Opel nahm seine Kleinwagen-Stars Karl und Adam längst vom Markt. Ford stoppt das Einstiegsmodell Ka. Und bei VW soll der Stadtwagen Up als Benziner eingestellt werden, was zugleich das Aus für die baugleichen Konzerngeschwister Skoda Citigo und Seat Mii bedeutet. In Zukunft gibt es die Knipse aus dem VW-Konzern dann nur noch als teurere Elektro-Wägelchen. Wie übrigens auch den Smart, den es nicht mehr als Benziner gibt. Viele Liebhaber des günstigen Benziner-Up sind nicht gerade glücklich über das nahende Aus. VW-Firmensprecher Christoph Peine lakonisch zum Schicksal der Kleinstwagen: „Die Zukunft wir sicher elektrisch sein.“
Aufwendige Produktion
Auch viele Minis aus Italien oder Frankreich sind dem Tode geweiht oder werden als Zwischenlösung zum höheren Preis auf Hybrid umgestellt. Herkömmliche Kleinwagen mit Benzin im Tank sind eine bedrohte Art. Bis auf wenige Ausnahmen – etwa den Mitsubishi Space Star oder den Hyundai i10, die jetzt sogar rundum erneuert wurden.
Warum aber kämpft die Klasse der Winzlinge ums Überleben? Autos aus dem A-Segment haben keine große Zukunft mehr, weil die Produktion der nötigen Spritspartechnik zu aufwendig und den meisten Autofirmen zu teuer ist. Das Problem: Die verschärften CO2-Grenzwerte sind mit herkömmlichen Benzin- oder Dieselmotoren auch finanziell nicht so leicht zu erreichen. Der Klimaschutz, so merkwürdig es klingt, könnte Kleinstwagen mit Benzin- oder Dieselantrieb für die Industrie unrentabel machen. Schon jetzt verdient die Autoindustrie an ihren Kleinsten zu wenig.
Zusätzlich zu den verschärften CO2-Grenzwerten fordert die EU ab 2022 kostenintensiv neue Assistenzsysteme, die aus Sicherheitsgründen und zur Verbrauchskontrolle und Überwachung des Fahrers bei allen Neuwagen an Bord eingebaut werden müssen. Was im teureren Mittelklasse- oder Premium-Segment kein so großes Problem darstellt, wird im preissensiblen Mini-Segment so teuer, dass viele Kunden abspringen. In Zukunft beginnt die Modellpalette der Minis bei größeren Autos wie VW Polo, Seat Ibiza, Ford Fiesta oder Opel Corsa. Sie alle sind in der Fertigung kaum teurer als die Kleinsten, können aber deutlich höhere Verkaufspreise erzielen.
Erschwingliche Mobilität
Dabei sind die Vorteile der Allerkleinsten unübersehbar. Sie verbrauchen meist weniger Treibstoff als größere, schwerere Modelle. Sie sind Fahrzeuge, die überfüllte Straßen- und Parkflächen in den Innenstädten wenigstens etwas entlasten. Und sie sind wegen ihres geringen Anschaffungspreises heiß geliebt als Mutti-Autos, bei den Pflegediensten oder als Liefer-Taxi.
Noch mögen nicht alle Firmen das langsame Sterben ihrer preiswerten Einstiegsmodelle bestätigen. So sagt Renault-Chef Uwe Hochgeschurtz: „Renault hat eine starke Position im Kleinwagen-Segment. Twingo und Clio ebenso wie der Sandero bei Dacia sind eine tragende Säule unseres Geschäftes.“ Aber auch den Twingo gibt es mit Start auf dem Genfer Salon erstmals als Elektrovariante.
Kia will seine Babys zunächst nicht verbannen, Firmenchef Steffen Cost: „Dieses Segment abzuschaffen, ist aus meiner Sicht schlichtweg falsch.“ Es gelte, auch Geringverdienern erschwingliche Mobilität zu bieten. „Wer gestern noch ein Budget von rund 10 000 Euro für einen Neuwagen zur Verfügung hatte, der kann nicht plötzlich das Doppelte ausgeben.“ Von Wolfgang Ibel
Aufwendige Produktion
Auch viele Minis aus Italien oder Frankreich sind dem Tode geweiht oder werden als Zwischenlösung zum höheren Preis auf Hybrid umgestellt. Herkömmliche Kleinwagen mit Benzin im Tank sind eine bedrohte Art. Bis auf wenige Ausnahmen – etwa den Mitsubishi Space Star oder den Hyundai i10, die jetzt sogar rundum erneuert wurden.
