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Schiffsmechaniker-Azubis lernen, wie man die ganz großen Pötte im Hamburger Hafen einparkt

Ausbildung auf einem Kraftpaket bei Bugsier am Hamburger Hafen

Tassilo Peter Mohr lernt den Beruf Schiffsmechaniker. FOTO: STEPHAN WALLOCHA

Sie sind Teil des täglichen Gewusels im Hamburger Hafen: die bulligen Schlepper. Ihre Aufgabe ist es, große Frachtschiffe durch die engen Hafenbecken zu manövrieren. Nur mit ihrer Hilfe schaffen es Riesen wie die bis zu 400 Meter langen XXL-Containerschiffe überhaupt an ihre Liegeplätze in den Containerterminals. „Es ist immer wieder beeindruckend, wenn sich so eine Wand aus Stahl direkt vor einem aufbaut“, sagt Tassilo Peter Mohr. Der 25-Jährige ist angehender Schiffsmechaniker und derzeit auf der „Bugsier 7“ stationiert, einem 31,5 Meter langen, knapp zwölf Meter breiten und 6117 PS starken Kraftpaket. Mehrmals täglich fährt Mohr mit seinen Crew-Kollegen raus, um Frachtschiffen zu „assistieren“, wie es im Fachjargon heißt.

Mohr ist einer von 38 Auszubildenden bei Bugsier. Das traditionsreiche Hamburger Unternehmen gehört seit 2013 zur Fairplay Group, Deutschlands größter Schleppreederei. Die meiste Zeit des Tages liegen Schiff und Besatzung in Bereitschaft auf ihrer „Home-Base“, der zentralen Schlepperstation in Neumühlen. Langeweile kommt dabei keineswegs auf. „Ob Betriebsdaten sammeln, Leinen warten, den Maschinenraum checken oder kleinere Roststellen ausbessern – an Bord gibt’s immer was zu tun“, erklärt Mohr.
 

Bereits im zweiten Lehrjahr – nach bestandener erster Berufsschulprüfung – werden die Auszubildenden als vollwertige Besatzungsmitglieder eingesetzt. Mohr bildet zusammen mit dem Kapitän Alexander Ohl (50) und dem Leiter der Maschinenanlage Nick Wodtke die aktuelle Schiffsmannschaft der „Bugsier 7“. Auch wenn das Schiff an seinem Ankerplatz liegt, gilt Anwesenheitspflicht an Bord – und zwar rund um die Uhr. „Wenn es zeitlich passt, können wir aber mal für ein paar Stunden zum Einkaufen an Land.“ Gearbeitet wird im Zwei-Wochen-Rhythmus: zwei Wochen an Bord, zwei Wochen frei. Grundsätzlich gilt: Wer sich für den Schiffsmechaniker-Job entscheidet, muss immer auch eine Portion Fernweh mitbringen. Auf Frachtschiffen ist man mitunter monatelang fern der Heimat unterwegs. Die Arbeit an Bord ist auf den meisten Schiffen ähnlich: Instandhaltungsarbeiten, Wachdienst auf der Kommandobrücke sowie im Maschinenraum. Als Schiffsmechaniker ist man außerdem im Auftrag des Kapitäns für die Sicherheitseinrichtungen und Rettungsgeräte zuständig.

Tassilo Peter Mohr möchte nach seiner Ausbildung ein Nautik-Studium machen. Dazu Fairplay-Geschäftsführer Holger Schwesig: „Wir sichern engagierten Azubis nach erfolgreichem Abschluss eine Übernahme zu. Wer sich hinterher für ein nautisches Studium entscheidet, kann seine berufliche Laufbahn bei uns in führender Stellung fortführen.“ Gunther Meyn
 

Job-Info

Ausbildungsdauer: 3 Jahre
Voraussetzungen: Min. Hauptschulabschluss. Gute Noten in Englisch, Mathematik und Physik sowie körperliche Belastbarkeit
Ausbildungsentgelt: Je nach Betrieb- und Lehrjahr zwischen 1000 und 1800 Euro
Einstiegsgehalt: 2200 bis 2700 Euro
Weiterbildungsmöglichkeiten: Kapitänspatent, Nautik-Studium


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