„Ein toller Beruf, aber wir vermissen unser Publikum!“, so Perkussionist Kai Voigtländer aus Schnelsen
Tenor Joachim Duske, der beim NDR-Chor angestellt ist, hatte seinen letzten Auftritt im November: „Es waren Feierabendkonzerte in St. Jacobi, 16 Sänger mit großem Abstand, 50 Zuhörer, vor allem Abonnenten.“ Danach war nur noch das Produzieren von Aufnahmen möglich, auch wieder mit viel Abstand.
Dabei war und ist die Musik der Traumberuf von Joachim Duske, der obendrein auch noch als Ehrenamtler kirchenmusikalisch an der Schnelsener Kirche am Krankenhaus tätig ist. Außerdem tritt er in „normalen“ Jahren rund 25 Mal als Konzertsänger auf und war auch in den Kirchen in Schnelsen, Niendorf und Lokstedt etliche Male zu hören. Durch die Anstellung beim NDR ist Joachim Duske wenigstens finanziell abgesichert, anders als viele Kollegen: „Viele Freie klagen ihr Leid, bei Facebook zum Beispiel – darüber, dass die Überbrückungshilfen nicht rechtzeitig kommen.“ Deshalb hat man in den NDROrchestern und dem Chor eine solidarische Sammelaktion für freischaffende Musiker gestartet.
Als Berufsmusiker verdient sich auch Perkussionist Kai Voigtländer den Lebensunterhalt. Eigentlich ist er Diplom-Psychologe und rutschte als Quereinsteiger in die Musik hinein. Perkussion oder Percussion, das ist „Trommeln mit den Händen“.
Viel davon hat er bei Aufenthalten in Afrika gelernt und landete dann in Jazzrock-Bands. Ein besonderer Höhepunkt war sein Engagement beim Hamburger „König der Löwen“. Nach einer Schlagzeugausbildung verdient er nun sein Geld hauptsächlich durch Unterricht, denn, wie er sagt, „Schlagzeug boomt.“ Auch Online-Unterricht funktioniert, allerdings kann man per Internet nicht zusammenspielen. „Und die Corona-Soforthilfe aus Hamburg und vom Bund hat funktioniert“, berichtet Kai Voigtländer. Auftritte und Proben mit Bands vermisst er sehr und: „Nur mit Publikum gibt es einen echten Kick. Live-Konzerte sind durch nichts zu ersetzen!“ bk