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Mensch & Medizin

Den Brustkrebs ausbremsen

Gibt Frauen Sicherheit durch Früherkennung: die Mammographie

Gibt Frauen Sicherheit durch Früherkennung: die Mammographie

Früherkennung durch Mammographie erhöht die Heilungschancen


Für viele Frauen ist der 50. Geburtstag der Eintritt in eine neue Lebensphase, in der sie sich wieder stärker auf sich selbst besinnen können. Die Kinder sind versorgt, der berufliche Aufstieg geschafft, das Selbstbewusstsein steht auf solidem Fundament. Jetzt beginnen auch für den Körper weitgreifende Veränderungen. Die Wechseljahre und das Ende der Fruchtbarkeit werden vielfach als ein Stück Freiheit wahrgenommen. Loslassen, genießen und neue Wege gehen können – das setzt voraus, Verantwortung für die eigene Gesundheit zu übernehmen. Denn ab dem 50. Lebensjahr steigt die Wahrscheinlichkeit für eine Vielzahl von chronischen Erkrankungen. Durch verantwortliches Handeln können Frauen selbst die Weichen stellen für viele weitere gesunde Jahre.

Frühes Screening erleichtert Diagnose

Wer mit 50 Jahren erstmals eine Einladung zum kostenlosen Brustkrebs-Screening erhält, ist gut beraten, dieser Einladung Folge zu leisten. Das Brustkrebs- Screening ist eine bundesweite kostenfreie, alle zwei Jahre stattfindende Röntgen-Früherkennungsuntersuchung für Frauen vom 50. bis 69. Lebensjahr. Sie wird seit 2008 in Hamburg im Mammographie-Screening-Zentrum in der Mönckebergstraße 11 durchgeführt.

Laut Hamburgischem Krebsregister starben in der Hansestadt im Jahr 2012 insgesamt 394 Frauen daran. Brustkrebs ist damit nach Lungenkrebs für Hamburgerinnen die häufigste Todesursache. Das durchschnittliche Erkrankungsalter liegt in Hamburg bei 63,6 Jahren. Doch schon bei wesentlich jüngeren Frauen kann Brustkrebs auftreten. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) sind fast 30 Prozent der Betroffenen bei der Diagnose 55 Jahre und jünger. Die Medizin macht Fortschritte: Rund 90 Prozent der Patientinnen überleben die ersten fünf Jahre nach der Diagnose. Voraussetzung dafür ist, dass die Krankheit rechtzeitig erkannt wird. Je früher der Tumor geortet wird, desto besser sind die Aussichten, mit einer sanften Therapie davon zukommen, also die Brust zu behalten und keine „Chemo“ durchleiden zu müssen. Bei sieben bis acht von 1000 Frauen wird Brustkrebs beim Screening entdeckt, lange bevor die ersten Symptome auftreten. Mit der Mammographie können schon Tumoren ab einer Größe von wenigen Millimetern und mikroskopisch kleine Krebsvorstufen gefunden werden. Diese entwickeln sich am häufigsten in den Milchgängen und zeichnen sich durch Mikrokalkablagerungen aus, die sich durch die Mammographie besonders gut darstellen lassen. Krebsvorstufen machen ca. 15 bis 20 Prozent der bösartigen Befunde aus. Von den 2015 bundesweit beim Mammographie-Screening festgestellten Tumoren waren 36 Prozent maximal zehn Millimeter, 76 Prozent maximal 20 Millimeter groß und damit sehr gut behandelbar. 75 Prozent der Tumoren hatten die Lymphknoten noch nicht befallen, was die Heilungsaussichten stark erhöht. Seit Einführung der Mammographie als gesetzliche Früherkennungsuntersuchung hat sich die Zahl der größeren Tumoren bei der Erstdiagnose halbiert, was sich positiv auf die Überlebensraten auswirkt. Die Selbstuntersuchung der Brust durch Abtasten ist keine Alternative zur Mammographie. Denn Tumoren, die erst in einem tastbaren Stadium entdeckt werden, sind schon weit fortgeschritten und können bereits Metastasen gebildet haben.

