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Immer mehr „Crossover“-Modelle mit Strom-Anschluss drängen als „CUV“ auf den Markt. Auch der legendäre Opel Manta wird ein Elektriker.

Eine neue Auto-Generation kreuzt auf

Tankt Strom: der vollelektrische VW ID.4. Im Sommer bekommt er den 299 PS-starken „GTX“ als Variante dazu – ein schneller Elektro-Bruder des Benzin-GTi. FOTO: HERSTELLER

Es waren die fetten Kisten, die den Markt überrollten. Am liebsten mit Allradkraft, kräftigen Beinen und hohen Sitzen. Autos der Generation „SUV“ wurden zu Königen der Straße. Nun rollt eine frische Welle von Neuwagen an. Sie nennt sich „Crossover“. Das sind Autos, die auf herkömmlichen Limousinen, Kompaktautos oder einem Coupe aufbauen, aber gleichzeitig Charakterzüge von Geländewagen oder SUV haben. Also etwas mehr Bodenfreiheit oder das erhöhte Sitzen. Eine Kreuzung aus verschiedenen Auto-Typen. Als „CUV“ (Crossover Utility Vehicle) rollen demnächst Crossover wie Nissan Ariya, Renault Arkana, Kia EV6 oder die kleinen VW Taigo oder Hyundai Bayon an.

Noch sind Autos mit Benzin oder Diesel im Tank mit mehr als 60 Prozent Verkaufsanteil führend, zu groß bleibt bei vielen Deutschen die Ablehnung beim Thema Elektroauto. So ist der Benziner zunächst weiter Wunschmotor der meisten Kunden. Knapp die Hälfte der Deutschen, die in den kommenden zwei Jahren ein neues Auto kaufen wollen, würde laut einer Studie der DAT – dem Lieferanten wichtiger Auto-Daten – einen Benziner wählen. Der Diesel kommt allerdings nur noch auf zehn Prozent.

Auch die Stromer legen zu. Derzeit liegt der Anteil von reinen Elektroautos und Hybridwagen (also Autos mit Elektro- und Benzinmotor) schon bei über 20 Prozent.
 

Auch der Manta kommt als elektrischer Held zurück. FOTO: HERSTELLER
Auch der Manta kommt als elektrischer Held zurück. FOTO: HERSTELLER

Von der Regierung befeuert

Eine Folge der Preis-Politik: Angelockt durch satte Umweltprämien von 4500 bis zu 10 000 Euro und Steuererleichterungen gewinnen Autos mit Stecker an Beliebtheit. So kostet ein vollelektrischer, volltauglicher City-Flitzer wie der neue Dacia Spring dank der Zuschüsse keine 11 000 Euro mehr. Auch Stromzwerge wie VW up, Seat Mii oder der elektrisierte Opel Corsa sind, begünstigt durch hohe Förderungen, kaum noch teurer als Benziner. Den Absatz elektrisch betriebener Neuwagen befeuert die Regierung bis mindestens Ende 2025 mit Kaufprämien. Die Industrie legt häufig noch was drauf.

Mitsubishi etwa packt beim Hybridauto Eclipse Cross auf die 4500 Euro Umweltprämie weitere 4500 Euro „Öko-Ermäßigung“, so dass letztlich 9000 Euro vom Listenpreis abzogen werden. Und so können sich – so die DAT-Studie – immerhin 47 Prozent der Kauflustigen vorstellen, ein E-Auto zu erwerben. Wichtigste Voraussetzung: mindestens 400 Kilometer Reichweite.