Warum aber kämpft die Klasse der Winzlinge ums Überleben? Autos aus dem A-Segment haben keine große Zukunft mehr, weil die Produktion der nötigen Spritspartechnik zu aufwendig und den meisten Autofirmen zu teuer ist. Das Problem: Die verschärften CO2-Grenzwerte sind mit herkömmlichen Benzin- oder Dieselmotoren auch finanziell nicht so leicht zu erreichen. Der Klimaschutz, so merkwürdig es klingt, könnte Kleinstwagen mit Benzin- oder Dieselantrieb für die Industrie unrentabel machen. Schon jetzt verdient die Autoindustrie an ihren Kleinsten zu wenig.
Zusätzlich zu den verschärften CO2-Grenzwerten fordert die EU ab 2022 kostenintensiv neue Assistenzsysteme, die aus Sicherheitsgründen und zur Verbrauchskontrolle und Überwachung des Fahrers bei allen Neuwagen an Bord eingebaut werden müssen. Was im teureren Mittelklasse- oder Premium-Segment kein so großes Problem darstellt, wird im preissensiblen Mini-Segment so teuer, dass viele Kunden abspringen. In Zukunft beginnt die Modellpalette der Minis bei größeren Autos wie VW Polo, Seat Ibiza, Ford Fiesta oder Opel Corsa. Sie alle sind in der Fertigung kaum teurer als die Kleinsten, können aber deutlich höhere Verkaufspreise erzielen.
Erschwingliche Mobilität
Dabei sind die Vorteile der Allerkleinsten unübersehbar. Sie verbrauchen meist weniger Treibstoff als größere, schwerere Modelle. Sie sind Fahrzeuge, die überfüllte Straßen- und Parkflächen in den Innenstädten wenigstens etwas entlasten. Und sie sind wegen ihres geringen Anschaffungspreises heiß geliebt als Mutti-Autos, bei den Pflegediensten oder als Liefer-Taxi.
Noch mögen nicht alle Firmen das langsame Sterben ihrer preiswerten Einstiegsmodelle bestätigen. So sagt Renault-Chef Uwe Hochgeschurtz: „Renault hat eine starke Position im Kleinwagen-Segment. Twingo und Clio ebenso wie der Sandero bei Dacia sind eine tragende Säule unseres Geschäftes.“ Aber auch den Twingo gibt es mit Start auf dem Genfer Salon erstmals als Elektrovariante.
Kia will seine Babys zunächst nicht verbannen, Firmenchef Steffen Cost: „Dieses Segment abzuschaffen, ist aus meiner Sicht schlichtweg falsch.“ Es gelte, auch Geringverdienern erschwingliche Mobilität zu bieten. „Wer gestern noch ein Budget von rund 10 000 Euro für einen Neuwagen zur Verfügung hatte, der kann nicht plötzlich das Doppelte ausgeben.“ Von Wolfgang Ibel
EDITORIAL
Vernunft als Kriterium
Die Zeiten ändern sich. Nachdem Detroit nicht mehr das Messe-Jahr eröffnet und die Motor Show in Brüssel selbst auf dem Radar der Fachleute nicht auftauchte, wurde wegen des Coronavirus’ nun auch der Genfer Salon abgesagt. Zu Recht – die Gesundheit geht vor! Bitter nur, dass viele Hersteller dem Schaulaufen ohnehin ferngeblieben wären: Opel, Nissan, Peugeot, Citroen, Jaguar, Volvo – um nur einige zu nennen. Auch die Automesse in Peking war bereits auf unbestimmte Zeit verschoben worden. In Paris werden im Oktober nicht nur die deutschen Hersteller außen vor bleiben. Die IAA in Frankfurt wird’s nicht mehr geben. Geht das Zeitalter der Messen also zu Ende?
Die Relevanz sinkt jedenfalls. Statt als einer unter vielen präsentiert sich der Autobauer der Gegenwart lieber exklusiv. Um den Messen neue saubere Luft einzuhauchen, benötigt die Branche kreative Ideen. Für ein bloßes Facelift kauft sich kein Autofan eine teure Messekarte. Aber für reichweitenstarke und bezahlbare Elektro- und Wasserstoffautos, die zum Zeitgeist passen, dürften die Besucher auch weiterhin zu den Autoshows pilgern, zumal sie verstärkt von staatlicher Förderung profitieren. Ein ID.4 von VW hätte vor diesem Hintergrund ein Magnet in Genf sein können. Jetzt gilt es umso mehr, die Autokäufer im absatzreichen Frühjahr mit interessanten Angeboten in die Autohäuser zu lotsen. Sie erwarten dort Modelle, die nicht auf die Marge der Autoindustrie einzahlen, sondern auf die Vernunft.
