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Die Pandemie hat das eigene Zuhause wieder ins Zentrum gerückt. Eine Umfrage unter Hamburger Einrichtungsexperten zeigt, dass Gemütlichkeit hoch im Kurs steht

Hamburger Einrichtungsexperten: Wie hat Corona das Wohnen verändert?

Während der Pandemie haben sich viele Menschen auf die eigenen vier Wände konzentriert. FOTO: GETTY IMAGES/ISTOCKPHOTO, UMFRAGE: HEDDA MÖLLER

Torben Grelck 

Ob Parkett, Designbelag oder Teppichboden – der Wunsch nach Natürlichkeit und Authentizität hat sich gerade In Zeiten von Corona immer stärker ausgeprägt. Farbtöne wie Beige, Creme, Grau und Taupe bringen in Kombination mit der naturbelassenen Optik von Holz eine perfekte Verbindung von Eleganz und Gemütlichkeit ins Zuhause. Eleganz und Gemütlichkeit, wie man sie im angesagten Skandi-Look oder – mit romantischen Details abgestimmt – im modernen Landhaus-Stil findet.
 

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Doch der Trend zur neuen Natürlichkeit hört nicht beim Design auf! Auch die inneren Werte müssen heute mehr denn je stimmen: Natürlich geöltes Parkett für ein einzigartiges Laufgefühl und atmungsaktives Holz, wohngesunde Designbeläge in Bio-Qualität, nachhaltige Bodenbeläge aus Kork in vielen Designs und Teppichböden aus natürlichen Rohstoffen wie Sisal, Wolle oder Ziegenhaar oder aber aus recycelten Materialien sind für mich der Trend, der im Moment definitiv den Ton bestimmt.

Teppich Stark, www.teppich-stark.de, Tel. 040/611 66 80
 

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Jan Kath

Wie sich im Einzelnen die Wohnsituation verändert hat, das vermag ich nicht zu sagen. Ich persönlich bin viel weniger unterwegs und habe zwei Lebenszentren: Bochum und Chiang Mai. Das fühlt sich gut an, und ich habe mir Zeit genommen, beide Wohnungen endlich schön zu machen. Was unsere Teppiche angeht, kann ich sagen, dass wir – trotz aller Widrigkeiten in der Produktion und Problemen mit dem Transport – eine sehr gute Auftragslage haben. Wir profitieren davon, dass sich die Menschen viel mehr mit ihrem Wohnumfeld und ihrem privaten Raum auseinandersetzen. Und ein Teppich gehört mittlerweile einfach in jedes Wohnzimmer. Die Zeiten, in denen man auf blank polierten Betonböden gewohnt hat, sind vorbei. Die Menschen setzen sich intensiver als früher mit Qualität und Design auseinander und sind auch bereit, dafür mehr auszugeben. Das Budget, das früher für weite Reisen zur Verfügung stand, wird jetzt gerne ins Interieur oder in den Teppich gesteckt.

Jan Kath Contemporary Rug Art, www.jan-kath.com, Telefon 0234/941 23 44
 

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Michael Rips

Die Eindrücke, die ich gewinne, sind, dass die Kunden sich mehr und deutlich intensiver mit ihrem Zuhause befassen und gezielter suchen. Woran mache ich das fest? Es ist die Art und Weise der Fragen, die zu den bestimmten Produkten gestellt werden. Auch die Überleitung zu weiteren Artikeln, die entweder im direkten oder auch indirekten Zusammenhang zur Suche oder dem Ausgangsprodukt stehen, sind fließender.