Einer der erfolgreichsten Elektriker ist der VW ID.4, der bis zu 500 Kilometer Reichweite im Strom-Tank hat. Durch den Bonus bremst der Listenpreis beim Basismodell auf 27 380 Euro runter. Damit ist er preislich ähnlich angesiedelt wie ein vergleichbarer Tiguan. Noch in diesem Jahr will VW seinen Strom-SUV weltweit 150 000 Mal verkaufen. Gebaut wird der ID.4 in Zwickau. Im gleichen deutschen Werk wird als Bruder der Cupra El Born gefertigt. Der Spanier soll sportlichfrecher als der ID.4 eingekleidet sein und so vor allem jüngere Kunden zum Strom-Wechsel locken. Die schnelle Variante VW ID.4 GTX startet im Sommer mit 299 PS. Abzüglich der Umweltprämie liegt der Flitzer auf dem Preis- und Leistungsniveau des Golf GTI Clubsport (300 PS, ab 41 960 Euro).

Ein Stromer für die Stadt, der keine 11 000 Euro kostet: Dacia startet den kleinen Spring. FOTO: HERSTELLER
Ein Stromer für die Stadt, der keine 11 000 Euro kostet: Dacia startet den kleinen Spring. FOTO: HERSTELLER

Sogar ein Klassiker kehrt als Elektriker zurück. Der legendäre Opel Manta anno 1979 wandelt sich zum sauberen „Manta GSe ElektroMOD“ mit strahlenden LED-Augen. Der Lack ist gelb, die Motorhaube schwarz – so wie man das Kultauto kennt. Das „e“ bedeutet nun aber Elektrifizierung statt Einspritzung. Opel: „MOD steht für Veränderung, für einen MODernen nachhaltigen Lebensstil.“ Preis und Starttermin für den Batterie-Manta sind noch geheim.

Gleichzeitig wird die Diesel-Technik weiter gebremst. Nach Firmen wie Volvo, Porsche und Smart warf nun auch Mazda die Diesel aus dem Programm. Die geplante Euro-7-Norm für 2025 könnte dann die bislang schärfsten Abgasregeln für Neuwagen bringen und das Aus vor allem für Diesel bedeuten. Zugleich verkünden die meisten Hersteller bereits, sie würden die letzten herkömmlichen Verbrenner-Motoren spätestens bis zum Jahr 2030 in Europa auslaufen lassen und ihre Kraft ganz in die Entwicklung umweltfreundlicher Elektroautos stecken. So macht Ford Köln zur europäischen Strom-Zentrale. Für 825 Millionen Euro wird aus dem Stammwerk ein „Electrification Center“. Hier soll in zwei Jahren ein zeitgemäßer E-Ford vom Band rollen. Fords Elektrowelle zum Opfer fällt der Klassiker Mondeo, der im nächsten Jahr für immer ausrollt.

Im Strom der Zeit verändert der Automarkt sein Gesicht. Der Fahrspaß wird in langsamere Bahnen gelenkt. Nach Volvo wollen nun auch Renault und Dacia bei ihrer „Sicherheitsstrategie“ künftig die Höchstgeschwindigkeit aller Neuen auf 180 km/h begrenzen. Bei vielen Elektrikern ist sogar Schluss bei Tempo 130, denn beim Rasen, so die Begründung, schnellt der Stromverbrauch rasant nach oben. Wolfgang Ibel
 

KURZ GEMELDET

Autohäuser offen bis Inzidenz 150

Autokaufen ist kompliziert geworden. Was geht? Ab einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 100 dürfen Autohäuser Kunden bei Vorlage eines negativen Corona-Tests in den Showrooms beraten und Probefahrten erlauben. Ab einer 150er-Inzidenz können Fahrzeuge am Autohaus abgeholt bzw. ausgeliefert werden. Darüber hinaus sind die meisten Händler telefonisch, per E-Mail oder über andere digitale Kanäle erreichbar. Die Werkstätten sind geöffnet. Inspektionen, Wartungen, Reparaturen, TÜV-Untersuchungen und Schadensgutachten finden statt.


IN IMTEST ALLES ÜBER ELEKTROAUTOS

Wie gut sind Strom-Autos wirklich? Das große Verbrauchermagazin IMTEST der FUNKE Mediengruppe nimmt in der aktuellen Mai-Ausgabe die wichtigsten Elektrowagen unter die Lupe. Alle Daten, alle Infos: www.IMTEST.de

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