Anzeige
Themenwelten Hamburg

04.10.2017 / Handwerk im Norden

Das Fensterbrett, das sich mit öffnet

Keine Blumentöpfe mehr wegräumen, wenn gelüftet werden soll: Das Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV hat das „Open With“ beim Patentamt angemeldet und will es jetzt zur Marktreife bringen

Beim Öffnen des Fensters schiebt sich das Fensterbrett über die Führungsschiene nach vorne, ohne an der Laibung der Anschlagseite zu reiben.  Foto: Fraunhofer IVV
Beim Öffnen des Fensters schiebt sich das Fensterbrett über die Führungsschiene nach vorne, ohne an der Laibung der Anschlagseite zu reiben. Foto: Fraunhofer IVV
Will man die Fenster öffnen, um zu lüften, ist meist etwas im Weg: Blumentöpfe, Dekorationsartikel und Co. stehen auf der Fensterbank. Sie müssen mühevoll abgeräumt und nach dem Lüften wieder hingestellt werden. Mancher lässt es dann lieber gleich sein mit dem Lüften. Abhilfe schafft hier das vom Fraunhofer-Institut für Verfahrenstechnik und Verpackung IVV entwickelte „Sich-mit-öffnende Fensterbrett – Open With“.

Zunächst wurde das Projekt am Fraunhofer IVV in der institutseigenen Werkstatt umgesetzt. Dazu wurden zwei handelsübliche Fenster angeschafft und in eine nachgeahmte Mauerlaibung eingesetzt. Die Wissenschaftler um Carolin Hauser wollten dabei sowohl eine Variante für den Neubau als auch eine für eine Nachrüstung in bereits bestehenden Gebäuden erproben. Um den Prototyp zu perfektionieren, wandte sich die Erfinderin an das Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP). „Dank unserer Erfahrungen und Fähigkeiten in diesem Bereich können wir das Fraunhofer IVV sowohl bei der finalen Umsetzung unterstützen, aber auch unsere Kontakte in dieser Branche gut nutzen, um einen Industriepartner zu finden“, bestätigt Herbert Sinnesbichler, Gruppenleiter am Fraunhofer IBP.

Und so funktioniert das bewegliche Fensterbrett: Es ist direkt am Fensterrahmen angebracht. Verstärkte Kunststoffstreben bei Kunststofffenstern oder Metallschienen bei Holz- bzw. Aluminiumfenstern, die waagerecht aus dem Fensterrahmen ragen, dienen als Halterung für das Fensterbrett. Zusätzlich ist das Fensterbrett über eine Führungsschiene direkt mit dem Fensterflügel verbunden. Deren Funktionsprinzip beruht nicht nur auf Druck wie etwa bei herkömmlichen Schubladen, sondern auch auf Zug. Diese Schienenkonstruktion bewährte sich vor allem, um das Fensterbrett beim Öffnen des Fensters nach vorne ausfahren zu können. Somit lässt sich das Fenster mit dem sich mitbewegenden Fensterbrett genauso weit öffnen wie ein herkömmliches Fenster – auch ein Kippen ist möglich. Eine Feder zieht alles beim Schließen automatisch zurück. Das Fensterbrett kann also optimal in seiner kompletten Länge zum Abstellen von Blumentöpfen oder anderen Utensilien verwendet werden. Bei einem Neueinbau müssen keine weiteren baulichen Maßnahmen getroffen werden und auch bereits bestehende Fenster könnten problemlos umgerüstet werden. Das „Open With“-Fensterbrett will das Fraunhofer IVV nun in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer IBP zur Marktreife bringen. Die technische Umsetzung der Idee wurde bereits beim Deutschen Patentamt angemeldet.

Karrierestart mit Schattenspendern

Über die Ausbildung zum Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker informiert die Website www.rs-mechatroniker.de. Foto: BVRS/txn
Über die Ausbildung zum Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker informiert die Website www.rs-mechatroniker.de. 
Foto: BVRS/txn
Viele Eigenheimbesitzer lassen ihre Markisen, Jalousien und Rollläden vom Fachhandwerker nachrüsten, um die Sonnenschutzprodukte in ihr Smart Home einzubinden. Die Bedienung erfolgt dann bequem und praktisch von überall mit dem Smartphone oder Tablet. Das dafür erforderliche Fachwissen vermittelt die abwechslungsreiche Ausbildung zum Rollladen- und Sonnenschutzmechatroniker. Wer sich für diese moderne Handwerksausbildung interessiert, sollte handwerklich geschickt sein, sowie Spaß an moderner Technik und Kundenberatung haben. Die dreijährige Ausbildung umfasst neben der Berufsschule die individuelle Beratung und Planung mit dem Kunden, die passgenaue Herstellung im Betrieb und eine fachgerechte Montage und Programmierung der Produkte vor Ort. Nach der Ausbildung gibt es den Gesellenbrief – und die Aussicht auf einen zukunftssicheren Job





Weitere Artikel