Das Ärzteteam hat große Erfahrung

Für die meisten Frauen geht das Mammographie-Screening ohne auffälligen Befund aus. Die Röntgenbilder werden von mindestens zwei Ärzten begutachtet. Diese Ärzte haben große Erfahrung. Sie begutachten pro Jahr mindestens 5000 Mammographien und werden, ebenso wie die Geräte, ständig überprüft. Bei der geringsten Veränderung im Röntgenbild wird ein dritter Arzt hinzugezogen und die Frau innerhalb einer Woche nach der Erstuntersuchung erneut einbestellt. Im Jahr 2015 war das bei 123.000 von bundesweit rund 2,8 Millionen Screening-Teilnehmerinnen erforderlich. Bei rund einem Drittel der Frauen konnte bei der Nachuntersuchung mit Ultraschall eine Krebserkrankung ausgeschlossen werden. Bei 32.500 Frauen wurde eine Biopsie durchgeführt. Die Hälfte dieser Frauen erhielt anschließend die Diagnose Brustkrebs.

Auch wenn die Brust diagnostisch unauffällig bleibt, ist die Untersuchung nicht nutzlos. Die Referenzaufnahme einer gesunden Brust ist für die untersuchenden Ärzte ein wertvoller Vergleichsmaßstab, um künftige Veränderungen noch besser beurteilen zu können. Geschulte Röntgenassistentinnen begleiten die Frauen durch das Mammographie-Screening. Das Zusammendrücken der Brust wird vielfach als unangenehm empfunden. Doch es erhöht die Untersuchungsgenauigkeit und vermindert die Strahlenbelastung. Ohnehin wird das Brustgewebe mit wachsendem Alter unempfindlicher gegenüber der Röntgenstrahlung. Die Teilnahme am Mammographie-Screening bedeutet also kein Risiko. Vielmehr ist es riskant, die Einladung zur Früherkennungsuntersuchung auszuschlagen. Die Teilnahme sollte zur guten Gewohnheit werden. Ebenso wie ein gesundheitsfördernder Lebensstil. Dieser hat größeren Einfluss als vielfach bekannt. Nur maximal zehn Prozent aller Brustkrebserkrankungen sind auf genetische Faktoren zurückzuführen. Ob diese tatsächlich zum Tragen kommen, ist auch von den Lebensumständen abhängig. Frühe Menstruation und späte Wechseljahre ebenso wie ungewollte Kinderlosigkeit treiben den Östrogenspiegel hoch und damit das Erkrankungsrisiko, sind aber kaum zu beeinflussen. Anders sieht es mit Übergewicht aus. Überschüssiges Fettgewebe, insbesondere im Bauchraum, lässt den Spiegel des weiblichen Geschlechtshormons weiter ansteigen. Häufig ist Bewegungsmangel für die vielen Pfunde verantwortlich. Doch auch bei Normalgewicht kann körperliche Trägheit Entzündungsprozesse im Körper auslösen, die der Entstehung von Krebs Vorschub leisten. Alkohol bringt den Stoffwechsel in eine gefährliche und krebsfördernde Schieflage. Schon mehr als täglich 0,3 Liter Wein steigern das Brustkrebsrisiko um 30 Prozent. Auch ein Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Tabakkonsum wurde beobachtet. Hinsichtlich der Hormonersatztherapie in den Wechseljahren findet gerade eine wissenschaftliche Neubewertung des Risikos statt. Die Einnahme von Hormonersatzpräparaten ohne ärztliche Beratung wird von vielen Fachleuten weiterhin kritisch gesehen.


