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Einrichten & Wohnen

Wie intelligente Lösungen den Kochbereich verändern

Smarte Technik am Herd: So planen Experten die Küchen von heute

Keine klassische „Esse“ mehr nötig: Kochfeld mit Dunstabzug FOTO: ORANIER  
Keine klassische „Esse“ mehr nötig: Kochfeld mit Dunstabzug FOTO: ORANIER
 
 
Kein Raum hat sich in den vergangenen 20 Jahren so stark verändert wie die Küche. War sie früher eine abgeschlossene Funktionseinheit, ist sie bei Neu- und Umbauten längst Bestandteil des Wohnbereiches. Dies ist unter anderem auf die steigenden Immobilienpreise – vor allem in den Ballungsgebieten – zurückzuführen. „Deutschlandweit haben wir einen Trend zur kleineren Wohnung“, erklärt Marco Hoffmann, Geschäftsführer der Immobilien-Datenbank Geomap GmbH. „Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen steigt die Zahl der Singlehaushalte, die meist weniger Wohnfläche benötigen, zum anderen versuchen Käufer bei steigenden Preisen die richtige Balance zwischen Lage, Preis und Größe zu finden“, ergänzt der Immobilienfachmann.

Klar, dass vor diesem Hintergrund jeder Quadratmeter effizient genutzt werden muss. Eine große Rolle spielen dabei technische Innovationen, die den Küchenalltag erleichtern und zusätzlich Platz sparen. So haben findige Designer beispielsweise mobile Induktionskochplatten entwickelt, die bei Nichtgebrauch einfach an die Wand gehängt werden. Ideal für Haushalte, bei denen Stellfläche auf der Arbeitsplatte knapp ist.

„Natürlich sind Errungenschaften wie technisch ausgereifte Dampfgarer oder die Steuerung der Gerätefunktionen per Smartphone herausragende Entwicklungen, es gibt aber auch ausgeklügelte Details, die auf den ersten Blick kaum auffallen. Sie erleichtern nicht nur den Küchenalltag, sondern machen auch noch Spaß“, erklärt Küchenplaner Martin Sandow, der in dem Hamburger Küchenstudio Ellerbrock komplexe Küchenkonzepte plant. So bieten manche Hersteller unsichtbare Induktionsladestellen zum Aufladen des Handys an. Die Ladestation befindet sich unter der Arbeitsplatte und versorgt das auf der Fläche liegende Handy, wie von Zauberhand gesteuert, kabellos mit Energie. „Auch die Erfindung der Etagenspüle ist eine simple Idee, die kaum auffällt, aber die Arbeiten an der Spüle sehr erleichtert“, schwärmt Sandow. In dem Spülbecken befindet sich eine kleine Stufe, in die Edelstahlstäbe gehängt werden können, sodass dadurch eine praktische Zusatzebene bereitsteht.
 
Platzsparend: Kochplatten, die sich an die Wand hängen lassen. FOTO: REFSTA
Platzsparend: Kochplatten, die sich an die Wand hängen lassen. FOTO: REFSTA
Ebenso erweist sich der sogenannte Dosierassistent bei der Inbetriebnahme eines Geschirrspülers als Highlight. Das Gerät enthält einen Vorrat an Reinigungsgranulat und entscheidet selbstständig, zu welchem Zeitpunkt welches Programm vollautomatisch gestartet werden soll. Ist der Vorrat an Reinigungsmittel verbraucht, wird auf Wunsch eine Nachricht auf das Handy geschickt mit der Frage, ob eine Nachbestellung gewünscht ist.

In dem Maße, wie sich Räume auflösen und zu flexibel nutzbaren Bereichen verschmelzen, entwickeln sich neue Wohnkonzepte, die so gar nicht mehr nach einzelnen Funktionseinheiten aussehen. Sehr eindrucksvoll zeigt sich dies beim italienischen Hersteller Poliform, der seit Jahrzehnten hochwertige Möbel fertigt und inzwischen seine Produktpalette auf die Herstellung von Küchenmöbeln erweitert hat. „So können wir das Design und die Materialien von Wohnund Kochbereich perfekt aufeinander abstimmen“, erklärt Markus Ranft das Erfolgsrezept des Herstellers. Seit einem Jahr verwirklicht der Poliform-Storeleiter in den Hamburger Stadthöfen die Idee einer Rundumbetreuung von Bauherren.

Neues Oberflächenmaterial gilt als besonders robust

Randt ist sich sicher, dass die Befreiung der Küche von der Dunstabzugshaube ein Meilenstein in der Weiterentwicklung von offenen Wohnkonzepten ist. Die Erfindung der sogenannten Muldenlüftung hat komplett neue Designansätze ermöglicht. Sie ist bündig in das Kochfeld integriert und saugt Kochdunst und Fette direkt am Topf oder an der Pfanne ab. Doch gut durchdachte Technik ist nicht alles für Markus Ranft. Er schwärmt von der neuartigen Oberfläche „Fenix“, die so widerstandsfähig ist, dass sowohl Fronten als auch Arbeitsplatten und sogar Spülbecken daraus gefertigt werden können. So sei das Spülbecken als Funktionseinheit kaum noch wahrnehmbar.

Natürlich macht auch die digitale Steuerung von Arbeitsvorgängen vor der Küche nicht halt. Ilko Juckel nimmt in seinem Alltag als Küchen-Vertriebsleiter bei Möbel Höffner ein zunehmendes Interesse an smart gesteuerter Gerätetechnik wahr. So kann der Backofen per App vorgeheizt werden, während man noch auf dem Nachhauseweg ist, oder eine Kamera im Kühlschrank gibt jederzeit Auskunft über seinen Inhalt und stellt gegebenenfalls die Einkaufsliste zusammen. „Manches kommt einem noch etwas fremd vor. Aber ich bin mir sicher, dass es insbesondere für die Generation, die mit dem Smartphone aufgewachsen ist, eine Selbstverständlichkeit wird, solche Geräte digital zu steuern“, sagt Juckel. Susanne Speckter

Auch im Homeoffice ist gute Ergonomie sehr wichtig

Mit der Zeit kann das Arbeiten zu Hause auch körperlich anstrengend werden. Deshalb gilt es, seinen Arbeitsplatz im Homeoffice zu optimieren. Der Arbeitstisch sollte hell und matt sein. Und so groß, dass der Bildschirm des Computers 50 bis 70 Zentimeter weit von den Augen entfernt ist. Der Bildschirm sollte zudem etwas erhöht und in einer Linie mit der Tastatur sowie dem Stuhl stehen. Der Stuhl sollte so einstellbar sein, dass die Knie 90 Grad oder etwas mehr abgewinkelt sind, während die Füße gerade auf dem Boden stehen. Außerdem sollte für eine gesunde Sitzposition der Winkel zwischen Oberkörper und Oberschenkel deutlich größer als 90 Grad sein. Tageslicht, das nicht blendet, ist ideal. Ansonsten sollte man seine Lampen natürlich oder neutralweiß wählen. Für Arbeitsplätze eignen sich Energiesparlampen und LEDs mit 3500 bis 6000 Kelvin, der Einheit für Lichtfarbe. In den meisten Wohnräumen dürften Leuchtmittel mit 2700 bis 3000 Kelvin hängen, sie strahlen ein gemütliches, warmweißes Licht, das der herkömmlichen Glühbirne entspricht. Für Kreative, die Farben gut erkennen müssen, sollte die Farbwiedergabe höher sein als sonst bei der Beleuchtung für Wohnräume, also höher als 80 Ra. Diese Informationen finden sich auf den Verpackungen der Leuchtmittel. dpa/tmn

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