Deike Uhtenwoldt
Soll man „Hurra“ schreien oder „Horror“ rufen bei der Vorstellung, dass zukünftig der Computer und nicht der Richter Strafurteile fällen könnte? Simon Bösken sieht solche Fragen gelassen. Zum einen weiß der Jurastudent, dass die Wahrscheinlichkeit einer fairen Bewertung beim Computer höher liegt als beim Menschen – zumindest wenn diese auf Basis einer sehr großen Datenmenge erfolgt. Zum anderen werde es nicht allein bei einem automatisierten Urteil bleiben. Die letzte Entscheidung habe nach wie vor der Mensch, ist er überzeugt. „Es geht ja generell bei Legal Tech nicht darum, Anwälten die Arbeit wegzunehmen, sondern diese zu erleichtern“, so der 22-Jährige.
„Legal Tech“ lautet der Sammelbegriff für viele neue Technologien und digitale Tools, die in Kanzleien, Rechtsabteilungen und Gerichten schon Einzug gehalten haben, etwa bei der Recherche oder Dokumentenauswertung. Das klassische Jurastudium muss sich dieser Entwicklung stellen. Das ist zumindest die Überzeugung von Dirk Hartung, Direktor Legal Technologie an der Bucerius Law School: „Wir bilden Juristen auch im Umgang mit Daten und Technologie aus, um sie gut für die Aufgaben der Zukunft zu rüsten und in interdisziplinären Teams zum Einsatz zu bringen.“
Soll man „Hurra“ schreien oder „Horror“ rufen bei der Vorstellung, dass zukünftig der Computer und nicht der Richter Strafurteile fällen könnte? Simon Bösken sieht solche Fragen gelassen. Zum einen weiß der Jurastudent, dass die Wahrscheinlichkeit einer fairen Bewertung beim Computer höher liegt als beim Menschen – zumindest wenn diese auf Basis einer sehr großen Datenmenge erfolgt. Zum anderen werde es nicht allein bei einem automatisierten Urteil bleiben. Die letzte Entscheidung habe nach wie vor der Mensch, ist er überzeugt. „Es geht ja generell bei Legal Tech nicht darum, Anwälten die Arbeit wegzunehmen, sondern diese zu erleichtern“, so der 22-Jährige.
„Legal Tech“ lautet der Sammelbegriff für viele neue Technologien und digitale Tools, die in Kanzleien, Rechtsabteilungen und Gerichten schon Einzug gehalten haben, etwa bei der Recherche oder Dokumentenauswertung. Das klassische Jurastudium muss sich dieser Entwicklung stellen. Das ist zumindest die Überzeugung von Dirk Hartung, Direktor Legal Technologie an der Bucerius Law School: „Wir bilden Juristen auch im Umgang mit Daten und Technologie aus, um sie gut für die Aufgaben der Zukunft zu rüsten und in interdisziplinären Teams zum Einsatz zu bringen.“
Seit dem Studienjahr 2017/18 können angehende Juristen an der Bucerius Law School während ihres Studiums ein Technologiezertifikat erwerben, im Rahmen des Wahlpflichtbereichs. Aktuell gehen 28 Studierende an der privaten Hochschule diesen Weg. Einer von ihnen ist Simon Bösken. „Man benötigt vier Kurse für das Zertifikat, drei habe ich schon abgeschlossen“, so Bösken. Dabei hat der Bochumer erst vor einem Jahr sein Jurastudium in Hamburg aufgenommen. Beim Erwerb des Technologiezertifikats beschäftigte sich Bösken zunächst mit ethischen Fragen des Technologieeinsatzes: „Wir haben über Social Scoring in China oder Datenschutz gesprochen.“ Im zweiten Kursus bekam er eine Einführung in Programmierung, im dritten in die Statistik.
Im nächsten Trimester steht noch Informatik an. Das Besondere: Nicht nur die Inhalte, sondern auch die Lehrformate wechseln sich ab, von einer Vorlesung über einen Methodenkurs bis zu Videotutorials. „Jede Woche wurden 60 Minuten Material auf eine Plattform hochgeladen, auf der man auch jeweils Fragen zum Stoff beantworten sollte.“ Zur späteren Anwendung der Inhalte sagt Simon Bösken: „Technologie ermöglicht den Juristen ganz neue Lösungsansätze.“ Etwa wenn ein Finanzamt bei einer Betriebsprüfung die Daten durch statistische Tests auf ihre Glaubwürdigkeit überprüft. „Das könnte helfen, Steuerhinterzieher dingfest zu machen.“
Simon Bösken hat bereits ein Erststudium als Diplom-Finanzwirt abgeschlossen. Er ist nach Hamburg gekommen, um Welten zu verbinden: Steuerrecht, Rechtswissenschaften und Technologie. Das geht als angehender „T-Shaped Lawyer“, wie er an der Law School lernte: „Normalerweise bilden deutsche Universitäten den I-Shaped Lawyer aus. Das sind Juristen, die sehr gut in ihrem Fach sind.“ Aber Zusatzkenntnisse erweitern in dem Fall nicht nur den Horizont, sondern vor allem die Zukunftstauglichkeit.
Im nächsten Trimester steht noch Informatik an. Das Besondere: Nicht nur die Inhalte, sondern auch die Lehrformate wechseln sich ab, von einer Vorlesung über einen Methodenkurs bis zu Videotutorials. „Jede Woche wurden 60 Minuten Material auf eine Plattform hochgeladen, auf der man auch jeweils Fragen zum Stoff beantworten sollte.“ Zur späteren Anwendung der Inhalte sagt Simon Bösken: „Technologie ermöglicht den Juristen ganz neue Lösungsansätze.“ Etwa wenn ein Finanzamt bei einer Betriebsprüfung die Daten durch statistische Tests auf ihre Glaubwürdigkeit überprüft. „Das könnte helfen, Steuerhinterzieher dingfest zu machen.“
Simon Bösken hat bereits ein Erststudium als Diplom-Finanzwirt abgeschlossen. Er ist nach Hamburg gekommen, um Welten zu verbinden: Steuerrecht, Rechtswissenschaften und Technologie. Das geht als angehender „T-Shaped Lawyer“, wie er an der Law School lernte: „Normalerweise bilden deutsche Universitäten den I-Shaped Lawyer aus. Das sind Juristen, die sehr gut in ihrem Fach sind.“ Aber Zusatzkenntnisse erweitern in dem Fall nicht nur den Horizont, sondern vor allem die Zukunftstauglichkeit.