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Brüssel und Barcelona machen es vor, Deutschland will vielerorts nachziehen: mit einem flächendeckenden Tempolimit von 30 km/h im Stadtbereich. Auch Hamburg wagte jüngst einen Vorstoß

Entschleunigt durch die Stadt

Fuß vom Gas: Immer mehr Städte erwägen ein Tempolimit. Foto: Pixaby

Die Hansestadt plant, bis 2024 ein nächtliches, also zeitlich begrenztes Tempolimit für 85 viel befahrene Straßen durchzusetzen. So soll der Verkehr ausgebremst und ein besserer Lärmschutz gewährleistet werden. Dabei fühlen sich mehr als zwei Drittel der Großstädter (65,6 Prozent) gar nicht vom Verkehrslärm gestört. Das ergab eine repräsentative Umfrage im Auftrag von Deutschlands größtem Fahrzeugmarkt mobile.de. Dennoch erfreuen sich Tempo-30-Zonen in der Stadt bei mehr als der Hälfte der Deutschen (57,8 Prozent) großer Zustimmung.

Weniger Verkehrslärm

Während in Brüssel und Barcelona die Verringerung von Verkehrstoten der Hauptgrund für die Einführung von flächendeckenden Tempolimits ist, sollen sie in Hamburg vor allem der Reduzierung des Verkehrslärms dienen. Das wird zumindest jeden dritten Großstädter freuen: Ein Drittel der Befragten aus Städten mit mehr als 250.000 Einwohnern gaben an, sich ganz oder zumindest teilweise vom Autolärm gestört zu fühlen. Kein Wunder, dass sich 66,5 Prozent von ihnen für ein innerstädtisches Tempolimit mit maximal 30 km/h aussprechen – wenngleich die Befragten über die Form der Geschwindigkeitsbeschränkung uneinig sind: So sind 23,6 Prozent für örtliche Limits, wie Hamburg sie plant, weitere 19,4 Prozent sprechen sich für ein zeitlich beschränktes Tempolimit aus. Knapp jeder Vierte (23,5 Prozent) ist für eine flächendeckende und dauerhafte Geschwindigkeitsbeschränkung auf allen Straßen der Stadt.

Für die Tempolimit-Befürworter rangiert vor dem Lärm-Argument der Aspekt der Verkehrssicherheit: 28,6 Prozent betrachten eine geringere Anzahl von Unfällen als größten Vorteil von geschwindigkeitsbeschränkten Zonen, 27,5 Prozent erhoffen sich weniger Raser. Mit 18,2 Prozent steht der geringere Verkehrslärm bei den Befragten erst an dritter Stelle. Immerhin knapp jeder Achte (12,9 Prozent) gibt an, den größten Vorteil im Umweltschutz zu sehen.

Was bei der Umfrage unterdessen noch heraus kam: 63,8 Prozent der Deutschen sprechen sich generell für eine allgemeine Temporegelung auf Autobahnen aus: Die bevorzugte Maximalgeschwindigkeit liegt dabei für 44 Prozent der Befragten bei 130 km/h.
 

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