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Auto Journal

Längere Probezeit und Blinker für E-Scooter

Verkehrsgerichtstag

Ein neues Bild im Straßenverkehr: Sicherlich machen die E-Scooter viel Spaß, doch die Vor- und Nachteile werden seit ihrer Einführung äußerst kontrovers diskutiert. Foto: ADAC
Ein neues Bild im Straßenverkehr: Sicherlich machen die E-Scooter viel Spaß, doch die Vor- und Nachteile werden seit ihrer Einführung äußerst kontrovers diskutiert. Foto: ADAC
Der 58. Verkehrsgerichtstag im niedersächsischen Goslar hat sich für eine Verlängerung der Probezeit für Fahranfänger von zwei auf drei Jahre ausgesprochen. Das ging aus den veröffentlichen Empfehlungen des zuständigen Arbeitskreises hervor. Zugleich sollen die Fahranfänger die Probezeit durch freiwillige Teilnahme an Schulungsmaßnahmen auf zwei Jahre verkürzen können. Dieses sogenannte Optionsmodell ist ein Ansatz in der Diskussion um Maßnahmen zur Förderung der Fahrkompetenz von unerfahrenen jungen Autofahrern, die laut Statistik ein deutlich erhöhtes Unfallrisiko aufweisen.

Beim Deutschen Verkehrsgerichtstag in Goslar beraten jedes Jahr Experten aus verschiedenen Bereichen über aktuelle Probleme der Verkehrspolitik. Ihre Vorschläge gelten als wichtige Impulsgeber für weitere Debatten.

Der Verkehrsgerichtstag sprach sich außerdem dafür aus, künftig Blinker für E-Scooter vorzuschreiben. Der mit diesem Thema befasste Arbeitskreis hielt mehrheitlich auch die Einführung eines Führerscheins für E-Scooter für sinnvoll. Bisher dürfen die Elektrofahrzeuge ohne eine Prüfbescheinigung genutzt werden, es gilt nur ein Mindestalter von 14 Jahren.

E-Scooter sind hierzulande seit mehr als einem halben Jahr zugelassen, über ihre Vor- und Nachteile wird seitdem allerdings kontrovers diskutiert. Der Deutsche Verkehrssicherheitsrat schloss sich den Empfehlungen des Verkehrsgerichtstags an.

Noch ein langer Prozess

Autonomes Fahren  

So sieht die automobile Zukunft aus: Das Fahrzeug macht alles ganz von allein. Foto: ADAC
So sieht die automobile Zukunft aus: Das Fahrzeug macht alles ganz von allein. Foto: ADAC
Autonom fahrende Taxis mit sicherer Fußgängererkennung, Busse, die ihre Passagiere automatisiert und stets pünktlich befördern und Ampeln, die mitdenken: Autonomes Fahren ist zwar noch keine Realität, doch es wird weiter kräftig in die Richtung entwickelt.

Doch der Deutsche geht gern auf Nummer sicher: Wenn er irgendwann mal die Kontrolle an sein technisch hochgerüstetes Fahrzeug abgeben soll, dann nur zum Ein- und Ausparken oder im tau – aber so gut wie nie im fließenden Autobahn- oder Stadtverkehr. Warum? Weil laut Umfragen 45 Prozent der Autofahrer nicht an die Verlässlichkeit der Fahrzeugtechnologie glauben oder Angst vor Hackern haben. Digitale Euphorie sieht anders aus.

 
Doch macht dann die Entwicklung autonom fahrender Autos überhaupt noch Sinn? Auf alle Fälle. Denn die Potenziale dieser Technologie sind enorm – für die Gesellschaft, die Sicherheit und für den Wirtschaftsstandort Europa. Für die Gesellschaft liegt die Chance darin, ältere oder leistungseingeschränkte Menschen besser einzubinden – und jeder Einzelne kann seine Zeit produktiv oder zur Erholung nutzen. Automatisierte Taxis oder Busse fahren vielleicht so günstig, dass sich auch der ländliche Raum besser erschließen lässt. Der Verkehr läuft flüssiger, und Güter können rationalisierter und umweltschonender transportiert werden. Je nach Grad der Automatisierung werden sich auch die Unfallzahlen weiter reduzieren, denn für immerhin 90 Prozent aller Crashs ist menschliches Versagen die Ursache. Allerdings wird der Prozess noch dauern.
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