des Bodens unter Gebäudelast zu simulieren. Zwei der Probepfähle werden am Ende in das Fundament des fertigen Gebäudes integriert sein, zwei weitere dienten nur zu Testzwecken. „Die eigentlichen Gründungsarbeiten sind für 2020 geplant, dabei sollen über 100 dieser Großbohrpfähle entstehen. Anhand der Testergebnisse der Probebelastungen können Länge, Durchmesser, Material, Ausbildung und Anordnung der Stützpunkte variieren. Die längsten Gründungspfähle könnten dabei auch noch den bisherigen Rekord von 111,4 Metern überschreiten“, erklärt Andreas Wedenig, Projektleiter bei Bauer Spezialtiefbau.

Dritthöchstes Gebäude in Deutschland

Wenn der Elbtower wie geplant 2025 steht, wird er das höchste Gebäude der Hansestadt und das dritthöchste Hochhaus Deutschlands sein – nach dem Commerzbank Tower und dem Messeturm in Frankfurt am Main. Zwischen den Elbbrücken gelegen, soll der Hamburger Riese eine Aussichtsplattform und in 200 Metern Höhe ein Restaurant erhalten. Außerdem sind 600 Pkw-Stellplätze und ein Bootsanleger geplant. Im Elbtower wird Platz für Einzelhandel und Gastronomie sein, daneben sollen ein Hotel, Co-Working-Räume, Fitnessund Wellnessbereiche sowie ein Kinderland integriert werden. Außerdem geplant: ein Boarding-House, in dem Firmen für längere Zeit ihre Mitarbeiter einmieten können. In die Turmgeschosse kommen Büros. Wohnraum wird es im Elbtower dagegen nicht geben – am Standort zwischen der sechsspurigen Billhorner Brückenstraße und dem Bahn- und S-Bahn-Verkehr ist es schlichtweg zu laut dafür. mh
 

Daten und Fakten zum Elbtower

Bauherr:
SIGNA Prime Selection AG
Architekt:
David Chipperfield Architects Berlin
Höhe des Gebäudes:
244 Meter
Gesamtinvestitionskosten:
rund 700 Millionen Euro
Grundstücksgröße:
21.055 qm
Bruttogeschossfläche:
104.000 qm
Arbeitsplätze:
ca. 3.000
Stellplätze:
ca. 600
Verkehr:
Anbindung an U- und S-Bahn, Anschluss an das Autobahnnetz, Bootsanleger „Elbtower“
Baubeginn:
voraussichtlich Anfang 2021
Fertigstellung:
voraussichtlich Mitte 2025

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