Kunden sind offener für Neues. Ich bin der Meinung, dass das eigene Zuhause für viele Menschen wieder eine zentralere Rolle spielt. Die Qualität des Möbelstücks trägt einen wesentlichen Teil zu diesem neuen Wohngefühl bei. Das Wohnen ist einfach wieder in den Fokus gerückt. Die Menschen verbringen wieder mehr Zeit im Wohn-, Schlaf- oder Esszimmer. Wir bei Timothy Oulton können auf sehr viele verschiedene Elemente und Stile zurückgreifen. Auch die unterschiedlichen Materialien wie Leder, Holz, und natürliches Leinen sowie die vielen Farben schaffen gute Ergänzungen zu den bereits vorhandenen Möbeln und Accessoires in den eigenen vier Wänden unserer Kunden. Es sind dabei mehr und mehr Einzelstücke, die zum Lieblingsmöbel werden. Das kann ein Sofa, ein Sessel oder eine Leuchte sein, die ein besonders schönes Licht wirft. Die Menschen freuen sich wieder auf Zuhause und darauf, bewusst und lustvoll zu wohnen, statt irgendwie.

Timothy Oulton im Stilwerk, stilwerk.com/de/hamburg/store/timothy-oulton, Tel. 040/21 07 93 93
 

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Gesa Schmidt

Bei Poggenpohl Küchen im Stilwerk Hamburg haben wir in den letzten Monaten bemerkt, dass das Thema „Cocooning“ sich deutlich verstärkt hat, also der Trend, sich in die eigenen vier Wände zurückzuziehen. Unsere Kundinnen und Kunden wünschen sich ihr Zuhause als sicheren Rückzugs- und Wohlfühlort. Sie verbringen deutlich mehr Zeit in ihren vier Wänden als vorher. Reisen und Restaurantbesuche sind seltener geworden, und so richtet sich das Augenmerk stärker auf die eigene Wohnsituation, verbunden mit einem erhöhten Qualitätsanspruch.

Auch das Kochen ist zu einem größeren Thema geworden. Vor allem die Qualität des Essens und die Einstellung zu einer bewussten Ernährung mit regionalen und saisonalen Produkten haben sich weiterentwickelt. Neue Einkaufsgewohnheiten erfordern unter anderem andere Aufbewahrungsmöglichkeiten in der Küche. Ganz generell steht bei der Küchenwahl die Wohnlichkeit im Vordergrund. Technische Details rücken in den Hintergrund, während das Schaffen von Begegnungsorten und wohnlichen Bereichen bei den Kundinnen und Kunden stärker an Bedeutung gewinnt.

Poggenpohl im Stilwerk, stilwerk.com/de/hamburg/stores/poggenpohl, Telefon 040/30 60 63 97
 

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Frank Otto

Ich habe gerade während der Corona-Zeit viele Häuser und Wohnungen neu gestaltet. Viele meiner langjährigen Kunden kamen zu mir, weil sie in dieser Zeit neue Bedürfnisse entwickelt haben. Der viel beschworene Rückzug in die eigenen vier Wände hat hier tatsächlich stattgefunden. Zum Ausdruck kam das vor allem dadurch, dass die Tische größer wurden. Man aß wieder mehr mit der Familie, statt essen zu gehen, lud auch Freunde zu sich nach Hause ein. Es wurde mehr gekocht. Die Wohnzimmer werden dabei immer mehr zu Esszimmern. Vor die Wahl gestellt, ob im Wohnzimmer ein Tisch oder ein Sofa stehen soll, entscheiden sich viele Kunden für den Tisch mit bequemen Stühlen.

Auch das Homeoffice hat seine Spuren hinterlassen. Die Wanddekorationen wurden purer, keine Familienfotos mehr im Hintergrund der Kamera, um dem Chef und den Mitarbeitern keine unerwünschten Einblicken ins Private zu geben. Auch die Lust aufs Landleben ist im Zuge der Corona-Pandemie größer geworden. Die Menschen trauen den Ballungsräumen und der darin wohnenden Ansteckungsgefahr nicht und suchen sich einen Haupt- oder Zweitwohnsitz vor den Toren Hamburgs – wie ich übrigens auch. Das führt aber dazu, dass die Immobilienpreise im Speckgürtel der Hansestadt geradezu explodieren. Allerdings nur dort, wo es eine gute Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und auch schnelles Internet gibt.

Frank Otto Living, www.frankottoliving.de, Telefon 040/35 71 54 87

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