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Arbeiten zu Hause nervt noch mehr als im Büro? Dagegen hilft etwas optische Abwechslung. Zum Beispiel mit trendigen Blumendekors

Den Garten in die Wohnung holen

Blumige Zeiten im Wohnzimmer: Tapete Amrapali-Peony von Designers Guild. FOTO: DESIGNERS GUILD

Wahrscheinlich haben wir uns schon sehr lange nicht mehr so auf den Frühling gefreut. Genug mit Dunkelheit und Kälte, jetzt stehen Frühlingsfarben und Leichtigkeit wieder hoch im Kurs. Mit der wärmeren Jahreszeit halten helle, strahlende Farben Einzug in unsere eigenen vier Wände. Dies befand auch das renommierte Pantone Colour Institut und kürte neben einem lichten Grau ein strahlendes Gelb zur Farbe des Jahres. „Zusammen vermitteln das solide Ultimate Grau und das strahlende Illuminating Gelb eine positive Botschaft der inneren Kraft. Praktisch und robust, doch auch erwärmend und optimistisch – das ist eine Farbkombination für Hoffnung und Resilienz“, erklärt Leatrice Eiseman, Executive Director des amerikanischen Pantone Color Institute. Zur Auswahl der Farbe des Jahres halten Trendscouts weltweit Ausschau nach neuen Farbeinflüssen, die sie in der Mode, Kunst, Werbung- und Filmbranche finden – aber auch neue Materialien und Oberflächen sowie gesellschaftliche Prozesse beeinflussen die Wahl. 

So starten wir in den Frühling sowohl mit der Trendfarbe Gelb, die für positive Energie und eine bessere Zukunft steht, als auch mit üppigen Blüten, die nicht nur als Blumenstrauß daherkommen, sondern aufs Ganze setzen und als Tapete mit großformatigen Blüten den Raum im Handumdrehen zum Naturerlebnis machen. Insbesondere Fototapeten mit Blumen- oder Pflanzmotiven vermitteln den Eindruck, als halte sich der Betrachter mitten im Grünen auf. Bereits in den 1980er-Jahren haben Fototapeten Furore gemacht. Allerdings mit eher kitschigen und wenig realistischen Sonnenuntergängen.

Für Inspiration beim Kochen: Küchenrückwand Cherry Blossoms von wallart. FOTO: WALLART
Für Inspiration beim Kochen: Küchenrückwand Cherry Blossoms von wallart. FOTO: WALLART

Die heutigen Aufnahmen zeigen im Gegensatz zu früher eine so hohe Qualität, dass sie den Bewohnern das Gefühl vermitteln, mitten in der Natur zu leben. Viele Hersteller bieten sogar die Möglichkeit, eigene Fotos mit dem Lieblingsmotiv dank digitaler Technik auf Tapetenbahnen zu bringen, sodass dem eigenen Wunschgarten – mitten in der Wohnung – nichts mehr im Wege steht. „Wir raten unseren Kunden, die Blumentapete lediglich an einer Wand oder in einer Nische einzusetzen. Die restlichen Wände sollten dann eine farblich passende, einfarbige Tapete erhalten oder gestrichen werden“, erklärt Natalie Haßelfeld, die im Hamburger Tapetenkeller Kunden bei der Gestaltung ihrer Wände berät. „Dazu passen Möbel mit geraden Formen und farblich zurückhaltenden Stoffen“, ergänzt die Expertin.

Selbst auf dem Balkon kommen Blumentapeten groß raus. Sie machen den kleinsten Balkon zu einem wahren Dschungel, ohne dass eine einzige Pflanze dort steht und Platz benötigt. Wasserfeste, extra für den Außenbereich gefertigte Tapetenbahnen machen es möglich. Wer nicht ganz so mutig ist, kann die Wände einfach farbig streichen und auch bei Nieselregen beim Blick aus dem Fenster gute Laune bekommen. Die speziell für den Außenbereich gefertigten Produkte, die es sowohl für Putzoberflächen als auch für Mauerwerk gibt, kommen aus der Forschung, die sich mit Farben und Lacken für den Boots- und Brückenbau beschäftigt. Aber Achtung: Auf jeden Fall sollte vor den Arbeiten die Genehmigung des Vermieters oder der Wohnungseigentümergemeinschaft eingeholt werden.

Echte Grünpflanzen an der Wand brauchen Wasser – Blumendekor braucht das nicht. FOTO: GETTY IMAGES/ISTOCK
Echte Grünpflanzen an der Wand brauchen Wasser – Blumendekor braucht das nicht. FOTO: GETTY IMAGES/ISTOCK

Auf die Spitze treiben es Paneele, die sogar mit echtem Moos bewachsen sind und in Räumen wunderbar gedeihen. Die Moosflächen bleiben dank einer speziellen Konservierung dauerhaft grün und weich und müssen weder gedüngt noch bewässert werden. Für richtig gute Laune sorgen gemütliche Einzelsessel, die italienische Designer mit viel Lässigkeit entworfen haben: Auf einem dünnen, verchromten Metallständer erblüht ein Blütenbouquet, das aus handgefalteten Stoffquadraten besteht, die in Handarbeit einzeln angenäht werden. Endlich mal im Blütenmeer versinken. Wer möchte das nicht? Sogar in der Küche muss man nicht auf sein Blütenmeer verzichten und kann gleichzeitig ungeliebte Fliesen hinter einem mit Blüten oder Pflanzen bedruckten Spritzschutz verschwinden lassen. Das Motiv wird hochauflösend auf die Rückseite des Sicherheitsglases gedruckt und mittels Klemmen an die Wand montiert.

Natürlich ist auch schon ein dicker bunter Blumenstrauß eine unkomplizierte Möglichkeit, den Frühling ins Haus zu holen. Eine kostengünstige Alternative: typische Frühjahrsblüher wie Hyazinthen, Tulpen oder Narzissenzwiebeln, die es häufig in Zweier- und Dreiergruppen zu kaufen gibt, aus den Plastiktöpfen nehmen, voneinander trennen und jede Blumenzwiebel einzeln in ein Glas stellen. Dabei können es lauter unterschiedliche Gläser sein, die in einer Gruppe locker arrangiert, für eine ausgefallene Tischdeko sorgen. SUSANNE SPECKTER

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