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Was Diesel-Fahrer wissen sollten

Sollten Diesel-Fahrer den Tank eher halbvoll oder halbleer sehen? Ein Beitrag zur aktuellen Diskussion

Neue Dieselmotoren entsprechen den Normen Euro 6d und Euro 6d Temp. Ihre Schadstoffemissionen bewegen sich innerhalb aller Normen und Vorgaben, Foto: Fotolia/Maren Winter
Neue Dieselmotoren entsprechen den Normen Euro 6d und Euro 6d Temp. Ihre Schadstoffemissionen bewegen sich innerhalb aller Normen und Vorgaben,
Foto: Fotolia/Maren Winter
So ändern sich die Zeiten. Über Jahrzehnte hinweg propagierte der Automarkt dieselbetriebene Fahrzeuge als die umweltfreundlicheren. Durch eine höhere Energieausbeute im Vergleich zum Otto Motor ist der Ausstoß von CO2-Gas beim Diesel geringer als beim Benziner, dazu überzeugen Dieselfahrzeuge mit der Kraft und Langlebigkeit des Motors.

Seit 2015 ist nun alles anders. Ein beispielloser Betrug, der in den USA aufgedeckt wurde und seitdem weltweit Wellen schlägt, sorgte dafür, dass Schummelsoftware in Dieselfahrzeugen die Abgaswerte frisierte. Längst ist klar, dass nicht nur ein Hersteller seine Dieselfahrzeuge manipulierte, um geschmeidig unter Abgas-Obergrenzen für gesundheitlich bedenkliche Stickoxide und Feinstaub hindurchzuschlüpfen.

Seitdem befindet sich der Absatz von Dieselfahrzeugen im freien Fall. Die Verkäufe gehen vor allem in städtischen Gebieten massiv zurück. Auf drängende Fragen fehlen noch immer verbindliche Antworten: Wie sehr schadet ein Diesel Umwelt und Gesundheit? Sollen Dieselfahrzeuge weiterhin steuerlich bevorteilt werden? Wird es flächendeckende Fahrverbote in Städten geben? Lässt sich ein Diesel überhaupt verkaufen und wenn ja, zu welchem Preis?

Für Vielfahrer bleibt ein Diesel vorerst konkurrenzlos

„Es macht sich stark bemerkbar, dass die Kunden vorsichtiger geworden sind“, sagt Victor Hafner, Verkaufsleiter beim Autohaus Tobaben. „Das liegt aber auch an den Politikern, die sich nicht klar zu eventuellen Fahrverboten für Dieselfahrzeuge äußern.“ Dabei steuert die Autoindustrie mit Hochdruck nach: Die Schadstoffemissionen von Euro 6d und Euro 6d Temp Dieselmotoren sind so stark reduziert, dass sich solcherart ausgestattete Fahrzeuge innerhalb aller Normen und Vorgaben bewegen – und das auch auf der Straße, nicht nur im Labor. Das heißt: Keine Fahrverbote für die neueste Generation von Dieselmotoren. Doch was ist mit den weniger umfangreich ausgestatteten Diesel-Normen? „Bisher kommen nur sehr wenige Kunden mit dem Wunsch zu uns, ihren Dieselmotor nachrüsten zu lassen“, beobachtet Hafner. Viel eher fragen sich Kunden jetzt, ob die Anschaffung eines Diesels überhaupt sinnvoll sei. „Für Vielfahrer“, so Hafner, „ist nach wie vor ein Diesel am wirtschaftlichsten.“ Dazu komme, dass nahezu alle LKW mit Diesel fahren. „In diesem Bereich und bei den leichten Nutzfahrzeugen gibt es bisher kaum Auswahl an Benzinern.“

Noch nicht zu Ende gedacht – Fahrverbote in der Stadt

Was passiert nun bei einem Fahrverbot für Dieselfahrzeuge in der Stadt? In Hamburg soll es in Teilen der Max-Brauer-Allee sowie der Stresemannstraße nach Pfingsten umgesetzt werden. Pkw und sicherlich auch einige Lkw werden sich dann Wege durch die umliegenden Straßen bahnen – ob das eine sinnvolle Lösung des Problems ist, bleibt fraglich. Wird das Dieselfahrverbot auf ganze Stadtteile ausgedehnt, kann das weitreichende Konsequenzen haben. Ist es denn zumutbar, dass der Besitzer eines Diesels gegebenenfalls nicht mehr in der Nähe seiner Wohnung parken darf? Und wie können Gewerbetreibende, Handwerker, Hausmeister, die ihre Firmenflotte mit Dieselfahrzeugen aufgebaut haben, zu Kunden gelangen, die in Dieselverbotszonen wohnen oder arbeiten?

Viktor Hafner sieht der Entwicklung jedenfalls entspannt entgegen. „Günstiger als im Moment gab es hochwertige Diesel-Jahreswagen noch nie. Und wer jetzt neu kauft, schließt am besten eine Dreiwegefinanzierung ab. Der Kunde vereinbart eine Ratenzahlung über vier Jahre mit einem garantierten Rückkaufswert. Wenn nach dieser Zeit der Wagen aus wirtschaftlicher Sicht nicht mehr diesem Restwert entspricht, nehmen wir ihn zurück. Das Risiko liegt beim Händler.“ am

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