Die Relevanz sinkt jedenfalls. Statt als einer unter vielen präsentiert sich der Autobauer der Gegenwart lieber exklusiv. Um den Messen neue saubere Luft einzuhauchen, benötigt die Branche kreative Ideen. Für ein bloßes Facelift kauft sich kein Autofan eine teure Messekarte. Aber für reichweitenstarke und bezahlbare Elektro- und Wasserstoffautos, die zum Zeitgeist passen, dürften die Besucher auch weiterhin zu den Autoshows pilgern, zumal sie verstärkt von staatlicher Förderung profitieren. Ein ID.4 von VW hätte vor diesem Hintergrund ein Magnet in Genf sein können. Jetzt gilt es umso mehr, die Autokäufer im absatzreichen Frühjahr mit interessanten Angeboten in die Autohäuser zu lotsen. Sie erwarten dort Modelle, die nicht auf die Marge der Autoindustrie einzahlen, sondern auf die Vernunft.
Der Captur wird ein Saubermann
Zu Preisen ab 33 600 Euro startet Mitte 2020 eine saubere Plug-in-Hybridvariante des Renault Captur. Für den Antrieb des Mini-SUV sorgt eine Kombination aus einem 1,6-Liter-Benziner und zwei E-Motoren mit zusammen 158 PS. Die elektrische Reichweite liegt bei 50 Kilometern.
Auf den Straßen rollt der Sommer an
Die Zeit des Wechsels von Winter- auf Sommerreifen steht wieder bevor. Experten versichern, die höchste Sicherheit und den besten Fahrkomfort erreiche man mit dem Wechsel von Sommer- oder Winterreifen. Ganzjahresreifen kommen trotz der finanziellen Vorteile eher schwer in Fahrt. Auf die Sommerbereifung sollte man wechseln, wenn die Temperatur dauerhaft über sieben Grad liegt. Im Übrigen gilt die bewährte O-bis-O-Regel: Sommerreifen sollten von Ostern bis Oktober laufen, in diesem Jahr also ab Mitte April. Für Reifenspezialisten Continental ist aber auch der nächste Sommer schon wieder vorbei. Das Unternehmen hat jetzt mit dem „Winter Contact TS 870“ einen völlig neuen Reifen für die Kompakt- und Mittelklasse entwickelt. Im Vergleich zum Vorgänger verkürzt sich der Bremsweg auf Schnee und Eis um weitere fünf Prozent, auch das Handling auf nasser und trockener Fahrbahn wird stark verbessert. Der Pneu hat vier Prozent weniger Rollwiderstand und dazu neue „Mittelrillen“, die bei Regenfahrten das Wasser schneller nach außen ableiten und die Gefahr von Aquaplaning mindern. Aber jetzt kommt erst einmal der Frühling. dri
Skoda startet zwei neue Erdgasautos
Trotz der großen Käuferzurückhaltung gegenüber diesem alternativen Antrieb startet Skoda den Scala und Kamiq nun als Erdgasmodell G-Tec. Der Drei-Zylinder-Turbomotor hat 90 PS, im reinen Gasbetrieb haben die Fahrzeuge eine Reichweite von bis zu 410 Kilometern, weitere 220 Kilometer kommen durch den neun Liter großen Benzintank als Reserve dazu. Erdgas senkt den CO2-Ausstoß um rund 25 Prozent, zudem fallen deutlich weniger Stickoxide und keine Rußpartikel an. Das Kofferraumvolumen sinkt durch die Erdgastanks beim Scala auf 339 Liter und beim Kamiq auf 278 Liter. Das maximale Volumen bei umgeklappter Rücksitzbank beträgt 1282 Liter bzw. 1273 Liter. Die Preise beginnen bei 21 950 Euro (Scala) und 22 500 Euro (Kamiq).
Sicher Auto fahren im Alter
Wenn Autofahrer älter werden, stellt sich die Frage: Bin ich noch in der Lage, am Verkehrsgeschehen teilzunehmen? Ein neuer Ratgeber der Alzheimer Forschung Initiative gibt eine Hilfestellung. Titel: „Sicher fahren im Alter.“ Probleme beim Hören und Sehen sowie Bewegungseinschränkungen können lebensgefährlich werden. Auch Medikamente und deren Nebenwirkungen oder dementielle Erkrankungen erschweren das Autofahren oder machen es unmöglich. Um seinen eigenen oder den Zustand von Angehörigen besser einschätzen zu können, bietet der Ratgeber Checklisten. Werden mehrere der Fragen mit „Ja“ beantwortet, sollte ein Arzt aufgesucht werden. caf
„Sicher Auto fahren im Alter“ kann kostenfrei bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf, www.alzheimer-forschung.de
„Sicher Auto fahren im Alter“ kann kostenfrei bestellt werden bei der Alzheimer Forschung Initiative e.V., Kreuzstr. 34, 40210 Düsseldorf, www.alzheimer-forschung.de