Das Cyberknife – neue Hoffnung für Patienten

Virtuelles Skalpell zerstört Tumorzellen und schont gesundes Gewebe

Anlaufpunkt für Tumor- und Schmerzpatienten: das Strahlenzentrum Hamburg
Anlaufpunkt für Tumor- und Schmerzpatienten: das Strahlenzentrum Hamburg
Die Behandlung von Krebserkrankungen macht immer größere Fortschritte. Insbesondere die Strahlentherapie hat sich bewährt. Das Wirkprinzip: Bösartige Tumorzellen reagieren empfindlicher auf Strahlen als gesundes Gewebe. Sie werden in ihrer Erbsubstanz geschädigt, sterben ab und werden vom Körper abgebaut. Die Möglichkeiten zum Einsatz der Strahlentherapie sind vielfältig: vor dem Eingriff, um Tumoren zu verkleinern, während der Operation, um die Ausbreitung von Metastasen zu verhindern, und nach der Operation als Begleitung einer medikamentösen Therapie, um verbliebene Tumorzellen zu zerstören. Bei manchen Krebsarten ist die Bestrahlung auch als alleinige Therapieoption sehr erfolgreich. „Die Mehrzahl von Krebsleiden kann mithilfe der Strahlentherapie geheilt oder in ihrem Fortschreiten verzögert werden“, sagt Dr. med. Fabian Fehlauer. Er ist Gründer, Geschäftsführer und medizinischer Leiter des Strahlenzentrums Hamburg, das in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiert.

Das Strahlenzentrum Hamburg zählt zu den führenden Versorgungszentren für Strahlenmedizin, Radiochirurgie und Diagnostik. Die Kombination von fortschrittlichsten Technologien und Verfahren, die reibungslosen Abläufe und die persönliche Betreuung in angenehmer Atmosphäre gelten als die Qualitätsmerkmale dieses medizinischen Versorgungszentrums. „Trotz aller Technik steht für uns der Mensch im Zentrum unserer Arbeit“, sagt Fehlauer. Die Patienten können sich jederzeit im persönlichen Gespräch über die Behandlungsmöglichkeiten im Versorgungszentrum informieren. Dazu gehören die intensitätsmodulierte Bestrahlung (IMRT), die tomographische Bestrahlung (VMAT) und die CT bildgeführte Bestrahlung (IGRT). Diesen Techniken gemein ist die exakte Anpassung der Strahlendosis an das Zielvolumen, um besonders sensible Organe zu schützen.


Hochkompetente Spezialisten: das Therapieteam des Strahlenzentrums Hamburg
Hochkompetente Spezialisten: das Therapieteam des Strahlenzentrums Hamburg
Schwerpunkt des Strahlenzentrums Hamburg ist das Cyberknife, die derzeit fortschrittlichste Strahlentherapie für Tumorpatienten. Bei einer submillimetergenauen Photonenbehandlung zerstört ein virtuelles Skalpell hochpräzise krankes Gewebe, während das gesunde Gewebe geschont wird. Deshalb können auch Tumoren in besonders ungünstiger Lage mit dem Cyberknife behandelt werden – ambulant, ohne operativen Eingriff, ohne Narkose und Schmerzen. „Auf diese Weise erreichen wir selbst bei schwerwiegenden Fällen oder chronischer Erkrankungssituation eine deutliche Verbesserung der Lebensqualität“, sagt Fehlauer, der ausgebildeter Palliativmediziner ist. „Wir lindern Schmerzen und können einen vorübergehenden Stillstand der Erkrankung erzielen.“ Für die Patienten bedeutet das einen Zugewinn an wertvoller Lebenszeit.

Nicht nur für Krebskranke ist das Strahlenzentrum Hamburg die richtige Anlaufstelle. Auch Schmerzpatienten finden hier Hilfe. Bei chronisch entzündlichen und degenerativen Erkrankungen der Gelenke wie Arthrose, Sehnenreizungen sowie Knorpel- und Schleimbeutelentzündungen, z. B. Tennisarm oder Fersensporn, kann eine niedrig dosierte Strahlentherapie dauerhaft von den Beschwerden befreien. Die Wirksamkeit dieser nebenwirkungsfreien und wenig belastenden Behandlung ist wissenschaftlich erwiesen. Die Kosten werden deshalb von Krankenkassen übernommen.
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